Leserunde

Bonus-Leserunde zu "Preiselbeertage" (Stina Lund)

Preiselbeertage
von Stina Lund

Bewerbungsphase: 25.09. - 09.10.

Beginn der Leserunde: 16.10. (Ende: 05.11.)

Im Rahmen dieser Bonus-Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des rowohlt Verlags – 20 Freiexemplare von "Preiselbeertage" (Stina Lund) zur Verfügung.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. Darüber hinaus erhaltet ihr zum Abschluss der Leserunde einen Link zu einem Online-Formular, das in Kurzform weiteres Feedback zum Roman abfragt. Für die Teilnahme daran, mit der ihr euch durch eure Bewerbung einverstanden erklärt, erhaltet ihr 1.000 Community-Punkte gutgeschrieben.

ÜBER DAS BUCH:

Schweden: Das ist für Ariane das Land ihrer Kindheit, das Land mit dem roten Holzhaus ihrer Eltern am See, das Land der Preiselbeeren. Aber auch das Land, in dem sie nie wirklich zu Hause war, anders als ihre pragmatische Mutter und die lebensfrohe Schwester Jolante.

Seit Jahren war Ariane nicht mehr in Schweden. Gleich nach der Schule ist sie nach Deutschland ausgewandert, die ursprüngliche Heimat ihrer Eltern. Die waren nach der Wende aus der DDR nach Småland gezogen und sprachen nur selten von ihrem alten Leben.

Dann bekommt Ariane die Nachricht vom plötzlichen Tod ihres Vaters - und von einem Manuskript, das er ihr vererbt hat. Doch das scheint spurlos verschwunden. Gegen jede Vernunft geht Ariane zurück nach Schweden und hofft, dort endlich herauszufinden, wohin ihr Herz gehört.

ÜBER DIE AUTORIN:

Stina Lund wurde 1970 als Tochter einer deutschen Mutter und eines schwedischen Vaters in Vimmerby geboren. Sie wuchs in der Kleinstadt in Småland auf und verbrachte einen Großteil ihrer Kindheit in der Buchhandlung der Eltern. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Buchbinderlehre und studierte anschließend Buchwissenschaften. Danach arbeitete sie als freiberufliche Restauratorin. Nach der Geburt ihrer Zwillinge gab sie diese Tätigkeit auf und widmete sich dem Schreiben. Heute lebt Stina Lund mit Mann, Kindern und Hund in der Nähe von Münster.

05.11.2017

Thema: Lektüre, Teil III

Thema: Lektüre, Teil III
anna1965 kommentierte am 23. Oktober 2017 um 14:21

Das Jörg Ina so hintergangen hat, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich hatte wirklich gedacht, das die angebliche Republikflucht zufällig durch den Unfall passiert ist. Aber er hatte es wohl geplant und ich finde, dass macht ihn im Nachhinein ziemlich unsympathisch. Aber schön, dass die Familie am Ende doch noch zueinander gefunden hat.

Thema: Lektüre, Teil III
Bibliomarie kommentierte am 26. Oktober 2017 um 17:38

Das fand ich auch ein starkes Stück, ich bin tatsächlich davon ausgegangen, dass es eine Verknüpfung unglücklicher Zufälle war. Jörg war egoistisch und mit dieser Geschichte das Schicksal vieler Menschen beeinflusst und nicht immer zum Guten.

 

Thema: Lektüre, Teil III
Jonny kommentierte am 11. November 2017 um 18:45

Damit hätte ich auch nicht gerechnet. Leider war das für mich die einzige wirkliche Neuigkeit, als dann die ganze Wahrheit ans Licht kam. Ich fand es gut, dass nach und nach mehr bekannt wurde, aber meiner Meinung nach hätte die Autorin etwas sparsamer damit umgehen können, damit für das "Finale" mehr Neuigkeiten übrig bleiben.

Thema: Lektüre, Teil III
Lesebiene kommentierte am 23. Oktober 2017 um 15:12

ich bin entsetzt. jörg hat seine republikflucht geplant. zieht die ina da mit rein und beantragt asyl. das schlimmste ist das er ihr vertrauen mißbraucht hat. fälscht auch ihre unterschrift. kein wunder das inas eltern dachten ihr tochter hätte sie hintergangen. ina tut mir auch sehr leid. jetzt sieht sie ein das sie hätte reden müssen. ina scheint aber jetzt nach jörgs tod aufzuleben. sie ist verliebt, wie schön. auch haben sich alle wieder versöhnt und das zu weihnachten ;)

Thema: Lektüre, Teil III
Lesezeichen13 kommentierte am 26. Oktober 2017 um 16:34

Was immer noch nicht nachvollziehen kann, ist, dass Inas Eltern ihrer Tochter die Flucht zugetraut haben. Wie kommen sie darauf, dass Ina ihre Tochter im Stich lässt? Oder hat es was mit diesem Wisch zutun gehabt, denn Ina vor ihrer Auslandreise unterschreiben mußte? Ich denke, dass die Angst der Eltern größer war als der Verstand. Trotzdem hätte man sich nach der Wende aussprechen sollen....

Thema: Lektüre, Teil III
yesterday kommentierte am 26. Oktober 2017 um 23:29

Ich denke, wirklich zugetraut haben sie es ihr nicht, aber sie durften ja keinen Kontakt haben und da sie dann von DDR-Sete immer nur eine falsche Wahrheit präsentiert bekamen, haben sie sich wohl um Arianes Wohl zu sichern damit abgefunden. Und dann verging so viel Zeit, da ist es dann schwer, plötzlich wieder zurückzukehren zur alten Lebensweise oder sich wieder so zu verhalten wie davor.

Thema: Lektüre, Teil III
BücherwurmNZ kommentierte am 05. November 2017 um 13:24

Für mich ist das auch unverständlich, dass Inas Eltern ihr die Flucht zugetraut haben. Zunächst haben die beiden das nicht geglaubt. Wenn ich mich richtig erinnere, haben die Beamten ihnen das Dokument  mit Inas Unterschrift gezeigt und sie wussten nicht, dass Jörg Inas Unterschrift gefälscht hat. Trotzdem hätte ich den beiden Beamten nicht alles blind geglaubt. Vor allem, da sie vorher schon Zweifel hatten, dass die Flucht geplant war.

Thema: Lektüre, Teil III
BücherwurmNZ kommentierte am 05. November 2017 um 13:10

Dass Jörg fliehen wollte, war für mich keine Überraschung. Ich habe das schon vermutet und mein Verdacht wurde noch bekräftigt, als Inas Eltern das Dokument mit ihrer Unterschrift gezeigt bekommen haben. Was ich aber schlimm finde ist, dass Jörg sie da mit reingezogen hat. Es hätte sicherlich die Möglichkeit gegeben, dass sie mit dem Chor zurückgeht und er in Schweden bleibt. Aber er hat gar nicht darüber nachgedacht, dass Ina lieber in der DDR bleiben würde als in Schweden oder Westdeutschland. Er hat nur an sich gedacht und egoistisch gehandelt.

Thema: Lektüre, Teil III
KerstinT kommentierte am 25. Oktober 2017 um 18:32

Auch dieser dritte Teil konnte mich überzeugen. Es war richtig spannend undich konnte und vor allem wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Am Anfang dieses Kapitels, als das Thema auf das Asylschreiben kam, hatte ich die Vermutung, dass Jörg dieses gefälscht hat, weil er im Westen bleiben wollte und sich dachte, Ina will das bestimmt auch. Ja und nun war es ja tatsächlich so. Dass er nicht weiter gedacht hat. Er wusste ja eigentlich von Ariane.

sehr schön finde ich, dass sich am ende doch noch alle ausgesprochen haben und einen Neuanfang wagen.

Dass Ariane nun gleich schwanger ist, ist vielleicht etwas zu viel des Guten. Aber ok.

 

Mir hat dieses Buch wirklich sehr gut gefallen!

Thema: Lektüre, Teil III
Bibliomarie kommentierte am 26. Oktober 2017 um 17:49

Schon auf der Fähre, als Ariane die junge Mutter beobachtete, hat sie zum ersten Mal die Sehnsucht nach einem Kind verspürt.

Thema: Lektüre, Teil III
BücherwurmNZ kommentierte am 05. November 2017 um 13:26

Das Happyend war mich auch etwas zu dick aufgetragen. Schon als ich im Epilog "Ein dreiviertel Jahr später" gelesen habe, hatte ich schon die Ahnung, dass Ariane schwanger ist. Das hätte jetzt nicht sein müssen.

Thema: Lektüre, Teil III
yesterday kommentierte am 25. Oktober 2017 um 19:55

Ich hatte ja ursprünglich vor, mich auch zwischendurch zu beteiligen, aber da die Runde dann doch später startete und damals noch keine Abschnitte verfügbar waren und ich dann auch noch auf Urlaub gefahren bin, hab ich das Buch auf einen Rutsch gelesen und kann das jetzt nicht mehr alles auseinander halten :D

Ich finde, am Ende versteht man dann sehr gut warum das Buch so "seltsam" beginnt, oder? Also Inas Reaktion und die nachfolgenden Seiten.

Rückblickend ist Jörgs Egoismus natürlich nicht so schön, die Autorin dreht aber dafür am anderen Ende einen schönen Schluss hin. Aber man kann sagen, er war jung und hat in diesem so wichtigen Moment wohl auch nicht an Ariane gedacht, sondern wollte das Beste für sich und "zufällig" auch für Ina. Für mich erscheint es fast unmenschlich, dass die beiden so lange beisammen sein konnten ohne eine weitere "Tragödie". Aber das zeigt wohl, was der Mensch mit Wille erreichen/durchstehen kann und wie sehr er den Verstand manchmal über das Herz stellt.

Thema: Lektüre, Teil III
Bibliomarie kommentierte am 01. November 2017 um 11:27

Jörg konnte sich nicht vorstellen, dass jemand die Chance die sich da so plötzlich bot, ausschlagen könnte. Aber er wußte ja wohl nichts von Arianes Kind. Seine Entscheidung war spontan, unbedacht und egoistisch, aber sicher nicht bösartig. Dass er damit das Leben vieler Menschen über Jahrzehnte beeinflusst hat, war ihm nicht klar. Vielleicht deshalb auch sein Versuch, in seinem Manuskript sich seinen Töchtern zu erklären.

Thema: Lektüre, Teil III
BücherwurmNZ kommentierte am 05. November 2017 um 13:28

Der Meinung bin ich auch.

Thema: Lektüre, Teil III
BücherwurmNZ kommentierte am 05. November 2017 um 13:28

Der Meinung bin ich auch.

Thema: Lektüre, Teil III
Svenja Landau kommentierte am 25. Oktober 2017 um 23:22

Also erstmal muss ich sagen, dass ich das Buch wirklich unglaublich gut finde!!
Jörg hat also alles geplant und die Motorradfahrt kam ihm dann also wie gerufen. In dem Moment hat er wohl einfach ausgeblendet, dass Ina ja eine Tochter in Leipzig hat.
Wie hier schon jemand geschrieben hat, das macht ihn im Nachhinein wirklich unsympathischer.
Aber naja.. ich fand's total schön, wie Ariane und Viggo sich so eine tolle Beziehung aufgebaut haben, in der beide einfach nur glücklich sind. Deshalb fand ich auch die Szene so toll, als Viggo ihr einen Weihnachtsbaum geschlagen hat und sie sich danach "Ich liebe dich" gesagt haben.
Toll finde ich auch, wie Ariane und Jolante sich Schritt für Schritt näher gekommen sind.
Und als Ina dann an Weihnachten nach Leipzig gereist ist und sie in den Armen von ihren Eltern lag, konnte ich einfach nicht mehr aufhören zu weinen. Ich bin aber auch ein Sensibelchen :-D
Ich fand das Ende wirklich super und auch passend. Sie konnten endlich über alles reden. Und auch dass Ina jetzt neu verliebt ist, finde ich für sie wirklich ein tolles Ende! Nach der langen Ehe mit Jörg, in der die beiden sich ja nicht wirklich geliebt haben, hat sie das wirklich verdient.
Und ich finde es total toll, dass Ariane jetzt schwanger ist :-) ich habe mir schon gedacht, dass das Buch so enden wird. Also entweder so, oder dass die beiden halt schon ein Baby bekommen haben.
Ein wirklich tolles Buch kann ich nur sagen :-)

Thema: Lektüre, Teil III
Gwendolyn22 kommentierte am 27. Oktober 2017 um 20:45

"Und als Ina dann an Weihnachten nach Leipzig gereist ist und sie in den Armen von ihren Eltern lag, konnte ich einfach nicht mehr aufhören zu weinen. Ich bin aber auch ein Sensibelchen :-D"

 

Du sprichst mir aus der Seele. Ich musste mir gerade erstmal eine Weile die Tränen trocknen, damit ich hier etwas schreiben kann.

Soooooo schön!

Thema: Lektüre, Teil III
Svenja Landau kommentierte am 30. Oktober 2017 um 07:19

Schön, wenn es nicht nur mir so geht :-D

Thema: Lektüre, Teil III
Bibliomarie kommentierte am 01. November 2017 um 11:28

Der Rührung habe ich mich auch nicht entziehen können, ich hatte auch die Taschentücher parat. Das ging mir wirklich sehr nah.

Thema: Lektüre, Teil III
Engel07 kommentierte am 26. Oktober 2017 um 06:35

Also dass Jörg die Flucht geplant hat, hätte ich nicht gedacht. Das hat mich überrascht. Gemein fand ich allerdings von ihm, dass er Ina da so mit hingeingezogen hat, das ist schon ein starkes Stück.

Zum Schluß fügt sich alles ja sehr gut zusammen. Was mir nicht ganz klar ist, warum Ina solche Angst hatte, dass ihre Kinder mit ihr böse sein können, wenn sie das Manuskript finden bzw. lesen. Letzendlich war es doch der Schlüssel zu allem und das Manuskript hat sie "entlastet".

Was mir persönlich auch ein bißchen zu viel des Guten war, dass Ariane gleich schwanger ist. Mir hätte eine tolle Beziehung und ein Zusammenziehen mit Viggo und eine Familienplanung erst mal gereicht.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Geschichte war sehr ergreifend.

Thema: Lektüre, Teil III
KerstinT kommentierte am 26. Oktober 2017 um 08:57

"Was mir persönlich auch ein bißchen zu viel des Guten war, dass Ariane gleich schwanger ist. Mir hätte eine tolle Beziehung und ein Zusammenziehen mit Viggo und eine Familienplanung erst mal gereicht."

So ging es mir auch. Das war doch etwas schnell, sie kannten sich ja erst ein paar Monate?!

Thema: Lektüre, Teil III
Lesezeichen13 kommentierte am 26. Oktober 2017 um 15:56

Ich kann Jörg sehr gut verstehen, dass er aus der DDR raus wollte. Nur eins verstehe ich nicht: Warum hat er Ina da mit reingezogen? Er muss doch gewußt haben, dass sie ein Kind hat und was sie mit Republiksflüchtlingskinder anstellen? Wie konnte er nur so egoistisch sein?

Ob er mir jetzt sympathisch oder unsympathisch ist, kann ich nicht so einfach beantwortet. Auf alle Fälle war er sehr egoistisch und andere durften den Preis dafür bezahlen. Das geht gar nicht. Was mich jetzt interessiert hätte, warum er aus der DDR raus wollte. Litt er unter dem Regime? Vlt. durfte er nur unter bestimmten Voraussetzungen seinen Job ausüben und das wollte er nicht? Oder war es nur der Freiheitsdrang? So zu leben wie es ihm passt....

Schön, wie Ariane und Jolante zueinander gefunden haben. Endlich gibt es schwesterliche Gefühle.

Ariane bei den Großeltern und alle zusammen feiern Weihnachten. Einfach schön! Ich hätte nie gedacht, dass die Großeltern das Manusskript haben. Endlich durften die Schwestern es haben und  lesen. Die Aussprache zwischen Mutter und Ariane folgte auf dem Fuss und ich muss Ina da großen Respekt zollen. Es war kein einfacher Schritt, aber dennoch hat sie den Mut aufgebracht und fährt nach Leipzig zu ihrerTochter und Eltern. Ich denke, wenn es dieses Manuskript nicht gegeben hätte, dann würde heute noch das große Schweigen zwischen allen herrschen, aber so ist es ein Schritt in die richtige Richtung.

Mit diesem Abschluss habe ich irgendwie gerechnet, aber so sollte es auch sein....

 

 

Thema: Lektüre, Teil III
Svenja Landau kommentierte am 26. Oktober 2017 um 21:43

Das mit Jörg hätte mich auch noch interessiert. Ob etwas vorgefallen ist, das vielleicht so heftig war, dass es ihm egal war, dass Ina ihre Tochter zurücklassen muss?! Wer weiß... Wahrscheinlich war es ihm in dem Moment aber einfach egal, da er die Chance nutzen wollte, zu welchem Preis auch immer.

Dass Ina, Ariane, Benno und Margarethe zusammen an Weihnachten in Leipzig waren und sich endlich ausgesprochen haben, fand ich auch soo schön! Wirklich toll erzählt von der Autorin!

Thema: Lektüre, Teil III
BücherwurmNZ kommentierte am 05. November 2017 um 15:39

Ich habe immer gedacht, Jörg wusste gar nicht, dass Ina eine Tochter hat. Er hat wahrscheinlich gedacht, dass jeder glücklich ist, nicht mehr in die DDR zurück zu müssen und hat erst später erfahren, dass Ina ein Kind hat und ihm war es egal, dass Ina Ariane in der DDR zurück lassen musste.

Thema: Lektüre, Teil III
Bibliomarie kommentierte am 26. Oktober 2017 um 17:47

Auch der letzte Teil hat mich voll überzeugt, ganz zum Ende hatte ich fast ein Tränchen der Rührung im Auge☺

Ich habe anfangs an eine spontane Reaktion von Jörg geglaubt, eventuell auf Grund einer Verwechslung. Aber er hat diese Flucht geplant, sogar den Asylantrag mit gefälschter Unterschrift vorgelegt. Kein Wunder, dass Inas Eltern glauben mussten, es wäre auch ihre Entscheidung gewesen.

Dadurch verstehe ich Inas Schmerz und ihre Trauer. Ich denke aber auch, dass sie nie ein einfacher Mensch war, immer schon die Neigung hatte, sich zu verschließen und alles in sich hineinzufressen.

Zum Beispiel das Weihnachtsfest, sie lädt ihre Töchter aus und ist danach traurig, dass sie nicht da sind. "Sie hätten doch wissen müssen, das ich das eine sage und das andere denke" ist sinngemäß ein Zitat. Genau wie die Geschenke, sie selbst findet nie ein liebevolles Geschenk, ist aber enttäuscht, wenn niemand ahnt, was sie sich gewünscht hätte.

Aber endlich kann Ariane das Manuskript lesen und erfährt die ganze Geschichte, die wir Leserinnen schon aus den Rückblenden kennen. Es deutet sich die Möglichkeit einen Neuanfangs an. Und endlich reden sie miteinander. Das gibt Hoffnung.

Vielleicht kann auch Ariane besser auf ihre Mutter zugehen, jetzt da sie selbst einen Menschen gefunden hat, den sie liebt und der ihr die lang vermisste Geborgenheit gibt. Eine neue Familienkonstellation ergibt sich mit Schwester und Schwägerin, es kann sich alles zum Guten wenden.

Das Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen, die Charaktere waren wunderbar gezeichnet, auch in ihrer Sperrigkeit immer menschlich und mir sehr nah.

Ja, ich hätte noch ewig weiterlesen können.

Thema: Lektüre, Teil III
Svenja Landau kommentierte am 26. Oktober 2017 um 21:45

Ich hätte auch gerne noch ewig weitergelesen... Wirklich tolle Geschichte!! :-)

Thema: Lektüre, Teil III
Pusteblume85 kommentierte am 27. Oktober 2017 um 16:08

Da kann ich nur zustimmen. Ein wirklich tolles Buch!

Thema: Lektüre, Teil III
Gwendolyn22 kommentierte am 27. Oktober 2017 um 20:46

Oh ja, jetzt, wo es vorüber ist, möchte ich eigentlich noch mehr von Ina und Co lesen!!

Thema: Lektüre, Teil III
BücherwurmNZ kommentierte am 05. November 2017 um 15:42

"Zum Beispiel das Weihnachtsfest, sie lädt ihre Töchter aus und ist danach traurig, dass sie nicht da sind. "Sie hätten doch wissen müssen, das ich das eine sage und das andere denke" ist sinngemäß ein Zitat."

Ina denkt wohl, die Menschen um sie herum könnten hinter ihre Fassade schauen. Aber die können sie nicht verstehen, weil sie nichts von sich erzählt und wenn, dann sagt sie nicht immer ihre ehrliche Meinung.

Thema: Lektüre, Teil III
Pusteblume85 kommentierte am 27. Oktober 2017 um 16:13

Wahnsinn! Jörg hat Schuld an Inas und Arianes Schicksal! Und aus reinem Schuldgefühl heiratet er Ina und sorgt sich um sie? Da kann ich verstehen, dass Ina so abweisend gegenüber Jörg ist. So langsam wurde die ganze Wahrheit aufgedröselt, dass fand ich super spannend. Nur hätte ich gerne weitergelesen. Irgendwie hat es sich so angefühlt, als wäre die Geschichte noch nicht beendet.

Thema: Lektüre, Teil III
Lesezeichen13 kommentierte am 29. Oktober 2017 um 19:52

Jörg wollte durch die Heirat mit Ina vieles wieder gut machen, aber so einfach ist es nicht. Wie naiv war er? All die verloren Jahre, die Ina nicht mit ihrer Tochter Ariane verbringen konnte, kann man nicht mehr gut machen. Es sind verlorene Jahre. Da hilft auch keine gemeinsame Tochter. Vlt, hätte er mal vorher seine Gehirn einschalten sollen bevor er Ina da mit reinzieht, wäre für alle Beteiligten besser gewesen.

 

Thema: Lektüre, Teil III
Gwendolyn22 kommentierte am 05. November 2017 um 13:21

Finde ich auch recht vielschichtig und zunächst erst einmal unverständlich. Da kann man sicherlich noch lange drüber grübeln, wieso er so gehandelt hat...

Thema: Lektüre, Teil III
Birte kommentierte am 28. Oktober 2017 um 12:30

Und dann kam Weihnachten.. Ich hatte ja schon vermutet, dass Jörg mehr mit der Republikflucht zu tun hatte als anfangs geschrieben - und die Abschlussszene am Grab, bei der es um Vergebung ging, hat mir gut gefallen.

Insgesamt ging mir im dritten Teil vieles zu schnell - die Schwangerschaft Arianes war zwar nach der Szene auf der Fähre absehbar, und die biologische Uhr tickte wohl auch schon, aber etwas mehr Zeit hätte ich Viggo und Ariane dann doch auch gegeben (wie ja auch einige andere hier angemerkt haben).

Und so ganz kann ich auch das Verhalten von Inas Eltern nicht verstehen - bei der Beerdigung werden sie ja noch als durchaus distanziert beschrieben, da müssen sie doch aber eigentlich das Manuskript schon gelesen haben?

Die Aussöhnung zwischen Ariane, Ina und Inas Eltern zum Schluss war zwar ein sehr schöner Abschluss, ging mir dann aber doch auch etwas schnell. Auch verstehe ich nicht so ganz warum Ina das Manuskript so abgelehnt hatte - ihre Geschichte wird doch bestätigt, Jörg nimmt die Schuld auf sich? Hat Ina das Manuskript überhaupt gelesen?

Wie auch immer, ein sehr schöner, stimmungsvoller Roman (auch wenn mir das Schwedische etwas kurz kam), interessant erzählt mit Charaktären, die alle etwas Farbe bekamen, aber auch einzelnen dichterischen Freiheiten (als Westdeutscher konnte man erst ab Weihnachten 1989 ohne Visum in die DDR - Inas spontane Fahrt nach Leipzig im November wäre so wohl nicht ohne weiteres möglich gewesen).

Thema: Lektüre, Teil III
BücherwurmNZ kommentierte am 05. November 2017 um 15:49

"Und so ganz kann ich auch das Verhalten von Inas Eltern nicht verstehen - bei der Beerdigung werden sie ja noch als durchaus distanziert beschrieben, da müssen sie doch aber eigentlich das Manuskript schon gelesen haben?"

Da hast du Recht. Wenn sie wegen des Manuskripts Ina geglaubt haben, dass es keine Absicht war zu fliehen, hätten sie sich da schon versöhnen können. Vielleicht haben sie das Manuskript erst nach Jörgs Tod gelesen? Vielleicht durften sie es laut Jörg nicht eher lesen? 

Thema: Lektüre, Teil III
katze-kitty kommentierte am 28. Oktober 2017 um 18:41

Ups -ich merke gerade, das ich noch gar nichts über den dritten Teil geschrieben habe--hauptsache die Rezi ist schon mal online. Sorry.

Also: Ich fand den letzten Teil sehr interessant, wie sich alles auflöst. Toll finde ich das sich alle durch das Manuskript endlich aussprechen und sich auch Ina mit ihren Eltern versöhnt. Und Ariane sich nun auch besser mit ihrer Mutter versteht 

Schwanger werden hätte für mich jetzt nicht unbedingt reingemusst- aber gut. Das Jörg Ina damals so hintergangen hat war schon eine echte Sauerei. Ich finde trotz allem , das Ina und er nicht unbedingt hätten zusammenbleiben müssen. Sie hat doch ausser der Flucht gar nichts verbunden.

Thema: Lektüre, Teil III
BücherwurmNZ kommentierte am 05. November 2017 um 15:53

Da kann ich dir zustimmen. Er wollte mit der Heirat wieder etwas gut machen, sie hat ihn gebraucht, um Ariane wieder zu bekommen. Aber nach dem Mauerfall hätten sie sich wirklich trennen können. Vielleicht blieben sie auch wegen Jolante zusammen, dass sie Mutter und Vater hat. Obwohl das natürlich auch kein wirklicher Grund ist.

Thema: Lektüre, Teil III
engi kommentierte am 29. Oktober 2017 um 09:45

Dank der "geschenkten" Stunde habe ich heute morgen schön im Bett gelegen und das Buch zu Ende gelesen ... ich fand es traurig aber auch irgendwie schön ...

Über die Auflösung war ich ganz ehrlich entsetzt. Wie egoistisch kann ein Mensch sein? Jörg wusste doch, dass Ina eine Tochter in Leipzig hat!

Ich bin froh, dass die Familie dann am Schluss ja doch noch zusammen gefunden hat aber die verlorenen Jahre bringt niemand wieder zurück. Man bleibt zurück mit einem Gefühl, dass man allen "Überlebenden" viel Kraft und viel Glück wünscht. Ich freue mich für alle, dass sie ihren Platz im Leben nun endlich gefunden zu haben scheinen. 

Thema: Lektüre, Teil III
Lesezeichen13 kommentierte am 29. Oktober 2017 um 19:56

Auch wenn sie jetzt ein besseres Verhätnis haben, die Vergangenheit und Narben bleiben. Zumindest wissen jetzt alle, was in der Vergangenheit passiert ist und wie sie damit umzugehen haben.

Thema: Lektüre, Teil III
BücherwurmNZ kommentierte am 05. November 2017 um 15:54

Hat Jörg wirklich gewusst, dass Ina eine Tochter hat? Ich habe das so verstanden, dass er es erst in Schweden erfahren hat. Aber vielleicht habe ich das auch überlesen?

Thema: Lektüre, Teil III
BücherwurmNZ kommentierte am 05. November 2017 um 12:57

Ich weiß echt nicht, was ich von Ina halten soll. Mal habe ich Mitleid mir ihr, mal kann ich ihr Verhalten überhaupt nicht verstehen. Teilweise handelt sie in meinen Augen wie ein kleines Kind. Jolante hat sie als Ersatz für Ariane bekommen. Aber als dann auch Ariane bei ihnen lebte, wurde Jolante ihr vorgezogen oder musste mindestens alles haben, was Ariane auch hatte, wie bei dem Lichterfest, als Ariane als Lucia ausgewählt wurde. Ich weiß nicht, wieso Ina ihrer Tochter es nicht gönnt und wieso die andere dann auch die Lucia sein muss. Zudem versteht sie sich nicht mehr mit ihren Eltern, verbirgt dies aber vor Ariane nicht und will am liebsten, dass diese keinen Kontakt mehr zu ihren Großeltern hat. Damit bewirkt sie aber nicht, dass Ariane sie mag und bei ihr ihr neues zu Hause sieht. Ariane muss sich erst mal an die neue Situation gewöhnen und daran, dass sie jetzt eine Mutter hat, die sie nicht kennt, und nicht mehr bei den vertrauten Großeltern lebt. 

Dass Jörg mit Absicht geflohen ist, habe ich schon vorher gedacht und war für mich keine Überraschung. Für Ina muss das ein harter Schlag gewesen sein. Dass ihr in all den Jahren nicht mal der Gedanke gekommen ist...

Was micht dann völlig überrascht hat ist, dass die Großeltern die ganze Zeit das Skript hatten. Sie waren bei der Testamentseröffnung dabei und haben gehört, dass das Skript für Ariane und Jolante bestimmt ist. Haben sie es aus Rücksicht auf Ina nicht ihren Enkeln gegeben? Dass Ina die Möglichkeit hat, die Familiengeschichte ihren Kindern zu erzählen, so dass sie diese nicht aus dem Skript erfahren? 

Das Happyend war meiner Meinung nach zu viel des Guten. Die ganze Zeit erfährt man im Buch, wie schlecht es Ina und auch Ariane und ihren Großeltern geht und plötzlich verstehen sich wieder alle und alle Probleme sind weg. Haben Inas Eltern Ina plötzlich verstanden und ihr verziehen, weil sie das Manuskript gelesen haben? Und somit nach Jahrzehnten erst wussten und ihr glaubten, dass sie nie die Absicht hatte, aus der DDR zu fliehen?

Insgesamt muss ich sagen, dass am Ende noch einige Fragen offen sind und ich die Charaktere und ihr Verhalten nicht immer verstehen konnte. Inas DDR-Geschichte war aber interessant.

Thema: Lektüre, Teil III
lenisvea kommentierte am 06. November 2017 um 08:44

Ich habe den letzten Teil auch am Wochenende durchgelesen, dieser hat mir auch noch richtig gut gefallen. Insgesamt fand ich das Buch wirklich toll, vor allem auch mal aus dieser Zeit zu lesen. Ich bin komplett im Westen groß geworden und muss sagen, dass ich bisher auch nach der Wende nur einmal im Urlaub in Ostdeutschland war. Von daher war es schon sehr spannend für mich. 

Allerdings weiß ich nicht, wie Ina es neben Jörg ausgehalten hat, wenn sie wusste, dass er sozusagen schuld war, dass sie ihre Tochter verloren hat bzw. zumindest zeitweise verloren hat, aber das Verhältnis ja auch nie richtig gekittet werden konnte. 

Ich werde jetzt auch gleich die Rezension schreiben. 

LG

Sandra 

Thema: Lektüre, Teil III
Isaopera kommentierte am 06. November 2017 um 16:20

Ein schönes und passendes Ende. Es hat mich sehr befreit, dass nun endlich alles auf dem Tisch ist und auch offen gesprochen wurde. Sehr gut fand ich, dass es nicht den typischen Gang gab, dass es nochmal ein Missverständnis gibt und alles ans Licht kommt und sich die Protagonisten erst auf der vorletzten Seite vertragen, sondern es war eine geplante und vollständige Offenbarung und dass Ina nach Leipzig gekommen ist, war völlig richtig so!

Ich bin froh, dass Ariane Jörg gegenüber keinen Groll hegt. Den hat Ina schon zu Genüge gehabt und ich denke, auch zu recht. Seine Tat war ungeheuerlich, andererseits war er wohl einfach verzweifelt und auch ein wenig verblendet, hat nicht richtig nachgedacht. Zum Glück ist bei dem Unfall nicht mehr passiert - so gesehen hat er ja auch das Leben der beiden aufs Spiel gesetzt.

Das Ende war für mich zwar ein wenig sehr perfekt, z.B. mit dem Freund, den Ina jetzt anscheinend auch noch gefunden hat (Freund Freund, haha), aber ich lasse es durchgehen. Das Jahresgedenken am Ende war ein schöner Abschluss.

Insgesamt ist das Buch wirklich nicht schlecht. Gut durchdacht, authentisch, interessant. Allerdings hat es mich emotional leider nur wenig erreicht. Am besten fand ich die Schilderung des Mauerfalls im Fernsehen, wie die Menschen sich in die Arme gefallen sind. Da habe ich wirklich erfasst, was das bedeutet hat. Ansonsten war es mir aber vielleicht ein wenig zu nüchtern, kühl, und ich wurde mit den Figuren nicht warm. So ist es eben manchmal, 3 Sterne sind es aber sicherlich!

Thema: Lektüre, Teil III
BücherwurmNZ kommentierte am 16. November 2017 um 22:28

"Ansonsten war es mir aber vielleicht ein wenig zu nüchtern, kühl, und ich wurde mit den Figuren nicht warm."

So ging es mir auch. Die Personen waren mir dem Leser gegenüber zu distanziert.

Thema: Lektüre, Teil III
Biene2004 kommentierte am 09. Dezember 2017 um 09:51

Der letzte Abschnitt hat mir - genau wie der zweite auch - richtig gut gefallen. Die Familiengeschichte liess sich zwar im Großen und Ganzen bereits erahnen, doch das eine oder andere Puzzlestück hat doch noch bis zum Schluss gefehlt. 

Insgesamt ein tolles Buch mit ein paar kleinen Schwachstellen. Mit den Charakteren bin ich teilweise nicht so richtig warm geworden wie z. B. mit Ina. Hier hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen gewünscht. Das gleiche gilt auch für Jörg. Außerdem hätte ich mir vielleicht doch noch die eine oder andere Information zu Arianes leiblichem Vater gewünscht. Trotz dieser Kritikpunkte war dieses Buch nach einem holprigen Anfang eine echte Überraschung. Ein tolles Buch genau zur richtigen Jahreszeit...