Man nehme ...
Man nehme vier Jugendliche: einen Schwarzen, einen Schwulen, ein freakiges Mädchen und einen Jungen in schwieriger familiärer Situation. Man gebe einen gehäuften Esslöffel Herzschmerz dazu, zweihundert Gramm Drama und setze das Ganze in die amerikanische Pampa, rühre gut um und lasse es über gut dreihundert Seiten köcheln. Fertig ist der Coming-to-age-Roman.
Diese und andere Gedanken sind mir beim Lesen von Benedict Wells Hard Land durch den Kopf gegangen und haben mich von der eigentlichen Story abgelenkt. An und für sich eine runde, leicht zu lesende Geschichte über Freundschaft und Erwachsenwerden. Aber eben auch eine Geschichte, sie ich so oder allzu ähnlich schon gelesen habe. Eine Geschichte auch, die einen in ihrer Atmosphäre in die eigene Jugend zurückträgt, als das Gras intensiv nach Sommer roch, die grosse Welt sich bald auftun würde, Risiken nichts als Spass waren und das menschliche Drama stets auf der Bettkante sass.
Wir schreiben die Achtzigerjahre. Sams einziger Freund ist weggezogen, die Sommerferien stehen vor der Tür. Es werden unerträgliche Ferien werden, denn Sams Mutter ist schwer krank und sein Vater ohne Arbeit. Sam meldet sich auf einen Ferienjob im örtlichen Kino und begegnet Cameron, Hightower und Kirstie.