Rezension

Auftakt einer magischen Abenteuergeschichte

Sturmwächter - Catherine Doyle

Sturmwächter
von Catherine Doyle

Bewertet mit 3 Sternen

(1)>> "Großartig! Außerordentlich! Hast du das gesehen, Fionn? Ist das nicht toll?" Sein Großvater jubelte, als sähe er einen Film anstatt schlotternd bis zu den Knien in einer Pfütze zu sitzen. >>
Die Geschichte um den Sturmwächter entwickelte sich anders als erwartet, was ja nicht unbedingt schlecht ist, denn ich lasse mich ganz gern mal überraschen. Aber das ist Catherine Doyle nur bedingt gelungen und ihre Magie konnte mich nicht so richtig fesseln.  
Die Geschichte handelt von dem 11-jährigen Fionn, der den Sommer mit seiner Schwester Tara auf der Insel Arranmore bei seinem unbekannten Opa verbringt. Dort erfährt er zum ersten Mal von der Magie des Sturmwächters und das die Sage von der bösen Zauberin nicht nur eine Legende ist. 
Der Anfang hat mich absolut gefesselt; die düstere Atmosphäre der Insel ist zum Greifen, man spürt den Wind, den Regen, die Krähen und die Unsicherheit Fionns. Leider hat sich diese Stimmung sehr rasch verloren. Gerade bei den Beobachtungen der Vergangenheit habe ich eine tolle, spannende Atmosphäre vollständig vermisst. Sehr schade. 
Auch etwas mehr über die Vergangenheit des Großvaters wäre interessant gewesen - insbesondere was das Wesen des Sturmwächters betrifft. So bleibt er ziemlich blass und recht oberflächlich, wie leider die meisten Charaktere. 
Da allerdings unklar bleibt, wie viele Bände diese Abenteuergeschichte überhaupt hat, kann ich mir auch gut vorstellen, dass sich das in den folgenden Teilen weiter aufbaut. Der erste Teil ist zwar in sich irgendwie abgeschlossen, aber es ist definitiv erst der Auftakt zur richtigen Geschichte.
Die Aufmachung des Buches ist toll - ein absoluter Eyecatcher mit altersgerecht großer Schrift und dicken Seiten. Und auch der Schreibstil ist kindgerecht, einfach und flüssig zu lesen. 
Fazit: Es gibt in der Geschichte viele Punkte und Ansätze, die mir sehr gut gefallen haben, aber im Gesamtpaket hat mir dann doch was gefehlt. Vor allem die Familiengeschichte, d.h. die Geschichte zwischen den Abenteuern ist recht schwach und nur Fionn ist als Charakter schön ausgebaut.  
Der Beginn einer Abenteuergeschichte mit Magie, Zauberern und Wächtern, der mich noch nicht so ganz überzeugen konnte. Leseempfehlung für Jungen und Mädchen ab 8.