Rezension

Bücherjunkies und andere Nerds

Nicht ein Wort zu viel -

Nicht ein Wort zu viel
von Andreas Winkelmann

Bewertet mit 4 Sternen

Zu Beginn des Buches wird sofort Spannung aufgebaut. Ein Mann sitzt gefesselt auf einem Stuhl und kann sich nicht bewegen. Handlungssprung: Ein Polizeieinsatz zur Ergreifung eines Straftäters läuft aus dem Ruder. Damit hat der Autor die Messlatte ziemlich hoch angelegt und es fällt schwer, diese Spannung zu halten.

Zu Beginn des Buches wird sofort Spannung aufgebaut. Ein Mann sitzt gefesselt auf einem Stuhl und kann sich nicht bewegen. Handlungssprung: Ein Polizeieinsatz zur Ergreifung eines Straftäters läuft aus dem Ruder. Damit hat der Autor die Messlatte ziemlich hoch angelegt und es fällt schwer, diese Spannung zu halten.

In diesem Thriller spielt Literatur eine Rolle, genauer gesagt Spannungsliteratur. Bücher bzw. deren Inhalte sind mit den einzelnen Handlungen in Einklang gebracht. Der Täter oder die Täterin scheint sich in der Welt der Bücher auszukennen.

Entführungen (ein Beispiel davon s. 1. Absatz) werden als Video an eine Insta-Gruppe mit Bücherjunkies gepostet. Warum an diese Gruppe, wo besteht hier eine Verbindung? Sie sollen dem Täter oder der Täterin eine spannende Geschichte mit nur fünf Wörtern erzählen, damit die Opfer am Leben bleiben. Die Verbreitung der Gewalt mit geposteten Videos ist in der Thrillerszene allerdings nicht neu.

Mit der Tätersuche sind zwei Polizeibeamte betraut, die eigentlich selbst Hilfe benötigen. Der eine, Kriminalkommissar Simon Schierling, leidet unter dem Verlust seines kleinen Sohnes. Jaroslav (Jaro) Schrader ist normalerweise Zielfahnder und wurde aufgrund einer missglückten Ermittlung (s. 1. Absatz) zur Kripo abgeordnet. Eine Stimme in seinem Gehirn sagt ihm, was er tun oder lassen soll. Diese immer wiederkehrenden Synapsen beeinträchtigen ihn in seinen Ermittlungen. Zudem soll er wegen des missglückten Einsatzes und der damit verbundenen Verdächtigungen eines Kollegen Therapiegespräche mit der Polizeipsychologin Aylin Coban aufnehmen.

Der Autor lässt die beiden Polizisten in verschiedene Richtungen ermitteln und präsentiert dem Leser dabei mehrere Verdächtige. Rache könnte ein Motiv sein. Das finde ich ganz geschickt gemacht von Winkelmann, um so die Spannung aus dem Einstieg des Buches einigermaßen aufrecht zu halten. So bleibt fast bis zum Ende hin unklar, wer hinter den Verbrechen steckt.

Fazit:

Verschiedene Themen werden angerissen, aber nicht vertieft. Dazu zählen Empathie sowie Empathielosigkeit, der Verlust eines geliebten Menschen im näheren Umfeld, psychologische Aspekte, gleichgeschlechtliche Liebe.
Das Cover gefällt mir nicht, was aber eine rein subjektive Ansicht ist.
Winkelmann bedient sich des Öfteren eines stilistischen Mittels, um den Leser zum Weiterlesen anzuhalten: Ein Cliffhanger am Ende eines Kapitels, um den Faden erst später wieder aufzunehmen. Das hat mir sehr gut gefallen. Alles in allem lege ich mich auf 4 von 5 Sternen fest.