Rezension

Mörderische Spannung in der Literaturszene

Nicht ein Wort zu viel -

Nicht ein Wort zu viel
von Andreas Winkelmann

Bewertet mit 3.5 Sternen

Jaroslav Schrader hat es gerade nicht leicht in seinem Leben. Er muss sich nach einem verpatzen Fahndungs-Einsatz verantworten und ist bis zur Aufklärung für einen Vermisstenfall verantwortlich. Dabei lernt er Simon Schierling kennen, der den grausamen Mord an Claas untersucht. Faja Bartels, die das Opfer kannte, arbeitet in einer Buchhandlung und ist in der Buchbloggerszene bei Instagram, auch bekannt als Bookstagram, aktiv. Bücher scheinen etwas mit dem Fall zu tun zu haben, denn an jedem Tatort findet sich ein Buch, und eine Fünf-Worte-Geschichte, hätten die Rettung sein können. 

Es ist eine besondere Kunst, mit wenigen Worten eine Geschichte zu erzählen. Noch dazu in nur fünf Worte, die ein Leben retten sollen? Zugegeben, diese Idee ist sehr konstruiert, aber Winkelmann verkauft sie so interessant umgesetzt, dass mir das Ergebnis gut gefällt. Ich mochte besonders Jaro, wie er sich selbst als nicht ganz rund bezeichnet und sich von seiner sensiblen Seite zeigt, obwohl das eigentlich gar nicht sein Ding ist. Damit bezieht der Thriller auch aktuelle Themen mit ein. Außerdem mag Jaro Buchläden und brachte mich in der Szene mit den Pommes sehr zum Schmunzeln. Ich fand viele der Ideen unterhaltsam eingeflochten. Als Bücherjunkie liebe ich Geschichten, in denen es um Literatur geht. Ich habe mir sogar einige Zitate angestrichen, was mir in diesem Genre eher selten passiert. Ich mochte die entgegengebrachte Zuwendung für alle auf Bookstagram, die Büchern Bedeutung verleihen. Die hoffnungsvolle Bereitschaft am Ende war sehr berührend. Es gab einige einfallsreiche Wendungen, so wie es sich für einen guten Thriller gehört. 

Fazit: Ein spannender Thriller, mit Bezug zur Literatur, Buchbloggerszene und Musik über Freundschaft, Liebe und soziale Netzwerke, die ein Fluch und Segen zugleich sind. Angenehm spannende Unterhaltung.