Rezension

Spannender Pageturner

Nicht ein Wort zu viel -

Nicht ein Wort zu viel
von Andreas Winkelmann

Bewertet mit 5 Sternen

Buchhändlerin Faja betreut gerade die Lesung eines neuen Krimiautors, als sie von einem ihrer „Bücherjunkies“ ein seltsames Video bekommt. Er ist an einen Stuhl gefesselt und soll von ihr mit einer fünf Worte langen Geschichte gerettet werden. Faja erwartet, dass es sich um einen sehr speziellen Scherz handelt, doch es kommt ganz anders.

Ich bin Fan des Autors und habe mittlerweile auch eine gewisse Erwartungshaltung – die hat er wieder voll und ganz erfüllt. Eine spannende Geschichte zum Miträtseln, interessante Charaktere und ein gelungener Schreibstil.  Der Thrill ist schnell da und man überlegt direkt mit: Ist es möglich eine Geschichte mit nur fünf Worten zu schreiben? Wie soll das gehen? Oder stellt der Täter ganz bewusst eine unlösbare Aufgabe? Wenn ja, warum und was mag hinter allem stecken? Derweil ist Zielfahnder Jaro nach einem missglückten Einsatz auf die Ersatzbank gesetzt worden und soll nach einem jungen Mann suchen, der spurlos verschwunden ist. Obendrein muss er auch noch zu einer Psychotherapeutin und das missfällt Jaro besonders.  Das Buch startet auf zwei Ebenen und ich war schon gespannt, ob und wenn ja, wie die beiden Ebenen verwoben werden. Es ist dem Autor sehr gut gelungen! Es gibt viele Verdächtige, manche scheinen zu offensichtlich, andere irgendwie abwegig, aber irgendwer muss dahinterstecken und die Lage spitzt sich immer und immer mehr zu. Das Tempo ist enorm, die Kapitel sind kurz und die wechselnden Perspektiven machen es noch spannender, kurzum: ich konnte das Buch kaum mehr aus den Händen legen. Ein aus meiner Sicht typischer Winkelmann, der alles hat, was ich von einem kurzweiligen Lesevergnügen erwarte. Besonders charmant fand ich die Bezüge zur Welt der Leseratten, die sich miteinander vernetzen, Rezensionen schreiben und dann all die literarischen Bezüge, die wirklich unterhaltsam in die Geschichte eingewoben wurden. Die Auflösung und Hintergründe fand ich, nach all den Wendungen und Irrwegen, sehr überzeugend und ich hatte erst kurz vor knapp so eine Idee.  Unter dem Strich kann ich einfach nur eine Leseempfehlung aussprechen, zumal noch einige andere Themen angeschnitten werden, wie Polizeigewalt oder auch