Rezension

Winkelmann trifft den Nerv der Zeit

Nicht ein Wort zu viel -

Nicht ein Wort zu viel
von Andreas Winkelmann

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zielfahnder Jaro Schrader wird verdächtigt bei einer Festnahme zu lange gezögert zu haben und dadurch den Tod von einer werdenden Mutter und ihrem ungeborenen Kind in Kauf genommen zu haben. Außerdem soll er den Mörder anschließend bei dessen Flucht aus einem Fenster gestossen haben. So wird er vorübergehend versetzt und muss bei einer Polizeipsychologin vorsprechen. Widerwillig fügt er sich und nimmt den Termin bei Aylin wahr. Das Treffen entspricht gar nicht seinen Erwartungen und im weiteren Verlauf bilden die beiden zusammen mit Simon ein ungewöhnliches, sehr gegensätzliches Ermittlungsteam. Jargo, der ungestüme, draufgängerische Typ und der ruhige, besonnene, aber trotzdem gefährliche Simon begegnen sich zufällig, als aus zwei Ermittlungen Spuren zur gleichen Person führen. Einer jungen Frau:  Faja Bartels, welche in einem Buchladen beschäftigt ist und viel Kontakte im Internet pflegt. Im Hauptsächlichen dreht sich alles ums Thema Literatur und Bücher. Sie musste den grausamen Mord an einem Mitglied der Instagruppe online mitverfolgen und trägt sich mit Schuldgefühlen rum.
Die Handlung ist gewohnt spannend, in kurzen Kapiteln, oft mit Cliffhangern, der Schreibstil flüssig. Mir erschien es so, als ob Andreas Winkelmann einige autobiographische Punkte aufgefasst hat. Ein Autor mit einem Haus am Wald. Abgelegen und etwas geheimnisvoll. Rezensionen im Internet, verfasst von Laien. Im großen und ganzen erwünscht, doch wohl auch oft nicht nur mit leichter Kritik, sondern mit Beleidigungen, da sie ja anonym geschrieben werden.
Mir hat ebenfalls gut gefallen, dass die Entstehungsgeschichte von Sound of Silence erklärt wurde.
Ein spannendes Buch, welches mir einige Denkanstöße außerhalb der eigentlichen Handlung vermittelt hat.

4,5*