Rezension

Mit fünf Worten Leben retten

Nicht ein Wort zu viel -

Nicht ein Wort zu viel
von Andreas Winkelmann

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mord in der Buchblogger-Szene. 5 Wörter entscheiden, ob du auf grausame Art getötet wirst. Beklemmend!

4,5 Sterne

Andreas Winkelmann hat es wieder einmal geschafft, eine außergewöhnliche und äußerst packende Story zu schreiben: Stell dir vor, du könntest mit fünf Wörtern jemandem das Leben retten?!
Doch nicht irgendwelche fünf Wörter, nein. Diese müssen eine spannende Geschichte erzählen. Und es ist auch nicht irgendjemand, dem du damit das Leben retten kannst, sondern jemand dir Bekanntes.
Ein äußerst furchterregendes Szenario.

So geschieht es Faja Bartels, deren Bookstagram-Freunde grausam, in Frischhaltefolie verpackt, ermordet werden. Weil dem Täter die präsentieren Fünf-Wort-Geschichten nicht gefallen.
Immer mehr Spuren führen zu dem Thriller-Autor David Sanford, der mit seinem Erstlingswerk "Dunkelheit, mein Freund" großen Erfolg feiert. Doch ist dieser tatsächlich der Täter? Und wenn ja, warum?

Der Autor hat es wieder einmal perfekt geschafft, viele falsche Fährten zu legen, und die vielen vorkommenden Personen lassen einen nicht fokussieren. Somit war ich am Ende tatsächlich überrascht, obwohl mir der Täter schon zu Beginn suspekt vorkam - wie aber eben viele andere Personen auch.
Die Auflösung bzw. das Motiv für diese Taten war gut aufgeklärt, doch ich kann die Beweggründe trotzdem (oder besser: zum Glück?) nicht nachvollziehen.
Nichts desto trotz war ich von der Geschichte total gefesselt.

Die handelnden Personen sind unterschiedlich und lebendig, wenn auch öfter mit Klischees behaftet.
Das Ermittlerteam hat mich ehrlich gesagt am meisten interessiert, die Ermittlungsarbeit und die Zusammenarbeit dieser drei komplett unterschiedlichen Persönlichkeiten haben mich gefesselt und ich würde mich freuen, wenn es weitere Fälle gibt, die vom Zielfahnder Jaro(slav) Schrader, dem Kriminalhauptkommissar Simon Schierling und der Polizeipsychologin Aylin Corban gemeinsam gelöst werden.

Mir hat natürlich besonders gut gefallen, dass die Instagram-Buchbloggerszene eine große Rolle spielt. Somit kann man sich noch besser in die Geschichte hineinversetzen.
Auch dass sich die 5-Wort-Geschichte von Hemingways Überlegung, mit 6 Wörtern (auf englisch) eine komplette Geschichte zu erzählen, abgeleitet hat, war sehr faszinierend.

Fazit:
Kreativer Plot, ausgereifte Charaktere und ein konstant hoher Spannungsbogen. Nur das Motiv konnte mich nicht so ganz glücklich machen. Ich würde mich freuen, Jaro, Simon und Aylin in einem neuen Fall wiederzusehen.