Rezension

Die Macht der Worte

Nicht ein Wort zu viel -

Nicht ein Wort zu viel
von Andreas Winkelmann

Bewertet mit 3.5 Sternen

Andreas Winkelmann schreibt sehr solide Thriller, die oft mitten aus dem Leben gegriffen und vom Thema her sehr aktuell sind. In diesem Buch spielt Social Media und die Reichweite des Internets eine zentrale Rolle, auch wenn das Buch thematisch nicht die selbe Brisanz wie seine Vorgänger hat. Mir waren es in diesem Buch zu viele Nebenhandlungen, die den eigentlichen Fall in den Hintergrund gedrängt haben

 

Zum Inhalt: als Faja eine Videonachricht von einem befreundeten Buchblogger bekommen, hält sie diese für einen geschmacklosen Witz. An einen Stuhl gebunden verkündet ein Schild vor seiner Brust, dass er sterben wird, sollte Faja sich keine spannende Geschichte mit fünf Worten einfallen lassen können. Doch was wie ein böser Scherz beginnt wird bitterer ernst, der auch Fajas Leben zu bedrohen beginnt.

 

Einerseits finde ich es gut, dass man als Leser abwechselnd so viele unterschiedliche Charaktere begleitet, die dadurch sehr plastisch wirken und mit einer authentischen Vita ausgestattet werden. Andererseits lenkt das ziemlich vom eigentlichen Fall hab, der gefühlt nicht mal die Hälfte des Buches ausmacht. Und dabei ist der wirklich interessant und spannend angelegt. Aber durch die Unterbrechungen in der Erzählstruktur ist der Spannungsbogen immer wieder abgeflacht. 

 

Ich muss auch gestehen, dass ich die Auflösung letztendlich sehr mau fand. Es werden viele falsche Fährten gelegt, die mir letztendlich alle besser gefallen hätten als die tatsächliche Erklärung, die man am Ende serviert bekommt. Das erschien mir einfach nicht so ganz logisch, sondern vielmehr sehr willkürlich, besonders was die Opferwahl anging. 

 

Winkelmann schreibt gewohnt flüssig und gekonnt, verstrickt die einen Handlungsstränge geschickt miteinander und webt aus ihnen großes Gesamtkunstwerk, das alles in allem stimmig zusammenpasst. Am Ende hatte ich allerdings das Gefühl als wäre es zu gewollt in die vordefinierte Form gepresst worden. 

 

Nicht unbedingt mein Lieblingsbuch des Autors aber trotzdem sehr lesenswert für Spannungsfans- 3,5 Sterne.