Rezension

Drama in den französischen Alpen

Frostgrab -

Frostgrab
von Allie Reynolds

Bewertet mit 4 Sternen

"Frostgrab" führt Freunde aus der Vergangenheit wieder zusammen, wobei es letztendlich ein abgekartetes Spiel zu sein scheint, denn keiner der ehemaligen Freunde hat zu dem Treffen eingeladen. Abgeschnitten von der Zivilisation können die Spiele beginnen und es bleibt spannend, da sich alle schuldig gemacht haben. Interessant ist die Darstellung der Snowboard und Skimeisterschaften, an denen sie beteiligt waren. Es ist ein härterer Sport als ich zunächst angenommen habe. Unfälle können dazu führen, das man diesen Sport nie wieder ausüben kann und daher ist es nötig, sich voll und ganz auf sein Brett oder seine Skier zu konzentrieren. Milla kämpft ganz verbissen um Ruhm und Ehe, da sie von den Sponsoren abhängig ist. Sie ist ehrgeizig, aber mitunter sehr naiv, sodass sie sich auf die falschen Leute einlässt und vertraut. Saskia entwickelt sich zu ihrer größten Konkurrentin und nachdem diese verschwindet, hängt Milla den Sport komplett an den Nagel. 
Die Story führt die Leserschar in die Vergangenheit und verknüpft dieses gekonnt in die Gegenwart. Der Spannungsbogen wird dadurch definitiv erhöht. Je mehr aus der Vergangenheit bekannt wird, umso schnell wird klar, wie durchtrieben Saskia ist / war, denn die Vermutung liegt nah, das sie am Leben geblieben ist. Wer sollte auch sonst soviel über die Teilnehmer des Gruppe wissen?
Eine Story, die sich komplett neu aufmacht, obwohl eine Unterkunft in den Bergen, komplett zugeschneit und ohne Handyempfang nicht wirklich neu ist, gelingt es der Autorin die Begebenheiten völlig neu zu interpretieren. Zu Beginn habe ich wirklich die Befürchtung gehabt, diesen Thriller schon zu kennen, da mir einiges bekannt vorkam. Dieses war allerdings nur ein kurzer Augenblick, denn die Sprünge beim Snowboarden die trainiert werden wie Haakon Flip oder Crippler nehmen sehr viel Raum ein. Für mich eine unbekannte Sportart, die Kampfgeist und Ehrgeiz verdeutlicht, mich aber tatsächlich hin und wieder doch gelangweilt hat, der die Erwähnungen ermüden und manchmal auch nervten.
Insgesamt ein solider Thriller, der hier und da doch einige Überraschungsmomente bot, wobei einiges dann doch vorhersehbar war. Das rasante gelungene Ende reißt das Ruder noch einmal herum und stellt mich zufrieden.