Rezension

Super Idee, gut umgesetzt

Frostgrab -

Frostgrab
von Allie Reynolds

Bewertet mit 4 Sternen

Fünf Personen treffen sich in einem Chalet in den Bergen. Vor 10 Jahren waren sie Teil einer Clique, die die Wintermonate in dieser Gegend verbracht hat. Sie verband das Snowboarden, das Training und die Wettkämpfe. Doch dann ist etwas passiert, das ihre Freundschaften zerbrechen ließ. Nun, in der Gegenwart, sind sie in eine Falle getappt und sitzen in den Bergen fest. Nach und nach kommen die Geheimnisse und Ereignisse der Vergangenheit ans Licht…

Der Beginn des Buches „Frostgrab“ erinnerte mich zum einen an Bücher von Agatha Christie. Eine eingeschlossene Gruppe Menschen, die durch ein Geheimnis verbunden sind.

Zum anderen hatte die Atmosphäre etwas von einem Horrorfilm. Die Personen erkunden das Chalet, es passieren immer wieder unheimliche Dinge und über allem liegt eine Atmosphäre der Bedrohung.

Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Wir begleiten Milla, unsere Ich-Erzählerin, Curtis, Brent, Heather und Dale im Heute. Und wir lernen die Ereignisse von vor 10 Jahren kennen. Die Zeitebenen wechseln sich kapitelweise ab. So erfahren wir nach und nach, was damals passiert ist. Dadurch verstehen wir die Dynamik der Figuren im Heute.

Das Buch ist spannend, teilweise gruselig, aber auch eine Sozialstudie. Die Ereignisse im Heute hätte im Mittelteil mehr Tempo vertragen können. Da dümpelte die Erzählung eine Weile recht ereignislos vor sich hin. Doch durch die Geschichte, die in der Vergangenheit spielt, war das Buch immer noch spannend. Trotzdem fragte ich mich im Heute mehrfach, wann die Lage der 5 Personen wohl eskaliert und die Geheimnisse ans Licht kommen.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten. Das liegt unter anderem daran, dass die Autorin Allie Reynolds die Personen und die Gruppendynamik sehr anschaulich beschrieben hat. Die Handlungsweisen der Figuren sind gut und verständlich ausgearbeitet. Als Leserin konnte ich sehen und gut nachempfinden, wie die Protagonisten in beiden Zeitebenen unaufhaltsam auf die Katastrophe zuschliddern.

Da ich nicht am Snowboarden interessiert bin, hätte der Sport im Buch nicht so ausführlich beschrieben werden müssen. Die Autorin hat diese Sportart jedoch jahrelang ausgeübt, daher war es für sie wahrscheinlich ganz normal, die Abläufe ausführlich zu beschreiben. Und Leser/innen, die Ahnung davon haben, werden die Ausführungen vermutlich schön finden und genießen.

Das Buch ist auf jeden Fall empfehlenswert und ich werde die Autorin im Blick behalten, damit ich das nächste Buch nicht verpasse.