Rezension

Eigentlich eine süße Lovestory, die durch das künstlich hinausgezögerte Happy End anstrengend wurde.

Kissing in the Rain -

Kissing in the Rain
von Kelly Moran

Bewertet mit 3 Sternen

Durch den Hype um die Redwood Love-Reihe hatte ich relativ große Erwartungen an diesen Einzelband aus der Feder von Kelly Moran, vor allem weil der Klappentext nach einer lockerleichten, süßen Liebesgeschichte klang. „Kissing in the Rain“ ist auch genau das, aber leider zieht sie sich ab einem gewissen Punkt wie Kaugummi.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, wobei mir sowohl der Schreibstil von Kelly Moran als auch die Hörbuchsprecherin gut gefallen haben. Es fiel mir nicht schwer, mich auf die Geschichte einzulassen.

Auch die Charaktere haben mir schnell imponiert, da man mit Cam zwar eine Protagonistin vorgesetzt bekommt, die am Anfang sehr beherrscht und reserviert auftritt, den Leser mit der Zeit aber immer mehr an ihren Gefühlen teilhaben lässt. Ich habe immer wieder stark mit ihr mitgefühlt, wenn sie von ihren Mitmenschen in irgendeiner Weise schlecht behandelt wurde. Vor allem ihre Familie hat mein Blut immer wieder zum Kochen gebracht. Was sich Camryn alles von diesen anhören musste, wie nervig einzelne Familienmitglieder waren, … das war schon echt zum Haareraufen.

Umso sympathischer kommt Troy daher, denn er ist von Anfang an ein großer Camryn-Fan und er verhält sich ihr gegenüber immer liebevoll, da er eine besondere Vorgeschichte mit ihr hat. Er wird zwar als bester Freund ihres Bruders zum ersten Mal in diesem Buch erwähnt, ist aber tatsächlich in der Vergangenheit immer wieder als Pflegekind in die Familie aufgenommen worden. Diese Hintergrundgeschichte fand ich sehr vielversprechend, weshalb meine Vorfreude auf die entstehende Liebesgeschichte beim Lesen sogar noch weiter gestiegen ist.

Ohne Frage gibt es auch viele süße Momente zwischen den beiden, die einen mitfühlen und mitfiebern lassen, auch wenn die Idee natürlich nicht neu ist und man so etwas in der Art vielleicht sogar schon mehrmals gelesen hat. Ab einem gewissen Punkt war ich jedoch auf einmal unglaublich froh, dass ich mir das Hörbuch angehört habe und nicht aktiv selbst lesen musste, denn auf einmal hat sich die Handlung nur noch gezogen. Es gab ein paar so lächerliche Missverständnisse, die das Zusammenkommen von Cam und Troy hinauszögern sollten, dass ich teilweise sogar genervt die Augen verdreht habe, weil es so künstlich verzögert wirkte. Wenn die beiden einander einfach nur mal richtig zugehört hätten, als sie miteinander gesprochen haben, dann wäre es schon viel früher zu ihrem Happy End gekommen. Denn sie kommunizieren zwar, aber sie hören sich einfach nicht zu! Es ist, als würden sie völlig unterschiedliche Sprachen sprechen und nur das hören, was sie eigentlich gar nicht hören wollen, obwohl der eine eigentlich genau das sagt, was der andere hören möchte. Das war NERVENAUFREIBEND und hat mir leider am Schluss die Freude am Lesen genommen. Wie gut, dass ich mich von der angenehmen Stimme der Hörbuchsprecherin nur noch berieseln lassen musste, anstatt mich durch die Seiten zu quälen.

Fazit

Demzufolge kann ich das Buch nur bedingt empfehlen, da mir die erste Hälfte des Buches eigentlich ganz gut gefallen hat. Leider aber nicht gut genug, um meine Genervtheit gegen Ende aufzuwiegen. Die Entscheidung bleibt jedem selbst überlassen, ob er das künstliche Hinauszögern in Kauf nehmen möchte. Von mir gibt es 3 Sterne.