Rezension

Eine Liebesgeschichte, die zwar mit Klischees behaftet ist, sich aber so wahnsinnig gut anfühlt

Kissing in the Rain -

Kissing in the Rain
von Kelly Moran

Bewertet mit 4 Sternen

Ich liebe ja die Redwood Reihe der Autorin, daher habe ich mich auch unglaublich auf ihren neuen Stand Alone gefreut.
Denn dieser versprach Herzflattern, eine bittersüße Liebesgeschichte und vor allem Wohlfühlatmosphäre.
Und genau das, hat man in meinen Augen auch bekommen.
Eine humorvolle, spritzige und emotionale Story, die zu Herzen geht.

Der Einstieg fiel mir gleich enorm leicht. Weil Kelly Moran einfach einen unverwechselbaren Schreibstil hat, der mich locker und flockig durch die Seiten geführt hat.
Man trifft hier auf einen bunten Haufen an Charakteren. Verrückt und Katastrophal trifft es wohl verdammt gut. Denn Cams Familie ist schon eine Sache für sich.
Man muss sie nicht alle mögen, tut man auch nicht. Aber man schließt sie irgendwann trotzdem ins Herz.
So eine große Familie zu haben, ist eine verdammt tolle Sache. Denn es ist immer jemand da, der dich hält und dich unterstützt.
Doch in Cams Augen ist ihre Familie eine absolute Katastrophe.
Wenn man dann noch alleine zur Hochzeit der eigenen Schwester gehen soll, gleicht das einem Spießrutenlauf, dem sich Cam unter keinen Umständen aussetzen will.
Zu Recht.
Ich hatte hier eine Person, der hätte ich regelmäßig gern eins überbraten.
Worte sind so machtvoll. Sie können verletzen, dich angreifbar machen und deinen eigenen Wert untergraben.
Diesen Aspekt fand ich tatsächlich ziemlich schlimm, ununterbrochen hab ich mich darüber aufgeregt.
Aber zurück zu Cam.
Ich mochte Cam sofort. Verschlossen, unnahbar, aber auch unglaublich verletzlich. Eine junge Frau, die sich ständig selbst untergräbt und das tut einfach so furchtbar weh.
Cam kann mitunter schon anstrengend sein. Aber so ist Cam. Doch hat man die Fassade erstmal zum Einsturz gebracht, gibt es kein Halten mehr.
Troy empfand ich dagegen als sehr erfrischend und wohltuend. Der perfekte Gegenpart zu Cam.
Er hält sie, wenn es sonst niemand tut.
Er glaubt an sie und gibt ihr Hoffnung.
Zu guter letzt muss ich unbedingt Emily erwähnen. Ich fand die Passagen mit ihr so süß und erfrischend, aber leider war es mir manchmal etwas zu viel des Guten.
Insgesamt sehr authentische Charaktere, die unweigerlich ans Herz wachsen.

Die Story selbst ist einfach sehr humorvoll und erfrischend.
Es gibt verdammt viele Klischees, aber mich haben sie nicht gestört.
Sie sind schön, herzergreifend und bringen die ganze Geschichte viel besser zum Vorschein.
Dadurch das man sowohl Cams ,als auch Troys Perspektive erfährt, lernt man die Menschen dahinter auch sehr gut kennen.
Besonders Troys Hintergrund hat mich dabei wirklich beschäftigt. Dadurch erhält seine ganze Persönlichkeit einen völlig neuen Blickwinkel. Es brachte Werte in ihm zum Vorschein, die man vorher nicht gesehen hat.
Aber auch die anderen Charaktere erzählen eine Geschichte, wodurch vieles nachvollziehbarer ,aber auch tragender wird.

Hier geht es nicht unbedingt nur um eine Liebesgeschichte.
Es geht um Akzeptanz, Weiterentwicklung und zu erkennen, dass man immer genug ist.
Das Fehler den Menschen nicht schwächen, sondern interessanter und vielseitiger machen.
Es geht um Neuanfänge. Denn manchmal ist das alles, was man braucht, um endlich und wahrhaftig anzukommen.
Das Familie alles ist und wir uns diesen Wert einfach vergegenwärtigen sollten.
Ich mochte die Dialoge, die mich immer wieder zum lachen brachten.
Die Konflikte, die dem Ganzen mehr Auftrieb und Dramatik verliehen haben.
Ich mochte die Anziehungskraft zwischen Cam und Troy, denn manchmal sagen Gesten, mehr als Worte es je könnten.
Und vor allem mag ich die Wohlfühlatmosphäre, die mich immer wieder aufgefangen hat.
Es ist keine besonders anspruchsvolle Story. Sie unterhält unglaublich gut, fesselt und man kann einfach so unglaublich mitfühlen.
Perfekt um dem Alltag zu entfielen.

Fazit:
"Kissing in the Rain ” ist eine erfrischende, humorvolle , aber auch bittersüße und emotionale Story, die einfach unglaublich mitreißt und zum lachen bringt.
Ein verrückter und katastrophaler Haufen, der immer wieder Auftrieb gibt und dazwischen zwei Menschen gefangen zwischen Herz und Verstand.
Eine Liebesgeschichte, die zwar mit Klischees behaftet ist, sich aber gleichzeitig so wahnsinnig gut anfühlt.
Es geht um Akzeptanz, Weiterentwicklung, Neuanfänge und zu erkennen, dass man immer genug ist.
Zwar nicht ganz so gut wie Redwood, aber definitiv lesenswert.
Einfach perfekt um dem Alltag zu entfliehen.