Rezension

Eine emotionale, sensible und berührende Lovestory, die mir wirklich unter die Haut gegangen ist <3

Bad At Love - Morgane Moncomble

Bad At Love
von Morgane Moncomble

Bewertet mit 5 Sternen

Ich habe mich sehr über den Titel "Bad At Love" von Morgane Moncomble gefreut, welcher mir freundlicherweise vom lieben LYX Verlag via Netgalley als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle dafür, es versteht sich natürlich von selbst, dass meine persönliche Meinung dadurch in keiner Weise beeinflusst wird. Nachdem ich bereits ein Buch der Autorin gelesen habe, welches mir gut gefiel, fühlte ich mich hier auch direkt wieder angesprochen. Und nachdem mir auch der Klappentext zusagte, stand für mich fest, dieses Buch lesen zu wollen.

Die Geschichte handelt von der Protagonistin Azalée, die nach dem Tod ihrer Mutter wieder zurück in ihre Heimatstadt zieht. Damals verließ sie recht übereilt die Stadt und wurde seitdem nicht mehr gesehen. Keiner weiß genau wieso. Nun muss sich Azalée mit ihren alten Bekannten und der neuen Situation auseinander setzen und bleibt dabei besonders an ihrem Nachbarn Eden hängen. Er hat etwas an sich, was sie magisch anzieht und sie spürt, dass auch er etwas verschweigt. Eine Sache, die sie beide zu verbinden scheint. Und auch dieser reagiert sofort auf seine neue Nachbarin, von der er bereits viel gehört hat, und nicht gerade positives. Doch er ist fest entschlossen, dass sich die Leute irren und hinter Azalée so viel mehr steckt... gemeinsam bringen die beiden Protagonisten ihre Welt ins wanken.

Morgane Moncomble schreibt ihren Roman abwechselnd aus den Sichtweisen beider Hauptcharaktere in der Ich-Perspektive im Präsenz, was mir den allerbesten Zugang zu ihnen beiden ermöglicht. Zuallererst ist es Azalée, die ich kennen und schnell mögen lerne, wenn sie doch auch echt eine harte Nuss ist. Definitiv nicht auf den Mund gefallen, obwohl es leider Situationen gab, in denen sie gerade diesen hätte einsetzen sollen. Sonst ist sie verbal allerdings sehr angriffslustig und hat es faustdick hinter den Ohren. Zudem hat sie einen ausgeprägten Sinn von Humor, den ich anfänglich sehr genieße, doch irgendwann wünsche ich mir für sie mehr Ernsthaftigkeit. Die Autorin stellt gut dar, wie man seine Vergangenheit, Erkrankung, Schuld, oder was auch immer, bestens durch Humor oder einen anderen Charakterzug überdecken und ignorieren kann. Dabei wird aber ebenso gut dargestellt. wie Denjenigen jene Tatsachen schlagartig wieder einholen können. Wir haben es bei diesem Roman also mit einem schwerwiegenden Background zu tun, zu dem es am Anfang des Buches auch noch eine Triggerwarnung gibt, sowas halte ich für sehr wichtig.
Eden ist weniger der Bad Boy, als ich zu Anfang erwartet habe, sondern wirklich liebenswürdig und höchst sensibel. Er reagiert sehr oft vorbildmäßig und berührt mich nicht nur einmal mit seinem Handeln gegenüber Azalée und auch weiteren Figuren in der Geschichte. Denn da gibt es nicht nur seine neue Nachbarin, für die sein Herz höher schlägt...

In der Liebesbeziehung zwischen den beiden Hauptfiguren beginnt es rasch zu knistern und die Autorin setzt hier wirklich das Motto: "Was sich neckt, das liebt sich" durch :) Ich genieße den anfänglichen Schlagabtausch zwischen den Protagonisten und ihre ganzen Faxen, fiebere dann aber schließlich einem intimeren Austausch entgegen. Denn gerade Azalée hat Schwierigkeiten, sich von Eden zu öffnen. Als sie dies nach und nach zulässt, erfahren er und ich das ganze Ausmaß ihrer Situation und dies trifft uns tief.
Die expliziten Szenen sind sehr leidenschaftlich und authentisch beschrieben und gehen mir wirklich sehr unter die Haut, gerade weil die Protagonisten etwas ganz besonderes sind.

Morgane Moncomble versteht es sehr gut, einen locker leichten Schreibstil, viel Humor und auch Kitsch mit einem höchst sensiblen Thema zu kombinieren. Ich fliege nur so durch die Seiten und habe kaum das Gefühl, dass ich es mit schwerer Kost zu tun hätte. Im Gegenteil. Ich genieße Azalées und Edens Weg und bin hautnah an ihrer Seite dabei.
Gelungen an dem Schreibstil der Autorin finde ich außerdem, dass sie bei jedem Kapitel aus Azalées Sichtweise mit einem Auszug ihres eigenen Podcasts beginnt, der das Thema Feminismus behandelt. Hier wird nach und nach immer eine immer größere Verbindung zur eigentlichen Geschichte gezogen, das finde ich großartig. Dabei bleibt Azalée sich immer treu und ist dennoch sehr tolerant. Aber sie möchte eine gute Botschaft übermitteln, was ihr in meinen Augen auch gelingt. Und dabei ist sie selbst es, die die größte, charakterliche Entwicklung durchmacht :)

"Bad At Love" ist ein berührender, spannender, nervenaufreibender, trauriger, romantischer und herzergreifender New adult Liebesroman, welcher noch länger in mir nachklingen und mich beschäftigen wird. Ich vergebe daher eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 volle Sterne *****