Rezension

Falsche Inhaltsangabe

Das Meer in deinen Augen - Lino Munaretto

Das Meer in deinen Augen
von Lino Munaretto

Bewertet mit 2 Sternen

Dieses Buch ist ein schon ein kleiner Pageturner. Die Geschichte hängt sich nicht an unwichtigen Dingen auf und hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Man muss sich an die teils sehr grenz wertigen Dialoge der Jugendlichen aber gewöhnen. Es werden für die Altersgruppe typischen Wörter benutzt, die das Buch sehr authentisch machen. Ob einem das gefällt oder nicht, ist eine andere Sache. (Ich bin jetzt offiziell alt :D)

Die Charakteren sind am Anfang sehr klischeehaft und austauschbar. Der reiche Junge, für den nur Sex, Drugs and Rock`n`Roll zählen, das stille Mädchen, das man auf Anhieb sehr sympathisch findet und die Freunde, die oberflächlich und egoistisch sind. Mit der Zeit machen diese aber eine kleine Entwicklung durch. 

Wie schon erwähnt, hat mir der Schreibstil sehr gefallen. Das Buch besteht aus ständigen Wechsel der Sichtweisen zwischen Benjamin und Emma. Diese Wechsel waren für mich aber keineswegs verwirrend, wie ich das in dem ein oder anderen Buch schon hatte. Es war immer klar, um wen es gerade geht.

Ein wenig war ich enttäuscht, weil die Inhaltsangabe einen Roadtrip versprach und den gab es dann irgendwie nur auf den letzten 50 Seiten. Ich hatte mich die ganze Zeit darauf gefreut, weil ich wissen wollte, wie sich Emma und Benjamin langsam annähern und vielleicht auch nicht immer ganz einig sind. Als es dann so weit war, war er auch schnell wieder beendet und die Funken zwischen Benjamin und Emma blieben fast aus. Da hat die Inhaltsangabe einfach viel mehr versprochen.

Insgesamt hätte ich mir mehr Emotionen und Tiefe gewünscht. Die Trauer der Freunde war immer sehr oberflächlich. Ab und zu gibt es dann Ereignisse, die nicht in die Geschichte zu passen scheinen und auch schnell abgehakt werden. Das fand ich manchmal etwas verwirrend. Ich habe mich immer gefragt, ob das noch wichtig wird, oder warum das jetzt passiert ist.

 

FAZIT

Ein großes Problem ist glaub ich, dass das Buch etwas anderes verspricht, als der Inhalt letztendlich hergibt. Den Roadtrip gibt es einfach nicht und ich hatte gehofft, mehr mit den Protagonisten mitfühlen zu können. So war es eine Geschichte, die einfach nett vor sich "hinplätschert".