Rezension

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Gute Idee, schwierige Umsetzung

Das Meer in deinen Augen - Lino Munaretto

Das Meer in deinen Augen
von Lino Munaretto

Bewertet mit 1 Sternen

Emma verliert ihre große Liebe, Ben seinen besten Kumpel. Beide lernen sich daraufhin besser kennen und lieben.

Emma ist kühl und distanziert bis sie in Luka ihre erste Liebe findet. Seine Freunde kann sie zwar gar nicht leiden, aber ihre beste Freundin Lilly ist auch nicht grad liebenswert. Ben, ein neureicher Junge, dem das Einkommen seines Vaters egal ist aber gelegen kommt; und Finn, der sich durch die Welt vögelt und sonst nichts hat oder kann, bilden das Supertrio, das alle kennen. Lukas Tod berührt dann auch nur Emma und Ben. Als dann noch Lilly Probleme in der Famile hat, Bens Großvater mit Emmas Großmutter aneinander gerät, weiß man gar nicht mehr, was jetzt die Essenz der Geschichte ist.

"Das Meer in deinen Augen" ist ein Jugendbuch, das die grundsätzlichen und ein paar schwierigere Probleme Jugendlicher behandelt. Die Einleitung und Charaktervorstellung nimmt eine ganze Menge Platz ein. So kommt man erst spät zum eigentlichen Part der Geschichte, der im Prolog schon angerissen wird. Lukas Tod ist für jeden unfassbar und lange weiß man auch nicht, was tatsächlich passiert ist. Anstatt aber den Anteil, den die erste große Liebe und den Verlust derselben auszubauen und dann wieder Wert auf ein neues Entdecken der Gefühle zu legen, werden viele kleine Nebenhandlungen angerissen, Probleme hier und da aufgeworfen, Personen noch und nöcher eingeführt. So bleibt aber durch die Menge an Themen, das eigentliche Thema oberflächlich und unklar. 

Die Idee gefällt mir. Eine erste große Liebe, die allein schon ein schweres Thema ist, zu verlieren und sich aber schnell wieder neu zu verlieben. Das erfordert viel Mut von den Protagonisten und Geschick vom Autor es authentisch und fühlbar umzusetzen. Gefühle sind nie einfach zu beschreiben oder zu thematisieren, vor allem von oder für Jugendliche.

Es ist schade, weil man durch den Klappentext irritiert wird, und einen falschen Eindruck von der Geschichte bekommt. Ich muss aber leider auch sagen, dass die Geschichte nicht besser ist - Klappentext hin oder her.