Rezension

Gute Idee, toller Protagonist, aber Potential nicht ganz ausgeschöpft

Changers - Band 1, Drew - T Cooper, Alison Glock

Changers - Band 1, Drew
von T Cooper Alison Glock

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kurzbeschreibung:
Am ersten Highschooltag erwacht der 14-jährige Ethan plötzlich als junges blondes Mädchen. Seine Eltern erklären ihm, dass er ein „Changer“ ist. Wie sein Vater gehört er einer Gruppe von Menschen an, die sich während ihrer Schulzeit viermal in eine andere Person – Junge oder Mädchen – verwandeln, bevor sie eine feste Identität wählen. Seine erste Identität als „Drew“ ist für Ethan nicht leicht: Sie muss sich mit den Regeln der Changers vertraut machen, verliebt sich und muss für diese Liebe kämpfen. Was werden die Gegner der Changers unternehmen? Und ist die Organisation, die sie unterstützt, wirklich so gut? Die wichtigste Frage aber lautet: Wer wird „Drew“ am Ende sein?

Meinung:
Ich muss zugeben, dass mich die Idee hinter „Changers“ sofort neugierig gemacht hat. So war ich zu Beginn auch wirklich zufrieden, einfach von Ethans / Drews neuen Erfahrungen zu lesen, mich an seinen wunderbar sarkastischen Kommentare zu erfreuen und ab und an ein paar kleine Informationsbrocken über die eigenartige Gemeinschaft der Changers zu erhalten.

Dabei gibt es eher wenig Action, aber durch den lockeren Umgang mit der neuen Situation und einige angedeutete Überraschungen im Mittelteil des Buches ist die Geschichte nie langweilig. Nur das letzte Drittel blieb deutlich hinter dem Rest zurück. Da gab es einige Wendungen, die ich irgendwie zu abrupt sowie nicht ganz stimmig und nachvollziehbar fand. Außerdem werden die angedeuteten Ereignisse, welche vorher Spannung versprochen haben, weiter hinausgezögert und wahrscheinlich erst im nächsten Band aufgedeckt.

Obwohl durch die Tagebuch-Erzählform schon von Anfang an alles ein bisschen einseitig bleibt, konnte ich in den ersten zwei Dritteln gut damit leben. Aber auf den letzten 100 Seiten wird schon ziemlich deutlich, dass aufgrund der großen Erzählspanne von einem Jahr viele Entwicklungen nur noch kurz angerissen werden. Dabei bleibt meiner Meinung nach viel auf der Strecke und man kommt nicht drum herum, sich einige kleinere Entwicklungen einfach selbst zusammenreimen zu müssen. Dies ist nicht wirklich tragisch, da man bei einem Jahr ja durchaus Abstriche machen muss, aber trotzdem hat es mich etwas gestört und meine vorherige Begeisterung etwas gedämpft. Außerdem war es ein wenig ärgerlich, dass durch Nennung eines bestimmten Namens bereits viel von der weiteren Entwicklung der gesamten Reihe unnötig verraten wurde.

Protagonist Ethan selbst war mir eigentlich sofort sympathisch. Er hat eine tolle Art mit der neuen Situation umzugehen und auch wenn er sich doch erstaunlich schnell anpasst, haben mir seine spritzigen Kommentare immer sehr gut gefallen, weshalb ich oft lachen musste und sich der Roman sehr schnell lesen lies. Zu Beginn war es zwar auch für mich ein bisschen eigenartig, dass er zum Mädchen wurde, aber bald war er für mich nur noch Drew und an Ethan selbst habe ich kaum noch gedacht.

Anzumerken ist noch, dass es am Ende einen interessanten Anhang mit den wichtigsten Begriffserklärungen gibt, welcher zumindest ein paar kleinere Infos zu den Changern bietet und ganz hilfreich ist.

Fazit:
Ein Roman mit einer faszinierenden Idee, einem wunderbaren Protagonisten und vielen tollen sarkastischen Sprüchen. Leider gibt es auch für einen Reihenstart ein bisschen zu wenig Hintergrundinformationen und das letzte Drittel wirkt sehr gepresst sowie teilweise etwas unstimmig und hat meine Begeisterung durchaus gedämpft. Aber am Ende haben die positiven Seiten überwogen und ich bin trotzdem sehr neugierig, wie es weiter geht. Von mir gibt es knappe 3,5 Sterne und die Hoffnung, in Band zwei ein bisschen mehr zu erfahren.