Rezension

Hatte gute Szenarien, aber leider nicht ganz überzeugend

The Story of a Love Song - Vi Keeland, Penelope Ward

The Story of a Love Song
von VI Keeland Penelope Ward

Bewertet mit 3 Sternen

Ich hatte mich so auf „The Story of a Love Song“ von Vi Keeland und Penelope Ward gefreut gehabt, da ich den Klapptext sehr schön fand und mich die Leseprobe so berührt hat, wie lange kein anderes Buch. Ich hatte sogar Tränen in den Augen und sowas passiert mir bei Büchern nicht so oft. Daher konnte ich es kaum erwarten, das Buch zu lesen. Leider kam sehr schnell die Ernüchterung…

Dabei ist die Grundgeschichte sehr gut: Luca und Griffin haben als Kinder eine Brieffreundschaft geschlossen. Er hat damals in England gelebt, sie in Amerika. Doch nach einigen Jahren hat Luca nicht mehr geantwortet und die innige Freundschaft ist zerbrochen. Nach dem Tod ihres Vaters räumt Luca dessen Wohnung aus und findet einen recht aktuellen Brief von Griffin vor, der ihr vorwirft, dass sie scheiße sei, weil sie sich nicht mehr gemeldet hatte. Nostalgisch liest sie alte Briefe und beschließt, ihm zu antworten. Und schon flammt die alte Freundschaft wieder auf. Doch während Luca durch ein Unglück mit sich zu kämpfen hat, ist Griffin nun ein Superstar und ihre Welten könnten unterschiedlicher nicht sein. Und doch zieht alles sie zueinander.

Es war wirklich toll, die ersten Seiten zu lesen. Ich habe dadurch Großes erwartet. Leider gingen die Briefe sehr schnell ins sexuelle und es wurde recht vulgär. Ob Luca sich selbst befriedige, die erzählte ihm, was es mit ihm und einem Mee-Mee vor sich hatte – was ich ein wenig eklig fand, aber gut – und ich war dann sehr enttäuscht. Ich habe mir eine so gefühlvolle Geschichte vorgestellt gehabt durch die ersten Seiten, aber habe dann teilweise einen halben Porno bekommen. Nur teilweise wurde es besser, da Lucas Ängste durchaus sehr gut thematisiert wurden und gerade ihr Psychologe, den ich unglaublich super fand und der eigentlich nur Doctor genannt wurde, war unterhaltsam. Die Beziehung zwischen dem Doc und Luca war sehr freundschaftlich, auch ein wenig wie eine Vater-Tochter-Bindung, was ich sehr schön fand. Doch leider konnte das Zusammenspiel zwischen Luca und Griffin da meistens nicht mithalten. Es gab auch dort Gespräche und Emotionen, die ich dann auch sehr gelungen fand, aber ich hatte mir von den beiden durchaus mehr erwartet gehabt.

Luca und Griffin selbst fand ich aber sehr gut gelungen. Bei Luca hat man ihre Erfahrungen und Ängste sehr gut mitbekommen und ich bewundere ihren Mut, dass sie sich so durchbeißt, auch wenn sie immer mal wieder Rückschläge erlitten hat. Bei Griffin konnte ich seinen Wunsch, einfach er selbst zu sein und nicht der Star, sehr gut nachvollziehen und ich fand es sehr süß und schön, was er alles für Luca gemacht hat. Er war da sehr liebevoll und emphatisch. Doch leider hat das Zusammenspiel der beiden nicht so bei mir geklickt, wie es bei anderen Paaren der Fall war, was ich schade fand, gerade weil sie beide sehr viel Potential hatten.

Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen, auch wenn es durchaus viele schöne Aspekte und Handlungen hatte. Zudem fand ich gut, dass Lucas Angstzustände thematisiert wurden und diese auch stets überzeugend rübergebracht wurden. Ich hatte mir von dem Buch aber mehr erwartet und gerade dieses ganze Sexting fand ich viel zu übertrieben und unpassend. Daher kann ich dem Buch nur drei Sterne geben.