Rezension

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Wunderschöner Anfang, aber zum Ende hin sehr typische Dramen

The Story of a Love Song - Vi Keeland, Penelope Ward

The Story of a Love Song
von VI Keeland Penelope Ward

Bewertet mit 4 Sternen

​"The Story of a Love Song" - Vi Keeland & Penelope Ward

Ich liebe ja Rockstar-Romanzen und schon dieses Cover ist ein absoluter Traum. Auch die Leseprobe hat mich mehr als überzeugt. Sogar so sehr, dass ich Tränen in den Augen hatte. Doch leider nahm das Buch dann eine Wendung. Sehr schade. Ich fange mal mit den Charakteren an. Viele sind es nicht, denn es geht hauptsächlich um Luca und Griffin, die Brieffreunde. Und Lucas Therapeut Doc. Dadurch dass es eben nicht so viele waren, fand ich es sehr schön, dass man alle super kennen lernen konnte.

Luca ist eine wahnsinnig sensible Person, die Menschenmengen und enge Räume meidet. Durch ihre Vergangenheit ist dies aber mehr als verständlich. Diese kleinen Macken haben sie mir sogar eher sympathisch gemacht. Bis auf die Tatsache, dass sie ein Hausschwein hat. Das war für mich das ganze Buch über einfach nur sehr seltsam. Gemeinsam mit Doc versucht sie ihre Ängste zu bekämpfen. Und der Doc ist einfach nur ein super sympathischer Charakter. Ein Vogelliebhaber, der immer für Luca da ist und mit ihr die verrücktesten Sachen macht. Zum Beispiel mal eben 5000km mit einem alten Wohnwagen fahren, um eine Person zu sehen, die man dort vielleicht nicht mal trifft :D Sowas macht nicht jeder. Und genau aus diesem Grund und wegen seinen tollen Weisheiten habe ich diesen Mann so unglaublich ins Herz geschlossen.

Was ich direkt positiv hervorheben will: Lucas Ängste. Ich fand die sehr gut dargestellt und konnte mich auch in sie reinfühlen (bis auf die am Ende, weil die keinen Sinn ergaben). Aber auch ansonsten ist das Thema Mental Health super wichtig und ich finde es schön, dass die Hauptfigur nicht perfekt war, sondern solche Probleme hat. Und dann liebt sie auch noch einen Rockstar. Also genau das, was sie mit ihren Ängsten vor Menschenmengen überhaupt nicht ab kann. Und dennoch: Werden sie einen Weg finden? Wird die Liebe ausreichen? Also wenn das mal keine wundervolle Liebesgeschichte ist? ;)
 

Griffin, Lucas Brieffreund, ist einfach nur der perfekte Freund. Wenn nicht sogar zu perfekt. Seine Hassbriefe waren ziemlich amüsant und doch hat man gemerkt, wie verletzt er da war. Als dann endlich wieder der Kontakt zwischen den beiden hergestellt war und die zwei Briefe austauschten, habe ich mich einfach wohl gefühlt. Es war wunderschön. Doch dann ist es ziemlich schnell in die sexuelle Schiene abgerutscht und es wird nach den intimsten Fantasien gefragt. Ich meine, klar, die sind jetzt erwachsen. Aber trotzdem hätte ich mir weniger intime Annäherung gewünscht. 

Doch dann schaffen es die zwei endlich und treffen sich. Das war ziemlich holprig und etwas fragwürdig. Also irgendwie kann ich ihre Verhaltensweisen ja verstehen, aber irgendwie auch überhaupt nicht. Dennoch ging es mir dann viel zu schnell, dass sie plötzlich von echter Liebe sprachen und zusammen waren. Das Niveau nahm ab. Es gab immer weniger sinnvolle Dialoge und dafür viel mehr Sex. Das fand ich sehr schade. Denn aus den Szenen hätte man meiner Meinung nach viel mehr rausholen können.

Generell gab es ab hier ständig dieses "Können wir überhaupt zusammen sein?". Denn Lucas Ängste sind nicht ohne. Sie will ihm nicht im Weg stehen und er tut permanent alles dafür, dass sie einen Weg finden. Da fand ich Luca einfach sehr abweisend. Natürlich liegt es teilweise an ihren Ängsten. Aber er hat meiner Meinung mehr als deutlich gemacht, dass sie ihm nicht im Weg steht, sondern sie ihn eher unterstützt..

Und auch Richtung Ende wurde es dann immer konstruierter. Eine Beziehung kann ja nicht perfekt sein. Natürlich kommt dann also ein ganz großes Drama, Trennung und am Ende eine Live-Liebesbekundung, die zur Versöhnung führt. Das war mir zu vorhersehbar und einfach. Denn der Grund für die Trennung wurde nicht mal aus der Welt geschafft. Das besteht nach wie vor und trotzdem ist es plötzlich kein Problem mehr. Das ist mir absolut unverständlich.

Fazit:

Zu Anfang dachte ich wirklich: Wow, was ein perfektes Buch. Ich liebe es. Aber leider wurde es zum Ende hin ein eher typisches konstruiertes New-Adult Dramen Buch. Sehr schade. Für mich ist daher der Funke nicht ganz übergesprungen. Und doch, wegen dem wunder- wundervollen Anfang und Griffin und Doc, gebe ich dem Buch 4 Sterne. Ich liebe diese Charaktere und auch die ganze Dynamik. Im großen und ganzen hat es mir bis auf die oben genannten Kritikpunkte nämlich sehr sehr gut gefallen. :) <3

 

4/5 Sterne