Rezension

Highlight

Wie die Luft zum Atmen - Brittainy C. Cherry

Wie die Luft zum Atmen
von Brittainy C. Cherry

Bewertet mit 5 Sternen

Es war Liebe auf den ersten Blick. Schon als ich dieses Buch in einem Neuerschenugsbeitrag gesehen habe wusste ich, ich will es Lesen und es wird absolut toll werden. Später kamen dann die zu 90% begeisternden Lesestimmungen und ich bekam Zweifel. Was wenn es doch kein Highlight wird. Meine Angst war unbegründet.

Gerade starre ich wieder das Cover an. Eigentlich ist es schlicht. Doch nachdem ich nun das Buch gelesen habe, finde ich es richtig schön. Der Titel ist eh ein Traum und genauso passend, wie die Federn. Die Farbwahl war eine super Idee, sie passt so schön zum Inhalt. Auch die Klappbroschur zeigt Federn. Also alles absolut stimmig.

Es ist okay, dass es weh tut. Es ist okay, sich verloren zu fühlen, als würdest du durch die Dunkelheit irren. Die schlechten Tage machen die guten umso besser. Seite 204
 
Mein Fehler war, dieses Buch an einem Samstagabend um 23 zu beginnen. Den ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Bis um 5.50 habe ich durch gelesen, ohne Pause. Ich denke, dies sagt so einiges darüber aus, wie spannend und fesselnd die Geschichte ist. Genauso wie darüber, wie angenehm sich der Schreibstil lesen lässt.

Zu Beginn habe ich noch Post it Zettel für jeden schönen Satz / Abschnitt benützt. Dies legte sich bald, weil es einfach zu viele waren. Denn Textmarker habe ich dann ab Seite 200 gar nicht mehr geschlossen, sondern offen und griffbereit gelassen. Es gab so unglaublich viele schöne Passagen. Die Autorin kann richtig gut mit Worten umgehen. Auf eine poetisch aber auch schneidende Art.  Ich konnte mich nur schwer für einige entschieden, die ich euch hier präsentieren möchte.

Wie konnten zwei Menschen, die in ihre Einzelteile zerbrochen waren,  in den Scherben des anderen ihr Gegenstück finden? Seite 144

Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspketive von Tristan und Liz. Ich konnte so gut mit den beiden mitfühlen und an so manchen Stellen brach mir schier das Herz, weil es so ergreifend war. Die Zwei empfand ich als sehr sympathisch und authentisch. Ganz zu schweigen von Emma. Und auch die anderen Nebencharaktere, alle irgendwie besonders. Nur Randfiguren aber trotzdem greifbar.

Kein anders Buch hat es geschafft, mich schon während der Handlung und nicht erst am Ende so oft zum Weinen zu bringen. Immer wieder flossen die Tränen und wisst ihr, was das Schöne dabei war. Kurz darauf musste ich wieder lachen. Es gab so einige skurrile Unterhaltungen. (Stichwort Hulk zum Beispiel) und noch viel mehr ergreifende Szene (zum Beispiel mit den Federn). Die großen Überraschungen habe ich zwar schon erwartet, dies fand ich aber nicht störend. Das einzige Manko war für mich, dass es zum Ende hin etwas schnell wurde. Das Tempo war anders als davor. Vielleicht empfand ich dies nur so, weil ich noch nicht abschied nehmen wollte. Aber irgendwie kam es mir wie ein Stilbruch vor. Als hätte jemand gesagt, bring noch etwas Action ein, aber halt dich kurz. Dieser Kritikpunkt, machte mir das Buch aber nicht madig.

Denn wenn man betrunken ist und tanz, ist alles andere egal. Man dreht sich und dreht sich und dreht sich,  und die Luft wird leichter, die Traurigkeit wird leiser, und man vergisst für eine Weile,  wie es sich anfühlt, etwas zu fühlen. Seite 105

Noch erwähnen möchte ich die intimen Szenen zwischen den beiden. Weil diese für mich heraus stechen. Sie sind zwar durchaus roh, aber kein bisschen vulgär oder brutal. Wie leider öfters bei anderen Büchern. Prickelnd beschrieben, aber doch mit ganz viel Gefühl. Kein, ich will dich beherrschen du gehörst mir Gerede.

Fazit:
Lesehighlight 2017 ?
Es tut mir Leid liebe Bücher, die ich 2017 noch lesen werde, die Messplatte ist gerade sehr hochgerutscht.
Ein ergreifendes Buch über 2 gebrochene Menschen, die zusammen weniger kaputt sind.
Über Verluste und einen Neuanfang.
Der Schreibstil ist ein Traum.
 Es hat mich gepackt und nicht mehr los gelassen.
Ich habe geweint, ich habe gelacht, immer wieder.
Ich bin verliebt.