Rezension

Jack auf der Flucht und der Suche eines Mörders

Zero Days -

Zero Days
von Ruth Ware

Bewertet mit 4 Sternen

Zerodays von Ruth Ware erschien am 28.12.2023 im dtv Verlag.

Jacintha (Jack) und ihr Ehemann Gabe, testen Unternehmen auf Schwachstellen in ihren Sicherheitssystemen. Gabe ist der digitale Profi, Jack testet physisch. Eines Abends geht etwas schief, Jack wird bei einem Test verhaftet. Stunden später kommt sie frei, doch zuhause erwartet sie eine böse Überraschung, sie findet Gabe ermordet auf. Fassungslos, unter Schock stehend, kann sie nicht sofort die Polizei informieren. Entsetzt stellt sie am nächsten Tag auf der Polizei fest, da Einbruchsspuren fehlen, sie steht unter Mordverdacht. Nun hilft nur Flucht und die Suche nach dem Mörder selbst in die Hand zunehmen.

Ruth Ware hat einen temporeichen Thriller abgeliefert, der sich thematisch im Hackermilleu, mit vielen technischen Begriffen im Reich der Cybercrime bewegt. Die Geschichte beginnt mit der Kapitelüberschrift < Samstag 4. Feb. Minus 8 Tage > es liest sich wie ein Countdown, der kontinuierlich fortgesetzt wird. Da fragt sich der Leser:in auf was steuert er/sie zu? Dieser kleine Trick treibt den Leser:in in der Handlung voran. Wer Angst hat die Handlung wäre zu technisch aufgebaut, dem ist nicht so, alles bleibt leicht verständlich.

Erzählt wird die Handlung aus der Ich – Perspektive von Jack, so ist der Leser:in hautnah bei ihr. Jack ist eine mutige, intelligente Person, die trotz ihrer Trauer, Schmerzen immer weitergeht, nicht aufgibt. Wie auch alle anderen Charaktere ist sie mit viel Tiefe, vielen Details beschrieben, die alle sehr lebendig wirken lassen. Ruth Ware besitzt die seltene Gabe den Leser:in die Handlung hautnah miterleben zulassen. Die erdrückende Atmosphäre der unglaublichen Tat, die Trauer und Wut sind spürbar. Am Ende dieses fesselnden und spannenden Thrillers überschlagen sich die Ereignisse, mit der erlösenden Auflösung des Mordes an Gabe.

 

Fazit: Zerodays ist ein temporeicher Thriller, der mir fast keine Verschnaufpause gegönnt hat. Das Jack von Anfang an von den Ermittlern geduzt wurde, fand ich befremdlich, erst dachte ich die kennen sich. Es könnte ein Übersetzungsfehler sein. Das Ende ist etwas weit hergeholt für meine Begriffe, doch das werte ich als literarische Freiheit :). Alles in allem wurde ich gut unterhalten, denn ich konnte mit Jack mitfiebern. Ich empfehle den Thriller gerne weiter.