Rezension

Jane Austen als Romanfigur

Jane Austen und die Kunst der Worte -

Jane Austen und die Kunst der Worte
von Catherine Bell

Bewertet mit 3 Sternen

Jane Austen, eine Ausnahmeschriftstellerin. Zu einer Zeit in der Frauen darauf gewartet haben geheiratet zu werden, bleibt sie ledig,  wo Frauen in der Regel nichts zum Lebensunterhalt beitragen schafft sie es mit ihren Romanen einen kleinen Beitrag zu leisten. Äußerst ungewöhnlich ist, das sie nicht unter einem männlichen Pseudonym schreibt, sondern mit ihrem eigenen Namen veröffentlicht und auch erfolgreich gelesen wird und bekannt wird, selbst das englische Königshaus zeigt Respekt und Anerkennung.
Dieses Buch ist eine Mischung aus Biographie und eigenen Vorstellungen der Autorin. Da wenig  Einzelheiten über das Privatleben der  Autorin bekannt geblieben sind. 
Es gibt Briefe von ihr an ihre Schwester und den Rest der Familie aus denen man einiges sich zusammen reimen kann. Der Rest ist der Phantasie überlassen.
Hier ist die Person Jane in den Vordergrund gestellt, ihre Wünsche, Gedanken und Hoffnungen. Ich habe ihre Romane auch in der Originalsprache mit Begeisterung immer wieder gelesen, vor allem weil mir der Wortwitz und die scharfen Dialoge sehr gut gefallen. Diese Ironie fehlt mir in diesem Roman, er wirkt bis auf ganz wenige Stellen eher weichgespült, 
Austen lässt ihren Figuren auch Raum für Selbstkritik, hier kritisiert sie andere und fühlt sich selbst falsch verstanden. Die Ansprüche die die Romanfigur Austen an andere stellt sind sehr hoch, wird ihnen aber selber nicht gerecht. Während in den Romanen von Austen ein besserer Ausgleich besteht. Emma, Lizzy, Marianne und die anderen können sich, wenn sie ihre Fehler einsehen, dafür entschuldigen und nicht die Schuld bei anderen suchen. Ich glaube diese Größe hat Jane Austen auch besessen, da sie nur aus ihrer Weltanschauung schreiben konnte. Diese Charakterstärke fehlt der Romanfigur Jane.