Rezension

Ein toller Roman mit einem müssigen Ende

Jane Austen und die Kunst der Worte -

Jane Austen und die Kunst der Worte
von Catherine Bell

Bewertet mit 4 Sternen

Ein wunderbarer Roman über eine wunderbare Frau

Alles in allem ein schön erzählter Roman, leider am Ende ziemlich lang gezogen und für meine Begriffe zu leicht und zu wenig euphorisch erzählt.

Der leichte Schreibstil macht es dem Leser einfach sofort in die Geschichte und das Leben der Jane Austen einzutauchen. Man ist sofort in den Bann gezogen und hat das Gefühl mitten im Geschehen dabei zu sein. Das ist wirklich sehr gut gelungen. Alleine das Cover ist schon hübsch gemacht, ähnlich den anderen "starken Frauen Romanen", was aber gut ins gesamte Buch-Bild passt. Zarte Farben und ein wenig altertümlich aufgrund des Herrenhauses/Schlosses im Hintergrund. Aber für mich absolut stimmig und mit dem Roman in Einklang gebracht. 

Es macht als Leser sehr viel Freude, die junge Jane Austen auf ihrem Weg zu begleiten und zu erleben, wie sie immer wieder ihr Schreiben aufnimmt, ihre Schreibblockaden und wie stolz sie auf jedes Ihrer einzelnen Werke ist. Man spürt richtig die Enttäuschung über die Ablehnung des Verlages, als eine kurze Absage per Brief bei ihr ankommt. Aber besonders ihr Vater ermutigt sie immer wieder und ist sehr stolz auf seine Tochter, da ihre Werke doch immer wieder gut gelingen, was sich ja Jahre später auch öffentlich heraus stellt. Mir gefällt der Roman sehr gut, jedoch zum Ende hin, fand ich es sehr langgezogen und zu wenig euphorisch erzählt, wo sich doch der Erfolg heraus stellt. Es wird für mich zu sehr um den heißen Brei herum geschrieben, meiner Meinung nach hätte hier ein Ende mit ihrer Familie, derer die noch leben, besser gepasst. Man hätte den Teil ihres Besuches im Palast des Prinzregenten und den Dialog mit dem Bibiliothekar abkürzen können, hätte mir persönlich besser gefallen. Daher gibt es auch hierfür einen Punktabzug. 

Alles in allem hat mir das Buch aber gut gefallen, es war teils spannend, teils emotional und auch sehr harmonisch geschrieben, die Familienszenen, die leider sehr kurze Begegnung mit Frederick, was sehr traurig war, da die Austen Schwestern dieses Schicksal leider teilen mussten. Aber so ist das Leben und hier wurde nichts beschönigt, teilweise Fiktion mit wahrem Hintergrund erzählt. Wie stolz Jane auf ihre Roman Veröffentlichungen war und wer ihre Bücher kennt, der weiß, sie durfte sehr stolz darauf sein. 

4 von 5 Sternen vergebe ich hier gerne, der eine Stern Abzug basiert tatsächlich auf dem Epilog, der hätte für mich besser ausfallen dürfen, aber gut, das ist meine Meinung, andere Leser mögen es auch anders sehen:-) Gerne werde ich trotzdem das Buch weiter empfehlen, da es eine interessante und lehrreiche Begegnung für mich persönlich ist und war.