Rezension

Leider nicht so gut wie erhofft

Das Windsor-Komplott -

Das Windsor-Komplott
von S. J. Bennett

Bewertet mit 3 Sternen

Die viele Nebensächlichkeiten überfluten die Geschichte leider so sehr, dass der Fokus nicht mehr auf dem Kriminalfall liegt

Als im Schloss Windsor die Leiche eines jungen Mannes, der am Abend zuvor noch der Gast der Queen war, gefunden wird, steht für die ermittelnden Beamten des MI5 eine Verbindung nach Russland schnell fest. Doch die Queen denkt, dass sich der Täter in einer anderen Richtung findet. Und so stellt sie auf ihre ganz persönliche Weise ihre eigenen Ermittlungen an. Doch natürlich darf von diesen Ermittlungen nichts an die Öffentlichkeit gelangen.

 

Dieses Buch hat mich aufgrund des Klappentextes und des sehr auffälligen Cover, das dem öffentlichen Bild der Queen absolut gerecht wird, sehr neugierig gemacht. Der Einstieg in die Geschichte war dann auch ganz interessant. Die Darstellung der Queen sowie der Situation im Palast haben mir gut gefallen. Leider war der Schreibstil schon zu Beginn der Geschichte für mich etwas problematisch und ich kam in keinen richtigen Lesefluss. Zudem wurden bereits von Anfang an sehr viele nebensächliche Details in die Geschichte eingebaut. Anfangs hielt ich diese noch für Hinweise in verschiedene Richtungen. Doch diese Nebensächlichkeiten wurden im Verlauf des Buches immer mehr und nahmen an vielen Stellen mehr Raum ein als die eigentliche Handlung/der Kriminalfall.

Insgesamt konnte mich das Buch dann leider nicht überzeugen. Die Handlung wirkte für mich unstrukturiert und überladen mit Nebensächlichkeiten. Die Ausrichtung des Kriminalfalls, die auf den letzten 100 Seiten dann doch mal etwas mehr in den Fokus rückte, war in meinen Augen nicht nachvollziehbar. Zudem fiel mir das flüssige Lesen aufgrund des Schreibstils und der immer wieder wechselnden Sichtweisen, die mich oftmals überrascht haben und mich aus der Geschichte warfen, etwas schwerer. Desweiteren konnten mich vielversprechende Charaktere wie die Assistentin der Queen am Ende nicht von sich überzeugen. Sie wirkten oft fehl am Platz und wären leicht durch andere Charaktere ersetzbar gewesen. Hier fehlte mir die Tiefe und die Unverwechselbarkeit. Die Idee hinter den einzelnen Figuren hat mir allerdings gut gefallen. Ebenfalls toll fand ich die Darstellung der Queen. Sie hat mich doch das ein oder andere Mal zum Schmunzeln und Staunen gebracht.

 

Schlussendlich hat mich das Buch dann aber enttäuscht. Ich hatte mir einfach mehr Ermittlungen im Stil des CosyCrimes erhofft. Dieses Buch zu bewerten fiel mir recht schwer, aber am Ende habe ich mich aufgrund des tollen Covers, der Darstellung der Queen und der Grundidee für 3 Sterne entschieden.