Rezension

Leseflautenalarm - zu viele Details

Die Seiten der Welt - Nachtland
von Kai Meyer

Bewertet mit 2 Sternen

Immer tiefer dringt Furia in die magische Welt der Bücher vor. Das phantastische Reich mit seinen uralten Bibliotheken und Geschichten wird von den tyrannischen Drei Häusern regiert. Von einem geheimen Ort aus, dem Sanktuarium, herrschen sie über die Geschicke aller Bibliomanten und Exlibri. Doch Furia und ihre Gefährten leisten Widerstand. Um ihre Welt von den Unterdrückern zu befreien, begeben sie sich auf die gefährliche Suche durch die verborgenen Refugien nach dem Zentrum der Macht – und stoßen auf das größte Geheimnis der Bibliomantik.

Meine Meinung: 
Band 1 der Reihe hat mich noch ziemlich überzeugt. Das liegt insbesondere daran, dass Kai Meyer eine absolut interessante neue Welt erschafft. Einerseits gibt es Bibliomanten, die ihre Kräfte aus Büchern ziehen, andererseits gibt es Exlibra - Figuren, die aus Geschichten fallen. Die Akademie herrscht über all diese Leute, aber nutzt die Bibliomantik zu ihren Zwecken und vergisst dabei das Wohl der Menschen. Außerdem wollen sie die Exlibra ausrotten. Furia und ihre Freunde kämpfen daher gegen die Akademie. 

Die Geschichte geht wirklich actionreich weiter. Furia hat die Exlibra bei sich aufgenommen und sie und ihre Freunde kämpfen weiterhin gegen die Akademie. Doch mir fehlte in dieser Geschichte absolut der rote Faden. Im ersten Buch ging es im Endeffekt noch um Siebenstern und seine Schöpfungen, seine Ziele und die nahende Zerstörung der Bibliomantik. Im zweiten Teil wollen die Freunde nun das Sanktuarium zerstören, um die Akademie in ihren Machenschaften zu stopprn. Dabei gehen aber alle irgendwie ihre eigenen Wege - eine wirkliche Zusammenarbeit zwischen den Freunden gibt es nicht. Das führt dazu, dass es ganz viele verschiedene Handlungsstränge gibt, die sich immer mehr verzweigen und am Ende wieder zusammen geführt werden. Aber zwischenzeitlich war ich echt verwirrt, wer denn nun eigentlich welches Ziel verfolgt und ob die Freunde überhaupt die gleichen Ziele und Ideale verfolgen. Mir war das daher zwischendurch einfach zu viel des Guten. 

Dazu kommt eben noch, dass Kai Meyer nicht an Details spart. Er beschreibt diese Welt sehr detailreich und mit sehr viel Leidenschaft und Liebe. Er lässt seiner Fantasie keine Grenzen und bringt irgendwie alles ein, worauf er Lust hat. Mich hat das als Leser häufig überfordert. So sehr, dass mich das Buch in eine Leseflaute gebracht hat. Obwohl in der Geschichte immer wieder was Neues passiert und viel Action enthalten ist, fesselt sie einen irgendwie nicht. Das liegt einerseits daran, dass Kai Meyer meiner Meinung nach einfach zu viel will und damit den Leser überfordert und andererseits dabei den roten Faden verliert. Mir ist zum Beispiel immer noch nicht klar, wie viel Furias Vater damals eigentlich wusste und inwiefern er wusste, wo Furia da rein gerät. MIr ist das irgendwie alles zu wenig erklärt. Man hat das Gefühl, dass der Autor eine Idee zu einer Welt hatte, aber gar nicht genau wusste, wie er seine Figuren in diese Welt bekommt. Es ist einfach sehr schwer zu erklären, was mich an der Geschichte nicht so richtig begeistern kann.  

Ich habe den dritten Band der Reihe noch hier liegen, aber ich muss ehrlich zugeben, dass ich jetzt erstmal was anderes lesen muss. 

Fazit: 
Die Geschichte geht zwar spannend und actionreich weiter, aber der Autor schafft es nicht, mich zu fesseln. Einerseits überfrachtet er den Leser mit Details, andererseits verliert er völlig den roten Faden. Mir gab es hier einfach zu viele Irrungen und Wirrungen und ich habe oft den Faden verloren. Ich kann leider nur 2 Sterne vergeben und werde erstmal was anderes lesen, bevor ich mich an Band 3 traue.