Rezension

Lesen! Lesen! Lesen!

Höllenjazz in New Orleans
von Ray Celestin

Bewertet mit 5 Sternen

1919 in New Orleans: Die Stadt ist geprägt von Rassentrennung und einer neuen Art von Musik, dem Jazz. Genau in dieser Zeit beginnt der Axeman mordend durch die Stadt zu ziehen.
Detective Michael Talbot ermittelt in diesem Fall und sieht sich einigen Schwierigkeiten gegenüber, denn der Axeman wirkt wie ein Geist.

Das Cover ist einfach nur klasse. Es ist nicht überladen und doch ist es sehr ausdrucksstark.
Das Buch hat mich sofort angesprochen, denn der Axeman ist damals wirklich mordend durch New Orleans gezogen und auch der abgedruckte Brief von ihm, wurde damals so an die Zeitung geschickt. Und genau sowas mag ich sehr gerne, wenn wahre Elemente mit fiktiven Mitteln zu einer wirklich spannenden Geschichte verwoben werden.
Und das sie sehr gut geschrieben ist kommt dann noch dazu. Ich kann leider gar nicht negatives zu diesem Buch sagen. ;)
Der Autor kann einfach mit Sprache umgehen und entwirft viele tolle Bilder, die einem nicht nur das New Orleans nach dem Ersten Weltkrieg näher bringt, sondern auch die Charaktere werden sachlich und doch eindrucksvoll beschrieben.
Was noch dazu kommt ist, dass nicht nur der Detective ermittelt, sondern parallel auch noch Ida, die in einem Detektivbüro arbeitet und der gerade aus der Haft entlassene, ehemalige Polizist Luca. Alle drei sind für sich genommen wirklich sehr starke und tolle Charaktere. Ich mochte sie alle. :)
Wobei mich Ida wohl am meisten beeindruck hat und auch ihre Welt wird dem Leser fantastisch nahe gebracht.
Und so bekommt man als Leser drei unterschiedliche Ermittlungsmethoden geliefert und nicht nur das, jede Recherche führt über einen anderen Weg zum Ziel und so stellt man sich immer wieder gebannt die Frage: „Wie laufen die Fäden am Ende zusammen?“
Und obwohl der Leser einen Einblick in alle drei Ermittlungen bekommt und man meint, man sähe das Gesamtbild bleibt die Spannung bis zur letzten Seite bestehen. Vieles bleibt geheimnisvoll und das mehr Wissen des Lesers nützt einem manchmal nicht so viel. Man muss einfach dranbleiben. ;)
Das fand ich wirklich sehr geschickt gemacht, denn drei verschiedene Ermittler ins Feld zu führen, ist ein Risiko. Die Geschichte könnte sich ja dann eventuell schnell wiederholen oder auf der Stelle treten, aber hier ist das absolut nicht der Fall.
Dieses Buch zeigt wieder, dass man einen sehr guten Krimi schreiben kann, der viel auf Ermittlungen aufbaut, indem er geschickt die wenigen Fakten miteinander verwebt.
Man kann das Buch bis zur Auflösung kaum aus der Hand legen.
Und selbst diese ist dreigeteilt, setzt sich aber perfekt zu einem Gesamtbild zusammen und das ist meiner Meinung nach ein Geniestreich. Ich habe selten so etwas Gutes gelesen! Einfach klasse! (Und ja, ich muss hier die Ausrufezeichen mal verwenden ;) )

Mein Fazit: Was soll ich noch großartig über dieses Buch sagen außer, ihr müsst es lesen! Ein sehr guter Krimi, bei dem ich wirklich sehr traurig war als er zu Ende war. Aber etwas aufgeheitert hat mich, dass es (leider erst) nächstes Jahr eine Fortsetzung gibt. Und so freue ich mich auf ein nächstes Buch mit vielen eindrucksvollen Bildern von einem klasse Autor. 

Kommentare

hobble kommentierte am 07. April 2018 um 07:16

Ab damit ins Wunschregal

kleine_welle kommentierte am 07. April 2018 um 20:20

Schön das ich dich für das Buch begeistern konnte. :D