Rezension

Love hurts

Verity
von Colleen Hoover

Bewertet mit 5 Sternen

Was gibt es treffenderes als sich mit einer einsamen Ameise auf seinem Zeh zu vergleichen. „Vielleicht war sie wie ich und mochte andere Artgenossen einfach nicht“, denkt Lowen. Manhattan, ein Paradies für Sozialphobiker.

Sie wird auf jemanden treffen, der noch eine viel größere psychische Delle hat.

Lowen Ashleigh, eine mittelmäßige Schriftstellerin am Rande des finanziellen Ruins, erhält das Jobangebot ihres Lebens, lukrativ, sie nimmt es an. Jeremy Crawford, Ehemann der Bestsellerautorin Verity Crawford hat Lowen beauftragt, die restlichen 3 Bände einer erfolgreichen Serie fertigzustellen. Verity ist seit einem schweren Unfall so beeinträchtigt, dass sie nicht mehr schreiben, bzw. sich überhaupt nicht mehr bewegen kann; ähnlich einem Wachkoma.

Lowen wird von Jeremy eingeladen, einige Zeit im Haus der Crawfords zu verbringen - zwecks Sichtung von Veritys Notizen und Handlungsskizzen für die noch zu schreibenden Bände. Sie entdeckt ein augenscheinlich autobiografisches Manuskript mit verstörenden Enthüllungen und glaubt bald, dass Verity ihre Bewegungsunfähigkeit nur vortäuscht. Das Haus gleicht einer Burg und verströmt eine unheimliche Atmosphäre, Lowens Aufenthalt entwickelt sich zum Horror. Die vermeintlich wahre Autobiographie Veritys ist teuflisch beängstigend.

Colleen Hoover ist mit „Verity“ einen sehr zügig zu lesender packender Spannungsroman mit unerwarteten Wendungen gelungen. Lowen Ashleigh als Ich-Erzählerin schwankt zwischen den Realitäten, was sie liest und der Realität, die sie wahrnimmt.

Das Ende ist unvorhersehbar und es stellt sich die spannende Frage nach der Wahrheit.