Rezension

Nicht schlecht

Die Gärten von Monte Spina - Henrike Scriverius

Die Gärten von Monte Spina
von Henrike Scriverius

Bewertet mit 3 Sternen

Nicht schlecht

Zuallererst einmal ist das Cover wirklich schön gestaltet und die Einleitung der einzelnen Kapitel durch Farne, Blumen und Palmenblätter hat mir gut gefallen.

Nur der Titel passt meines Erachtens nach nicht wirklich beziehungsweise führt er etwas in die Irre. Sicherlich geht es auch um die Gärten, schließlich ist die Protagonistin Gärtnerin, aber das Ganze driftete für mich dann doch eher in eine Art „Liebesroman“ ab, nennen wir es mal so...

Die Figuren empfand ich leider teilweise als „überzogen“, so als hätte die Autorin versucht, alle Extreme zu verwenden, die es gibt:

Max Bror ist ein absolutes Ekel, selbstverliebt und sehr hart.

Antonia ist mit ihren 30 Jahren unfassbar naiv und teilweise wirklich so schlimm begriffsstutzig, dass man als Leserin nur noch den Kopf schütteln kann.

Die Autorin klärt den geneigten Leser zwar noch auf später, wieso die Leute so wurden, aber das machte es für mich dann leider auch nicht mehr wirklich besser...

Beispiel: Wenn eine 30-jährige Frau dann einen gestandenen Mann, der nachweislich ständig in der Gegend herummacht, fragt, wann er das letzte Mal Sex hatte und ob er „sie denn sehr lieb hatte“, dann wirkt das schon sehr skuril und auch total naiv, sorry. Und natürlich will sie ihn ändern...

Der Schreibstil ist gut lesbar, aber auch teilweise etwas merkwürdig; so einfach und schlicht.

Die Nebenpersonen empfand ich als authentischer, weil sie nicht so übertrieben wirkten und die Geschichte an sich ist nicht schlecht, aber man hätte all das auch ohne die Gärten schreiben können... Ach nein halt – das gab es dann vielleicht ja schon. Also mussten die Gärten her... Die aber doch nur eine untergeordnete Rolle spielten dann...