Rezension

Rasanter Auftakt mit Potential

Das Erbe der Macht - Band 1: Aurafeuer (Urban Fantasy) - Andreas Suchanek

Das Erbe der Macht - Band 1: Aurafeuer (Urban Fantasy)
von Andreas Suchanek

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt

Seit 160 Jahren trennt der Wall die Welt der Magie von der der Menschen. Ein Schutz, der seinen Preis hat, weshalb die Schattenkämpfer alles dafür tun, ihn zu zerstören, während die Lichtkämpfer die Barriere aufrechterhalten und die nicht-magischen Menschen (Nimags) schützen wollen.
Als Mark, Jens bester Freund und Lichtkämpfer ihres Teams, getötet wird, wählt seine Magie mit Alex einen ungewöhnlichen Nachfolger. Und dieses Ereignis offenbart Geheimnisse und löst unvorhergesehene Entwicklungen aus, die für die Lichtkämpfer und ihre Vorhaben mehr als gefährlich werden könnten.

Meinung

Bei "Das Erbe der Macht" handelt es sich um eine eBook-Serie aus recht kurzen einzelnen Teilen, die alle drei Bände in einem Sammelband als Hardcover zusammengefasst werden. Man darf hier also nicht einen vollständigen, in sich abgeschlossenen Roman erwarten, sondern muss darauf vorbereitet sein, dass man, ähnlich wie bei einer Fernsehserie, die Informationen über die Hintergründe und Figuren nur häppchenweise über die einzelnen Bände verteilt zur Verfügung gestellt bekommt.

Der Einstieg in die Reihe ist durchaus rasant und genauso bleibt sie auf den knapp 100 Seiten auch, auf denen einem kaum eine Atempause gelassen wird. Mord, Entführungen, Befreiungsaktion es, Rachepläne - langweilig wird es in "Aurafeuer" definitiv nicht.
Die Handlung wartet, kaum dass man sich einigermaßen zurechtgefunden hat, mit einigen Knallern auf, sodass man auf jeden Fall neugierig auf die Folgebände wird.
Hinzu kommt eine schnelle Einführung in die Welt der Magie, wie Andreas Suchanek sie sich erschaffen hat, die faszinierend wirkt und über die ich gerne mehr erfahren würde. Es sind einige originelle Ideen dabei und auch einige Anspielungen und Veränderungen bekannter Konzepte, wie zB die Interpretation eines Zauberstabs (sehr gelungen) oder das Einbauen bekannter historischer Persönlichkeiten (Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll.).

Die Charaktere kamen auf den wenigen Seiten für meinen Geschmack jedoch noch zu kurz. Auch wenn ich zB das völlig selbstverständliche Einbauen eines homosexuellen Paares (So sollte das sein!) sehr begrüße und eine schlagfertige, witzige Protagonistin sehr zu schätzen weiß, blieben mir die meisten Figuren, vor allem die Antagonist*innen, einfach noch zu blass, was bei einer so kurzen Geschichte kaum verwunderlich ist. Hier setze ich auf die Folgebände, für die es noch einiges an Potential gibt.

Zudem wird man in diesem Buch noch ziemlich überrumpelt und überfordert mit neuen Begriffen und Konzepten, an die man sich erst gewöhnen muss. Dadurch, dass die Geschichte so kurz ist, hat man dazu aber kaum Zeit und es kommt viel Neues auf wenige Seiten. Dass es am Ende des Buches ein Lexikon mit diesen gibt, ist mir erst aufgefallen, als ich mit dem Lesen schon fertig war.

Gewöhnen musste ich mich auch erst an den Schreibstil, der mir irgendwie... kantig vorkam. Es ist schwer zu beschreiben, was ich daran nicht mochte, aber ohnehin reine Geschmacksache, denn formal falsch war er nicht.

Was mir jedoch tierisch auf die Nerven ging war die Tatsache, dass Alex, eine der Hauptfiguren, junge Frauen, die er aufreißen will, ständig als "Girls" bezeichnet. Ich war mir nicht sicher, ob der Autor den Begriff selbst verwenden würde oder ihn lediglich seinem Protagonisten in den Mund legt, um zu zeigen, wie betont cool und machohaft er ist.

Fazit

Insgesamt konnte mich "Aurafeuer" auf jeden Fall für die "Das Erbe der Macht"-Reihe interessieren, denn die zugrundeliegenden Fantasy-Elemente finde ich interessant, die Handlung beginnt vielversprechend. Da mir die Charaktere in diesem Band jedoch noch zu kurz kommen und ich von dem vielen Neuen leicht überfordert war, bekommt der erste Band nur 3 Sterne von mir.