Rezension

Schuldig oder nicht schuldig?

Der tiefe Fall der Cecelia Price - Kelly Fiore

Der tiefe Fall der Cecelia Price
von Kelly Fiore

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch zeigt, dass falsche Entscheidungen einem das Leben kosten können.. Schuldgefühle spielen hier auch eine große Rolle.

"Am Anfang war das Wort und am Ende ist Schweigen. Dazwischen sind all die Geschichten." Kate Arkinson

Der erste Satz: "Das ist die Wahrheit." .. Die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit.

Was ist vorgefallen? Cecelia ruft bei der Notrufzentrale an und erzählt, dass ihr Bruder gestorben ist, und sie daran schuld ist. In U-Haft wartet sie auf ihren Prozess und ihr Urteil. Cyrus war ein Drogen Abhängiger, ihr Vater hatte eigene Probleme, und CeCe wollte einfach nur auf's College, und ihr Leben beginnen. Wie ist sie in den Tod ihres Bruders verwickelt? Hat sie ihn wirklich umgebracht? 

CeCe's Leben war bisher alles andere als leicht. Ihre Mutter ist an Brustkrebs gestorben. Ihr Vater hat eine neue Freundin, Geldprobleme und nimmt seine Tochter kaum noch wahr. Cy war ein Fußballstar, jedoch erlitt er einen Unfall und konnte danach nicht mehr spielen. So rutschte er in die Drogensucht, und aus diesem Schlamassel konnte ihn keiner mehr herausziehen. Doch warum fühlt sich CeCe schuldig? Wieso kann sie sich selber nicht verzeihen? Nach dem Tod ihres Bruders beginnt sie eine Verhaltenstherapie, und ist gezwungen das Erlebte zu verdauen.

Die Geschichte wird immer wieder mal in der aktuellen Zeit, und dann wieder in der Vergangenheit ( also bevor Cy gestorben ist) erzählt.. Der Leser kriegt dadurch einen besseren Einblick, wie CeCe's Leben vor dem Prozess aussah. Sie war ein kluges, zielstrebiges Mädchen, welches unbedingt auf ein gutes College gehen wollte. Doch die CeCe, die wir in der Therapie erleben, ist alles andere als lebensfroh. Somit ist diese Erzählweise angebracht, und hat ihren Zweck erfüllt. Man erlebt CeCe's Veränderung mit..

Das Ende des Buches konnte mich jedoch nicht überzeugen, da es mir zu unrealistisch und "übertrieben" positiv dargestellt wurde, vor allem, weil die CeCe, die wir noch vor einem Augenblick kannten, nur eins wollte: Ihre gerechte Strafe zu erhalten. Was auch immer das heißt. Und nachdem ich das Buch gelesen habe, bin ich mir nicht sicher, ob sie in meinen Augen schuld ist an dem Tod ihres Bruders, oder nicht. Ich bin der Meinung: Auch diejenigen, die nicht schuldig sind, sind noch lange nicht unschuldig..

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Grundidee mich überzeugt hat. An der einen oder anderen Stelle wurde ich nachdenklich, dann wiederum hätte ich CeCe schütteln können vor Wut. Ich habe viele Reaktionen von ihr einfach nicht verstanden. Trotzdem kriegt das Buch von mir stolze 4/5 Punkten, da mir die Erzählweise und die poetische Ader der Autorin gut gefallen haben.