Rezension

Sehr enttäuschend

The Second Princess. Vulkanherz -

The Second Princess. Vulkanherz
von Christina Hiemer

Bewertet mit 1 Sternen

Seit hunderten Jahren wird die Vulkaninsel St. Lucien von den Bell-Frauen regiert. Während die erste Prinzessin zur Königin wird, hütet die zweite dunkle Geheimnisse. Als Saphina durch tragische Erlebnisse in der Thronfolge von der dritten zur zweiten Prinzessin aufsteigt, muss sie ein Erbe antreten, auf das sie nicht vorbereitet ist. Dabei soll ihr ausgerechnet der junge Baron Dante helfen...

The Second Princess hat meine Neugier über diese grundsätzlich sehr interessante Grundidee für das Worldbuilding geweckt, allerdings war die Umsetzung weniger spektakulär und kaum ausgearbeitet. Zunächst bleibt für etwa die ersten hundert Seiten unklar, in welchem zeitlichen Rahmen die Geschichte handelt, bis plötzlich ein Fernseher erwähnt wird und klar wird, dass wir uns im 21. Jahrhundert befinden. Zum anderen zögert sich auch die Einbindung der Fantasy Elemente sehr weit hinaus und auch diese bleiben eher oberflächlich in ihrer Ausarbeitung.
Auch was den Schreibstil angeht, konnte mich das Buch eher nicht überzeugen. Ich habe den Lesefluss als sehr holprig und unnatürlich empfunden, das Prinzip 'Show don't tell' wurde überhaupt nicht genutzt.
Desweiteren bin ich auch mit den beiden Protagonisten nicht warm geworden. Saphina behauptet zwar die ganze Zeit, sie wäre nicht wie andere Prinzessinnen, besonders überzeugen konnte sie mich allerdings nicht. Während ihr angeblich tolle Kleider total egal sind, beschreibt sie als Erzählerin jedes Outfit, das sie trägt, erstmal eine halbe Seite lang. Auch sonst war sie sehr kindisch, unreif, verzogen und ehrlich gesagt auch wenig intelligent und damit ziemlich unsympathisch. Ihr Gegenüber Dante mit seinen unerklärlichen Stimmungsschwankungen hat mich auch eher genervt, als irgendetwas Sinnvolles zum Plot beizutragen.
Ich muss sagen, dass es mir bei diesen Charakteren auch schwer gefallen wäre, beim Plot mitzufiebern, wäre dieser fantastisch gewesen, aber da dieser davon meilenweit entfernt war, war es unmöglich. Es fehlt ein roter Faden, Plottwists sind unrealistisch, ganze Handlungsstränge werden willkürlich eingeworfen. Zudem sind zwei Drittel des Buchs sehr handlungsarm und lesen sich eher wie eine zusammenfassende Nacherzählung, erst im letzten Drittel passiert wirklich etwas, aber wie gesagt, auch hier ist die Umsetzung enttäuschend.

Nach dieser wirklich interessanten Grundidee wollte ich das Buch wirklich gerne mögen, aber das wurde mir sehr schwer gemacht, denn Worldbuilding, Schreibstil, Charaktere und Plot konnten mich leider nicht überzeugen.