Rezension

So geht bedingungslose Liebe

In den Farben der Dunkelheit -

In den Farben der Dunkelheit
von Chris Whitaker

Bewertet mit 5 Sternen

Der 13jährige Joseph Macauley genannt Patch wächst im kleinen Ort Monta Clare im Mittleren Westen auf. Den Namen verdankt er der Augenklappe, die er immer schon trägt, denn er wurde mit nur einem Auge geboren. Deshalb spielt er auch den Piraten. Er ist ein Außenseiter, der von den anderen Jungen gemobbt und verprügelt wird. Seine Freundin Saint ist in ihn verliebt, aber er ist nur an der von allen umschwärmten Misty Meyer interessiert. Eines Tages sieht er im Wald, wie Misty von einem maskierten Mann angegriffen wird. Er attackiert den Mann und ermöglicht dem Mädchen so die Flucht. Er selbst wird von dem Angreifer entführt und 307 Tage lang an einem unbekannten Ort eingesperrt. In einem dunklen Raum hilft ihm ein unbekanntes Mädchen namens Grace zu überleben, indem sie ihm Geschichten erzählt und von Orten überall in der Welt berichtet, an denen sie gewesen ist. In all der Zeit gibt Saint – im Gegensatz zur Polizei - die Suche nach dem Freund nicht auf, bis sie eines Tages das Haus eines von ihr verdächtigten Mannes aufsucht und Patch befreit. Der Entführer kann entkommen, und auch von Grace gibt es keine Spur. Drei Jahrzehnte seines Lebens wird Patch damit verbringen, nach Grace und anderen verschwundenen Mädchen zu suchen. Er geht nie einer geregelten Tätigkeit nach, wird stattdessen Bankräuber, wobei er den größten Teil seiner Beute spendet. Außerdem stellt sich heraus, dass er ein begabter Maler ist, der vom Verkauf seiner Bilder leben könnte. Dreißig Jahre wird es schließlich dauern, den Serientäter zu stellen. Saint ist Polizistin geworden und hat genau diese Suche zu ihrem Lebensziel gemacht.

Die sehr intensive, aber nicht durchweg spannende Geschichte um Liebe und Freundschaft ist sehr berührend und liest sich gut. Es geschehen Verbrechen, aber das Buch ist viel mehr als ein Krimi. Vor allem überzeugt die Darstellung von bedingungsloser Liebe, die die Lebenswege der zentralen Figuren bestimmt. Auch der neue Roman von Chris Whitaker hat mir gut gefallen.