Rezension

Leben geopfert

In den Farben der Dunkelheit -

In den Farben der Dunkelheit
von Chris Whitaker

Bewertet mit 4 Sternen

Patch wird als 13-jähriger Junge entführt. Bis dahin hat er ein ganz normales Teenagerleben geführt und war ständig mit seiner besten Freundin Saint unterwegs. Für sie bricht eine Welt zusammen, als ihr Freund entführt wird und sie stürzt sich sofort in die Suche nach ihm. Diese Suche geht fast ein ganzes Jahr. Währenddessen sitzt Patch in einem stockdunklen Raum und merkt plötzlich, dass jemand anwesend ist. Sie sagt, sie heiße Grace. Das gibt Patch wieder Hoffnung. Doch als er befreit wird, ist Grace verschwunden. Hat sie sich nur eingebildet? 

Die Geschichte von Chris Whitaker dreht sich bis zum Schluss um die Frage, ob es Grace wirklich gab. Sie beginnt vor der Entführung und man bekommt genügend Hintergrundinformationen über die einzelnen Charaktere. So versteht man, warum Saint sich so verbissen auf die Suche nach Patch macht und ihm später auch helfen will, herauszufinden was es mit Grace auf sich hat. Das Buch ist sehr opulent, da der Autor einen Zeitraum von über 20 Jahren sehr detailliert beschreibt, in dem Patch und Saint ihr Leben für eine ungewisse Suche opfern. Mir hat gut gefallen, dass auch das Umfeld der Beiden zu Wort kommt und man versteht, welche Sorgen sie sich machen, da die beiden jungen Leute ihr Leben und ihre Zukunft dafür opfern, etwas nachzujagen, was es vielleicht gar nicht gibt. Manchmal wird etwas sprunghaft erzählt, so dass ich das Geschehen oder die Personen erst mal wieder zeitlich einordnen musste. Vor allem Anfang und Ende konnten mich begeistern, der Mittelteil hat einige Längen. Alles in allem eine Geschichte über eine bedingungslose Freundschaft, die über die normale Grenzen hinausgeht, angehaucht mit kriminalistischen Elementen und der Frage nach Gut und Böse.