Rezension

Starker Anfang, ab der Hälfte sehr actionlastig

The Loop. Das Ende der Menschlichkeit (The Loop 1)
von Ben Oliver

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein Gefängnis, aus dem es kein Entkommen gibt. Ständige Überwachung. Jeden Tag eine kräftezehrende Tortur. Und alle paar Monate die Entscheidung: Hinrichtung oder Aufschub? Wobei auch ein Aufschub für die Gefangenen - an denen teilweise brutale Experimente durchgeführt werden - den Tod bedeuten kann. Luke sitzt seit mehr als 700 Tagen im Hochsicherheitsgefängnis "The Loop". Kontakt zu seinen Mithäftlingen hat er nur für eine kurze Zeit am Tag, wenn sich die Außenwand öffnet und er über hohe Mauern hinweg kommunizieren kann. Eines Tages kommt es jedoch zu Unregelmäßigkeiten im Ablauf. Gerüchte über einen Krieg machen die Runde.

"The Loop" beginnt wirklich stark. Ben Oliver nimmt sich Zeit für seinen Protagonisten Luke und dessen ausweglose Situation. Als Leser*in kann man sich wunderbar in Luke hineinversetzen. Zunächst ist nicht klar, in welcher Art Welt die Geschichte spielt und auch nicht, warum Luke überhaupt im Gefängnis sitzt. Das alles wird nach und nach deutlicher. Gemeinsam mit der Hauptfigur lernen wir eine Zukunft kennen, die betroffen macht, weil man sie sich nur allzu gut vorstellen kann: eine globale Diktatur, in der die Schere zwischen Arm und Reich maximal auseinandergeht und sich der Forschungswahn der Menschheit in eine verhängnisvolle Richtung entwickelt hat.

Leider verliert die Handlung mit der Zeit stark an Glaubwürdigkeit und Spannung. Es entspinnt sich eine Art Zombie-KI-Apokalypse, in der eine kleine Gruppe Flüchtlinge von einer brenzligen Situation in die nächste taumelt, das Blut literweise fließt und die Zufälle immer doller werden.
Für zwischendurch ganz unterhaltsam. Um länger im Gedächtnis zu bleiben, zu oberflächlich. Ein zweiter Teil erscheint im kommenden Jahr. Ich bin noch unentschlossen, ob er mich reizt. Empfehlen würde ich die Geschichte Jugendlichen um die 14/15 Jahre, die gerne Action mögen und nicht allzu zart besaitet sind.