Rezension

Wäre auch ohne Effekthascherei ausgekommen

Murder Park - Jonas Winner

Murder Park
von Jonas Winner

Bewertet mit 4 Sternen

Ein wohlhabender Unternehmer beschließt, einen verlassenen Vergnügungspark namens Zodiac Park auf einer Insel vor der Küste wieder zu beleben und ihn zu einer Art Begegnungsstätte mit diversen Serienkillern zu machen. Mittelpunkt ist dabei der Mörder Jeff Bohner, der in diesem Park drei junge Frauen bestialisch umbrachte - im Beisein ihrer Kinder! Perfiderweise will er seinen Murder Park auch gleich als Partnervermittlung in Form eines Krimispiels anbieten.

Für einen Presseevent werden gemeinsam mit einem Psychiater die geeigneten ersten Besucher ausgewählt, die alle etwas mit dem alten Park oder dem Killer zu tun hatten. Es sind zwölf Personen mit zwölf verschiedenen Tierzeichen und alle Single. Natürlich kommt es, wie es kommen muss - das Morden beginnt wieder und die Fähre kommt erst in drei Tagen zurück. Und die Besucher sind auf der Insel gefangen und fragen sich, ist es einer von ihnen oder lebt Bohner eventuell noch, obwohl man vor Jahren einen Mann für diese Verbrechen hingerichtet hatte? Und können sie sich überhaupt schützen vor dieser Bestie? Am Ende bleibt nur noch ein einziges Pärchen übrig.

Der Autor spielt ein Katz- und Mausspiel nicht nur mit seinen Protagonisten, sondern auch mit dem Leser, denn den wahren Hintergrund und Mörder verrät er erst ganz am Ende. Sehr geschickt auch die einzelnen Interviews der Besucher mit dem Psychiater, über die der Leser erst die Persönlichkeiten richtig kennenlernt und die Zusammenhänge herstellen kann. Dennoch tappt er bis zum Showdown im Dunkeln und das ist mir vier Punkte wert. Die Todesarten waren doch recht horrormäßig beschrieben und wirkten auf mich eher als Effekthascherei.