Alle Rezensionen von wandagreen

Die verschwindende Hälfte - Brit Bennett

Die verschwindende Hälfte
von Brit Bennett

Unterhaltend. Berührend. Originell.

Die Vigneszwillinge, Desirée und Stella, leben bis zu ihrem vollendeten sechzehnten Lebensjahr in Mallard, Louisiana. Es ist ein sehr kleiner Ort mit nicht sehr vielen Leuten, einige sind weiß und reich, die anderen sind schwarz und vorrangig arm. Rassendünkel ist das vorherrschende Merkmal des Städtchens. Je weißer die schwarzen Menschen sind, desto höher ist ihr Prestige.

1000 Serpentinen Angst -

1000 Serpentinen Angst
von Olivia Wenzel

Assoziativroman über Rassismus in Deutschland

Der Debütroman von Oliva Wenzel hat mich aufgeregt und gereizt. Das heißt, die Autorin hat schon einmal etwas richtig gemacht. Oder? 

Herzfaden - Thomas Hettche

Herzfaden
von Thomas Hettche

Die Augsburger Puppenkiste ist mehr …

Kurzmeinung: Hat mich nicht so geflasht wie Die Pfaueninsel, aber ihr werdet dem Urmel wiederbegegnen! Tas ist tsicher.
 

Alive - Scott Sigler

Alive
von Scott Sigler

Wer ist Anführer?

Im ersten Band der SF-Trilogie, Alive, Alight, Alone, erwacht EM in einem sargähnlichen Ding und kann sich mit der ihr eigenen Ferocity befreien. Desgleichen hilft sie einigen anderen aus ihren Behältnissen. Eigenartig ist, dass jeder der überlebenden „Insassen“ behauptet, es sei heute ihr/sein zwölfter Geburtstag.

Sterben im Sommer - Zsuzsa Bánk

Sterben im Sommer
von Zsuzsa Bánk

Elternsterben: autobiografisch.

Man fragt sich, ob „Sterben im Sommer“ im eigentlichen Sinne ein Roman ist. Ist der Text nicht eher ein innerer Monolog, in dem die Autorin die Krebserkrankung ihres Vaters zu verarbeiten sucht und sein Verschwinden begreifen will? 

 

Dieses entsetzliche Glück - Annette Mingels

Dieses entsetzliche Glück
von Annette Mingels

Eine Art Soap Opera.

In ihrem Roman „Dieses entsetzliche Glück“ komponiert Annette Mingels 15 Episoden kurzgeschichtengleich zu einem vermeintlich Ganzen. Anders als bei echten Kurzgeschichten fehlt den Episoden jedoch der besondere Kick, der herausstellende Charakter, das Zuspitzende auf eine Ausnahmesituation. Sie stellen Alltäglichkeiten dar. 

Alltag kann natürlich durchaus reizvoll sein. 

Zugvögel - Charlotte McConaghy

Zugvögel
von Charlotte McConaghy

Es gibt keine Vögel mehr

Der Roman „Die Zugvögel“ setzt die Geschichte einer jungen Frau, Franny Stone, zwischen den Ländern Irland und Australien nach ihrer Herkunft fahndend, in einem dystopischen Zusammenhang. Der Fischbestand hat sich so weit verringert, dass es alsbald verboten wird, auf Fang zu gehen, es gibt quasi keine Vögel mehr und die restliche Tierwelt ist ebenso bedroht.

Die Unschärfe der Welt - Iris Wolff

Die Unschärfe der Welt
von Iris Wolff

Leben unter rumänischer Diktatur.

Iris Wolff datiert ihre Geschichte nicht, nur anhand von Eckdaten kann man sie zeitlich einordnen, die Beatles sind gerade modern. Wir sind also in den 1960igern und werden in eine Geschichte versetzt, die sich über Generationen hinweg bis in die Neuzeit, einige Zeit bis nach dem Berliner Mauerfall spannt. Zu Anfang sind wir in Rumänien und Rumänien ist noch eine Diktatur unter Ceauşescu.

Nach Mattias
von Peter Zantingh

Rudimentär, zu rudimentär

In seinem Roman „Nach Mattias“ nimmt der niederländische Autor Peter Zantingh den plötzlichen Tod von Mattias zum Anlaß, um der Leserschaft einige Menschen vorzustellen, mit denen Mattias in Kontakt war. Im Prinzip schreibt er einfach ein paar Kurzporträts.

Wilde Freude
von Sorj Chalandon

Satire als Waffe gegen Leid ?

Zeitgenössische französische Romane. Diesmal aus männlicher Sicht. Was kommt da heraus? In „Wilde Freude“ wehrt sich der Autor gegen das Betroffenheitsbild, das unwillkürlich entsteht, wann man bemerkt, dass die Protagonisten Krebs haben. Das Übel unserer Zeit. Das Angstmachende unserer Zeit. Doch der Autor will die Empathie des Lesers gar nicht.

Es ist Sarah - Pauline Delabroy-Allard

Es ist Sarah
von Pauline Delabroy-Allard

Von Sex und Surrealismus

Ganz unerwartet wird die namenlose, in Paris lebende Icherzählerin von der Liebe zu der Violonistin Sarah überrollt. Es ist eine Art feindliche Übernahme über ihr gesamtes Leben. Noch nie hat die Erzählerin eine solche umfassende Obsession erlebt. Denn eine Obession ist es. 

This Side of Brightness - Colum McCann

This Side of Brightness
von Colum Mccann

Von Chancenlosigkeit und Rassismus.

Mit meinem ersten Roman von Colum McCann bin ich nicht gleich warm geworden. Vielleicht war es einfach zu kalt in New York. Oder ich habe doch zu wenig verstanden, weil das Hörbuch im Original viel Slang drauf hatte. Aber allmählich nahmen mich Atmosphäre und Geschichte gefangen. 

 

Ein Mann der Kunst - Kristof Magnusson

Ein Mann der Kunst
von Kristof Magnusson

Gelungene Persiflage auf den Kunstbetrieb!

Ein Förderverein will sein Museum dem ultramodernen Künstler KD Pratz widmen. Dabei stößt man auf diverse Schwierigkeiten, die mit einer gruppendynamischen Busreise zu dem abweisenden, auf einer Burg lebenden KD Pratz behoben werden sollen.

In intelligenten, feinen Dialogen läßt der Autor Bildungsbürgertum und Künstlerego aufeinanderprallen.

flüchtig - Hubert Achleitner

flüchtig
von Hubert Achleitner

Ich breche eine Lanze für den leisen Roman!

Hubert Achleitner ist meist unter seinem Pseudonym Hubert von Goisern unterwegs. Er ist Musiker, aber eigentlich ein Allroundkünstler. Nun hat er ein Buch geschrieben. Und dieses Buch ist gut. 

Cloris - Rye Curtis

Cloris
von Rye Curtis

Stilistisch gescheitert und unnötig brutal

Die Story ist schnell erzählt. Zwei Storylines. Eine 72jährige Überlebende eines Flugzeugsturzes über dem Bitterroot National Forrest, eben „unsere Cloris Windrup“ – und eine derangierte Merlot-abhängige Rangerin Debra Lewis. 

 

Jeder von uns bewohnt die Welt auf seine Weise
von Jean-Paul Dubois

Sprachlich top - inhaltlich schlank

Jean-Paul Dubois stellt in seinem 2019 mit dem Prix Goncourt ausgezeichneten Roman „Jeder von uns bewohnt die Welt auf seine Weise“ in erster Linie das Leben und Schicksal eines Hausmeisters dar, der eines Tages nach einer heftigen Tätlichkeit im Zuchthaus landet. Von dort aus lässt Jean-Paul Dubois seinen Icherzähler Paul die Stationen seines Lebens aufrollen.

Die Dirigentin - Maria Peters

Die Dirigentin
von Maria Peters

Frauen werden in der Kulturszene benachteiligt!

Auch Maria Peters hat sich, wie viele vor ihr, an einem historischen Sujet versucht. Sie kümmert sich in ihrem Roman „Die Dirigentin“ um die Dirigentin Antonia Brico (1902 in Rotterdam bis 1989 in Denver). Zuvor hat sie in dem gleichnamigen Film „Die Dirigentin“,  2018, das Leben von Antonia Brico auf die (niederländische?)  Leinwand gebracht. Nach dem Trailer: sehr sehenswert.

Die Dunkelheit zwischen den Sternen - Benjamin Lebert

Die Dunkelheit zwischen den Sternen
von Benjamin Lebert

Kinderarmut in Kathmandu

Kurzmeinung: Nur bedingt von Interesse. Zu wenig Hintergrund. Bleibt an der Oberfläche.
 

Das Gartenzimmer - Andreas Schäfer

Das Gartenzimmer
von Andreas Schäfer

Hintergrundwissen macht den Roman cool.

Der Roman „Das Gartenzimmer“ ist mehr die Geschichte eines Hauses als eine Familiengeschichte, auch wenn der Roman auf den ersten Blick wie eine Familiengeschichte daherkommen mag. Es ist ein historischer Roman, der nur sanft verbrämt, worum es sich in Wirklichkeit handelt.

After the Fire - Will Hill

After the Fire
von Will Hill

Gelungenes Jugendbuch: rundum empfehlenswert

„After the fire“ ist tatsächlich ein Jugendbuch, wie es sein muss: gut geschrieben, spannend, intensiv, mit Botschaft. 

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