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In diesem Buch erzählt eine leidenschaftliche Siebzehnjährige, die schon früh bei der Familie ihres Freundes eingezogen ist, von ihrer Sehnsucht nach Liebe. Erwartet hatte ich eine Geschichte, die den deutschen Umbruch 1990 zum Thema hatte. Doch diese Zeit wird eher am Rande erwähnt.
„Es geht um den Verlust von Raum, von Bewegungs-Freiheit. Dennoch meine ich nicht, Welt verloren zu haben. Die Erfahrung von einst bereichert mein Gedächtnis“ (Seite 14)
Noch sind mir Härtlings Gedanken zum unbeweglichen Alter fremd, die Erfahrung von einst dagegen wärmt mich, zeugt von Lebendigkeit. Ebenso wie er finde ich Trost in Büchern, gerade in solchen Miniaturen wie hier.
Kurze Zeit, nachdem Bluma Lennon, in einem Gedichtband lesend, von einem Auto tödlich überfahren worden war, landete auf ihrem Schreibtisch ein Päckchen.. Ihr Vertreter öffnete es stellvertretend und holte ein mit Zement verschmutztes Buch hervor. Neugierig geworden machte er sich auf die Suche nach dem Absender.
Shams, in der „Herzlichen Hölle“ im Süden des Irak geboren, zieht als kleiner Junge mit den Eltern und seiner heißgeliebten Schwester nach Bagdad. Dort finden sie keine Wohnung, weshalb sie sich im „Blechviertel“ ein Zuhause schaffen. Als Jugendlicher entdeckt er Bücher und wird ein regelmäßiger Besucher des Bücherbasars.
Zum 100. Geburtstag von Joschi treffen sich drei seiner Kinder und seine einzige Enkelin in Weimar, um ihn zu ehren. Weil, „wer einen jüdischen Großvater hat, ist automatisch bei den Guten, jedenfalls in meiner Schule“ (Seite 75), hat sich die 16jährige Lily freiwillig für ein Referat über Buchenwald gemeldet. Schließlich war ihr Großvater angeblich auch eine Zeitlang in Buchenwald.
Fiona ist total aus der Bahn geworfen, als sich ihr 60jähriger Mann nach langer Ehe ihre Erlaubnis für eine Affäre mit einer jungen Frau holen will.
„Richterkollegen lobten Fiona Maye, selbst in ihrer Abwesenheit, ob ihrer klaren, beinahe ironischen, beinahe warmherzigen Prosa und der Knappheit, mit der sie einen Streitfall darzulegen mochte.“ (Seite 20)
Doch worum ging es? Die frisch geschiedene Alma hat sich dank einer Erbschaft ein Haus mit einer kleinen Einliegerwohnung gekauft. Als Textilkünstlerin (sie näht Fahnen und Banner und bekommt ab und zu auch große Aufträge für Wandteppiche, zum Beispiel für eine neu erbaute Schule) sind ihre Einnahmen nicht konstant, weshalb sie diese Einliegerwohnung vermietet.
Kati Naumann, bekannt dafür, Geschichte und Geschichten lebendig werden zu lassen, hat sich in ihrem geschichtsträchtigen Roman dem Bergbau im Erzgebirge gewidmet.
Schon im Prolog geht es humorvoll zu: „Ich bin dafür, das Gehen wieder als das zu begreifen, was es ist: Zum einen eine pfiffige Idee, um ohne fremde Hilfe vom Bett zum Kühlschrank, in fremde Länder oder auf hohe Berge zu gelangen und zum anderen ein Akt der Liebe.“
Er willigt ein, was schnell zum Stadtgespräch wird. Dabei verhalten sich die beiden sehr zurückhaltend und sittsam, öffnen sich nach und nach und erzählen sich gegenseitig ihr Leben. Weniger rücksichtsvoll verhält sich Addies Sohn: Da seine Frau ihn vorübergehend verlassen hat, bringt er seinen verschreckten Sohn zur Großmutter.
gstvor ein paar Sekunden
Doch von vorn: Der 18jährige Jake ist seit einem Unfall querschnittsgelähmt. Mühsam hat er sich soweit erholt, dass er mit seinem Rollstuhl unterwegs sein kann. Dabei trifft er auf die Bienenzüchterin Alice, die sich seit dem Tod ihres Mannes von den Menschen zurückgezogen hat. Seine Begeisterung für alles, was mit den Bienen zu tun hat, gibt ihm neuen Lebensinhalt.
Das alte Haus, des die Eltern erst vor kurzem gekauft haben, macht noch sehr viel Arbeit. Weit weg von seinen Freunden hat Michael nur Mina, das Nachbarmädchen. Die liebt Vögel und erklärt ihm die Vorteile ihres Hobbys: „Wenn du zeichnest, schaust du dir die Welt genauer an. Es hilft dir, das, was du gerade anschaust, klarer zu sehen.“ Mit ihr verändert sich seine Welt.
Der Autor mietete sich in einem Hotel für Einheimische ein, wo er gleich mit der dortigen Geschäftstüchtigkeit Bekanntschaft machte. So manche Unwissenheit führte zu peinlichen Fehlern. Mit wachsendem Spracherwerb konnte er in ein gemietetes Häuschen ohne Wasser aber mit Strom umziehen. Für die Körperhygiene besuchte er ein Hamam und beschreibt die dortige Prozedur recht ausführlich.
Geboren 1876 und aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen in einem galizischen Kaff hat sich Israel, wie Isidors Taufname lautete, zu einem Multimillionär in Wien hochgearbeitet. Er unterstützte seine vier Geschwister, war begeistert von der Kunst und lebte wie ein Dandy. Bis am 11. März 1938 die Hakenkreuzfahne auf dem Wiener Rathaus aufgezogen und Isidor nur drei Tage später verhaftet wurde.
Als ich dieses Buch entdeckte, wusste ich, dass ich es lesen muss. Der Autor hatte mich mit „Die Überlebenden“ vollkommen für sich eingenommen. Auch dieses, sein zweites ins Deutsche übersetzte Buch begeistert mich für Alex Schulman.
Elas Mutter hatte es nicht leicht. Sie stammt aus einer Aussiedlerfamilie, die es mit viel Arbeit geschafft hat, zu Reichtum zu kommen. Von ihrem Vater mit Nichtbeachtung bestraft, weil ihre Geburt seiner Frau beinahe das Leben gekostet hat, wird das hübsche Mädchen von einem jungen Mann aus dem Hunsrück geheiratet. Der leidet unter seinem Sein, da er gerne mehr darstellen würde.
Schon die erste Seite dieses Romans ist schockierend: Da berichtet eine Vierzehnjährige, wie sie von dem Mann ihrer Mutter vergewaltigt wird. Überzeugt davon, dass ein Mädchen in einer Familie von Männern nie sicher ist, verspricht sie ihrer jüngeren Schwester Nettie, immer gut auf sie aufzupassen.
Aber von vorn: Evelyn Hugo hat sich die junge, noch unbekannte Journalistin Monique Grant als Biografin auserkoren. In zahllosen Sitzungen erzählt Evelyn Hugo ihr Leben, in dem sie mit sieben sehr unterschiedlichen Männern verheiratet war, doch niemals mit ihrer großen Liebe. Da wird geliebt, geschlagen, gehurt, bewundert und betrogen.
Die italienische Schriftstellerin Daniela Raimondi hat sich in ihrem Debüt der Familie Casadio gewidmet und ein umfangreiches Epos geschaffen, das vom 18. Jahrhundert bis in die Jetztzeit reicht. Sie hat darin nicht nur die italienische Geschichte verarbeitet, sondern auch ihre Erfahrungen aus Südamerika, wo sie eine Weile lebte, mit eingebracht.