Leserunde

Leserunde zu "Singe, fliege, Vöglein, stirb" (Janet Clark)

Singe, fliege, Vöglein, stirb
von Janet Clark

Bewerbungsphase: 10.02. - 17.02.

Beginn der Leserunde: 24.02. (Ende: 10.03.)

Mit freundlicher Unterstützung des Loewe Verlags können wir 20 Freiexemplare von „Singe, fliege, Vöglein, stirb" im Rahmen dieser Vorab-Leserunde zur Verfügung stellen.

Wir freuen uns sehr, dass diese Vorab-Leserunde von Janet Clark (Autorin) begleitet wird. 

Letzte Woche hatte ich noch ein Leben. Einen Job. Einen Freund.
Vor fünf Minuten hatte ich zumindest Hoffnung.
Jetzt habe ich nur noch Angst.

Seit Ina die Leiche einer getöteten Mitschülerin gefunden hat, läuft ihr Leben mehr und mehr aus dem Ruder. Weil sie ihren Freund Aaron, der wegen der Tat befragt wird, vehement gegen die Anschuldigungen verteidigt, zieht ein riesiger Shitstorm über sie und ihre Familie hinweg. Dann wird sie plötzlich selbst des Mordes verdächtigt. Und zu allem Überfluss taucht wie aus dem Nichts ein Freund von früher auf, der eine alte Schuld einfordert. Bald versinkt Ina in einem Netz aus Lügen und kann niemandem mehr trauen – nicht einmal Aaron.

Nach Schweig still, süßer Mund und Sei lieb und büße kommt jetzt der neue Jugendthriller der Erfolgsautorin Janet Clark. 

Link zur Leseprobe: http://www.loewe-verlag.de/_files_media/leseproben/7025.pdf

Mit elf Jahren schrieb Janet Clark ihren ersten Roman. Obwohl die einzige Leserin sofort von der Qualität überzeugt war, brauchte es viele Umwege über diverse Länder und Berufe bis zu Janet Clarks zweitem Werk. Dieses war auf Anhieb ein Erfolg und seitdem wächst ihre Fangemeinde täglich. Singe, fliege, Vöglein stirb ist ihr dritter Thriller für Jugendliche. Heute lebt die Autorin mit ihrem Mann und drei Kindern in München.

 

Leserunde eingestellt von: +Maren Kahl

10.03.2014

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 105 bis 206

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 105 bis 206
Moony kommentierte am 25. Februar 2014 um 13:09

So, ich bin mittlerweile auch mit Abschnitt 2 fertig, das Buch liest sich ja wirklich schnell! Und in diesem Abschnitt haben sich die Ereignisse auch wirklich überschlagen, das Tempo finde ich auch ganz gut. Sorgt für ein bisschen Extra-Spannung;)

Ina steht jetzt im Fokus der Ermittlungen und anscheinend gibt es wirklich jemanden, der ihr alles in die Schue schieben will. Ich glaube nicht, dass es Aaron ist oder Janosh, obwohl die sich ja gegenseitig verdächtigen. Lennja habe ich aber schon wieder mehr im Verdacht, obwohl sie auch sympathischer ist als zu Anfang.

Das mit der Hundeleine fand ich von Ina aber wirklich dämlich, muss ich hier mal sagen. Sie hat ja nichts gemacht, warum startet sie dann eine Vertuschungsaktion? Panik vielleicht, aber trotzdem hätte ich ihr am liebsten davon abgeraten, denn das hat alles ja nur noch schlimmer gemacht.

In diesem Abschnitt hat man auch die Szene vom Anfang wiedergefunden und weiß endlich, was sie zu bedeuten hat. Ich finde es schade, dass Aaron und Ina so auseinander gegangen sind, nur wegen ein paar Missverständnissen. Hoffentlich finden sie wieder zueinander!

Wie seht ihr das? Glaubt ihr noch an ein Happy End oder nicht?

Moderator

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 105 bis 206
Ywikiwi kommentierte am 03. März 2014 um 20:40

Ich hoffe/glaube schon an ein Happy End, jedenfalls für Ina. Und falls Aaron wirklich komplett unschuldig ist, gerne auch ein Happy End für die Beiden. Aber irgendwie ist mir das alle noch nicht ganz geheuer. ;)

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 105 bis 206
LadyBook kommentierte am 19. März 2014 um 12:26

Doch, auch ich hatte mir ein Happy End für Beide erhofft. Ich hatte Aaron immer für unschuldig gehalten und die Beiden wären ein tolles Paar. Und der Streit war wirklich doof unglücklich!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 105 bis 206
LadyBook kommentierte am 19. März 2014 um 12:24

Das mit der Leine konnte ich auch gar nicht verstehen! Da hab ich mir echt an den Kopf gefasst! Das macht man doch nicht, wenn man nichts zu verbergen hat..! Ich wollte in diesem Abschnitt einfach nur noch wissen, wer hinter dem ganzen steckt. Wer rückt Ina in dieses Licht? Die Jungs schloss ich ebenfalls aus und Lennja hatte ich da auch eher in Verdacht!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 105 bis 206
kommentierte am 26. Februar 2014 um 11:15

Jetzt wird die Geschichte immer spannender. Mittlerweile habe ich einen Verdacht, wer Casey getötet haben könnte, aber ob der stimmt? 

Schon krass, wie sich das Blatt wendete und nun Ina die Probleme am Hals hat. Und es ist sehr schade, dass die Beziehung von ihr und Aaron langsam den Bach runter geht. 

Also ich weiß noch nicht, ob ich an ein Happy End glauben soll und ich weiß auch nicht, wie das aussehen könnte.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob man Janosch wirklich trauen kann. Vielleicht hängt er auch mit drin. Es bleibt jedenfalls spannend! Muss schnell weiterlesen jetzt :-D

 

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 105 bis 206
Screnny kommentierte am 26. Februar 2014 um 12:00

So, hab nun den zweiten Teil beendet und mach eine kleine Lesepause um hier posten zu können.

 

Sehr interssant fand ich, dass man nun die Angangsszene ganz anders wahrnimmt. Am Anfang las es sich so, als würde Ina um ihr Leben fürchten, kennen wir nun die Zusammenhänge, ist das Ganze ein wenig harmloser. Genial gemacht meiner Meinung nach. Und es passt irgendwie auch zu meiner Sicht der Dinge. Es geht um Manipulation, die sehr deutlich von Janosch ausgeht, aber auch von Lennja und Mark.

Lennja manipuliert im Prinzip, in dem sie die Wahrheit erzählt, aber in einem sehr ungünstigen Moment. Mark in dem er nur die halbe Wahrheit erzählt und Jannosch ganz deutlich in dem er Inas Denken beeinflusst, es in Bahnen lenkt, die sich mit Sicherheit nicht vorher ergeben hätten. Und sie gleichzeitig gegen Aaron aufbringt.

Aber seine Theorie von zwei Tätern ist sehr interessant. Kann es sein, dass Lennja glaubt Cassey würde Jannosch belasten und deshalb zur Mörderin wird? Würde auf jedenfall das mit den Beweismitteln erklären. Lennja hat sowohl Zugriff auf dei Leine, wie auch den Putzkasten.

 

Da Inas Geheimnis nun gelüftet ist, warte ich auf das von Aaron. Vielleicht ergibt sich daraus ja etwas Neues, was für den Fall wichtig sein könnte???

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Ywikiwi kommentierte am 03. März 2014 um 20:42

Das "Tag Null" in Wirklichkeit ganz anders ist, wie man es beim ersten lesen vermutet hat, finde ich auch genial gemacht! :)

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LadyBook kommentierte am 19. März 2014 um 12:28

Eine sehr gute Beschreibung der Dinge! Schon nicht blöd, wie Lennja es schafft, die Dinge in gewisse Bahnen zu lenken. Sehr gefährlich, mit solchen Karten zu spielen!

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Simsalabim18282 kommentierte am 27. Februar 2014 um 09:48

Es geht rasant und spannend weiter und daher fliegen auch nur so die Seiten dahin. Allerdings finde ich Ina ziemlich naiv. Durch die Hundeleine-Aktion z.B. ist ja klar, dass sie sich selbst reinreitet....

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Nora Lee kommentierte am 27. Februar 2014 um 09:49

Nachdem Aaron als Verdächtiger zwar nicht komplett entlastet ist, ist er nicht mehr der Hauptverdächtige. Nun ist Ina im Fokus der Ermittlungen und vieles spricht gegen sie. Aber sie kann noch nicht beweisen das sie Opfer einer Intrige ist. Bin sehr gespannt wer nun der Täter ist oder die Täter sind. Lennja, so vermute ich, hat zumindest etwas mit dem Laborbrand zu tun, ist vielleicht sogar die Hauttäterin. Noch denke ich aber, das sie nicht zu einem kaltblütigen Mord fähig ist. Vielleicht ist es ja Mark, weil er so gar nicht verdächtig ist. :D Wir werden sehen.

Auf jedenfall bin ich ganz hibbelig vor Spannung. Das ist sehr gut.

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Nächtedurchleser kommentierte am 27. Februar 2014 um 22:43

Der zweite Teil war sehr spannend, hatte aber auch ein paar Längen, wobei ich die genauen Stellen nicht nennen könnte. Ich hatte einfach manchmal das Gefühl, nicht schnellstmöglich weiterlesen zu müssen. Gegen Ende hat die Spannung aber definitiv wieder zugenommen und jetzt will ich unbedingt den letzten Teil lesen!

Ich war ja schon gespannt, wie sich die Szene vom Beginn in die Story eingliedert und fand das wirklich sehr geschickt gemacht.Wie Screnny ja schon geschrieben hat, hatte ich auch den Eindruck, Ina wäre wirklich in Gefahr. Diese Wahrnehmung hat sich ja nun nicht bestätigt.

Dass es so viele Missverständnisse zwischen Ina und Aaron gibt finde ich sehr schade. Denn ich halte beide für unschuldig und hoffe, sie finden am Ende wieder zueinander.

Ich habe nicht wirklich eine Ahnung wer hier welches Spiel spielt, ich verdächtige immer wieder eine andere Person...

 

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Dorothea Esser kommentierte am 28. Februar 2014 um 15:08

Was gerade auch über die sozialen Netzwerke so an Meinungsmache möglich ist und welche Konsequenzen das haben kann, wird im zweiten Teil wirklich sehr drastisch deutlich gemacht, mit schlimmen Folgen für die vermeintlichen Täter (Ina und Aaron), die sich und ihre Familien plötzlich einer regelrechten Hetzkampagne gegenüber sehen. Die beiden haben mir schon sehr leid getan, weil ich sie auch beide für unschuldig halte. Allerdings wurde mir die immer und immer wieder schief laufende Kommunikation zwischen den beiden irgendwann auch zu viel. Und dass die Szene vom Anfang dann in der Geschichte gar nicht sooo dramatisch ist, wie sie am Amfang rüber kommt, hat mich fast ein bisschen enttäuscht..

Insgesamt fand ich den zweiten Teil mittelmäßig spannend, was aber natürlich nicht heißt, dass ich nicht trotzdem mit Spannung darauf warte, wer denn jetzt nun wirklich hinter allem steckt. Lennja und Janosch (einzeln oder auch beide zusammen) stehen auf meiner Verdächtigenliste jedenfalls ganz weit oben.

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Janet Clark kommentierte am 03. März 2014 um 21:26

Hallo Dorothea, dass die Anfangsszene in der Mitte sich ganz anders auflöst und vor allem nicht so dramatisch ist, war dramaturgisch enorm wichtig, denn das ganze Buch steht unter einem Thema: Was ist Wahrheit? Im Prolog sieht der Leser eine Szene als Inas Wahrheit und unter genau diesem Vorzeichen interpretiert der Leser das ganze weitere Geschehen bis zum Midpoint (der Wiederholung der Szene)  - jetzt löst sich das Ganze aus Aaarons Sicht (= Aarons Wahrheit) als viel undramatischer auf und all das, was man am Anfang dachte, muss unter einem neuen Vorzeichen gesehen werden. Dadurch erlebt der Leser die Unzuverlässigkeit der Fakten. Das ist das Ziel des Buches - Bewusstsein dafür zu schaffen, nicht sofort die erste Version einer Geschichte zu glauben, die man hört oder liest. Wenn die Mehrzahl der Menschen das täte, hätten wir weniger Opfer von aus dem Ufer laufenden Hetzkampagnen.  

Liebe Grüße Janet

Autor

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Ywikiwi kommentierte am 03. März 2014 um 23:19

Und das ist dir super gelungen! Ich find es toll, wie du es geschafft hast, das man als Leser total in die Falle tappt und überhaupt nicht weiß, was nun stimmt und was nicht! :)

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 105 bis 206
Janet Clark kommentierte am 04. März 2014 um 10:49

Danke! :-) 

Autor

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 105 bis 206
Dorothea Esser kommentierte am 04. März 2014 um 08:37

Hallo Janet. Danke für deine Ausführung. Wieviel die eigene Sicht der Dinge ausmacht, wurde wirklich gut verdeutlicht. Und ich bin dann auch gleich in die Falle getappt und habe mir die erste Szene weit dramatischer vorgestellt, als sie in Wirklichkeit ist. :)

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 105 bis 206
Janet Clark kommentierte am 04. März 2014 um 11:04

So sollte es sein ;-) 

Manche finden gerade das gut, andere sind enttäuscht. Das verstehe ich, denn mit einem Buchanfang gehe ich einen Art Leservertrag ein - ich verspreche mit den ersten Seiten, um was für ein Buch es sich handelt und wecke bestimmte Erwartungen. Hier breche ich bewusst einen Teil der Erwartungen, um zwischen den Zeilen eine Botschaft zu hinterlassen und das kann durchaus manche Leser enttäuschen. 

Liebe Grüße

Janet     

Autor

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 105 bis 206
lorireads kommentierte am 02. März 2014 um 22:24

Ich bin jetzt auch mit dem zweiten Abschnitt fertig, sonst brauche ich für Thriller irgendwie immer länger ;) Ich weiß nicht mehr so genau, wem ich "trauen" soll, oder zumnidest, wen ich verdächtige... Anfangs fand ich Janosch ja ganz nett, aber bei dem ganzen Zeugs das er Ina immer erzählt, naja ich zweifle ein bisschen dran, dass das stimmt. Und Gleichzeitig finde ich jetzt Aaron wieder total sympathisch und ich hoffe, dass er und Ina wieder zusammenfinden.

Aber diese blöde Umgangssprache nervt mich einfach total, das passt für mich überhaupt nicht in ein Buch.

Ja und Lennja hat sich auf meiner geistlichen Verdächtigungsliste auch wieder ein Stück weit nach oben bewegt. Eine Zeit lang fand ich sie total sympathsich aber so langsam bin ich mir wieder unsicher. Man hört gar nichts mehr von ihr...

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 105 bis 206
Ywikiwi kommentierte am 03. März 2014 um 20:36

Super spannend geht die Geschichte weiter.

Man (also jedenfalls ich) hat absolut keine Ahnung mehr, wer hier der Täter sein könnte.

Das Ina jetzt unter Mordverdacht steht, ist eine überraschende Wendung. Das sie es ja nicht gewesen sein kann, ist klar, aber wer will ihr den Mord und den Brand (es können ja zwei versch. Personen sein) bloß in die Schuhe schieben?

Das es Janosch ist... hmm nee glaube ich mittlerweile nicht mehr, denn dann wäre er wirklich schon längst abgehauen.. oder?

Das es Aaron ist glaube ich auch nicht, da wir ihn ja auch begleiten und seine Gedanken kennen und würde er dann so denken, wenn er es gewesen wäre? Nee..

Hmmm... bleibt noch Lennja. Die ist mir mittlerweile einfach viel zu nett. Da ist auf jeden Fall was im Busch.

Die Handlungen der Protagonisten, kann ich jedenfalls so gut wie nie nachvollziehen. Meistens sind es ja Kurschlußreaktionen oder kommen von ihrer Panik, aber trotzdem.. das mit der Hundeleine war wirklich ziemlich dumm. Und sich der Polizei zu stellen, wäre wohl erstmal auch besser gewesen.. naja abwarten. Ich hoffe ja, das Ina schnell den Täter entlarvt, damit sie wieder aufatmen kann.

Der Shitstorm der über ihre Familie weht, ist heftig. Aber durchaus realistisch. Da sieht man mal wieder für was das tolle (anonyme) Internet noch alles "gut" ist.

Im Großen und Ganzen finde ich den Thriller sowieso durchaus realistisch und authentisch. Genauso kann ich mir vorstellen, kann es wirklich passieren.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 105 bis 206
Leia Walsh kommentierte am 04. März 2014 um 17:36

Alles echt tricky. Ich schwanke ständig hin und her, wem ich nun glauben und trauen mag und wem nicht. Das ist echt schlimm!

Allerdings hätte ich nie gedacht, dass mich das unterschlagene "e" von Aaron so annervt. Das rede ich auch nicht immer mit, aber ich schreibe es zumindest. Gut, hin und wieder kommt auch eine "Abkürzung" bei mir vor, aber in einem Buch ist das übel. Ich mag es ansich super gern, wenn man am Stil merkt, dass gerade ein anderer Protagonist "redet", aber hier strengt es mich an, unterbricht meinen Lesefluss und macht mich irgendwie sauer.

Bei allen Personen seh ich gute und schlechte Seiten. Obwohl die Story bisher in sich schlüssig ist, ist es auch heftig, wie wenig sich Aaron und Ina sagen. Aaron hätte von Lennja erzählen müssen, Ina von Janosch. Das hätte ihnen sehr viele Probleme erspart. Bin echt gespannt, wie sich das im letzten Abschnitt alles auseinanderdröselt.

Dass die Anfangsszene jetzt in einem völlig anderen Licht dasteht (nicht Aaron selbst ist die Gefahr), verdeutlicht nur noch mal, wie schnell ein falscher Eindruck gewonnen werden kann. Quasi die Schlüsselaussage des Buches. Erschreckend, das so deutlich vor Augen geführt zu bekommen! Das verstärkt dann extrem die Hilflosigkeit gegenüber einer Stimmungsmache im Internet, wie es im Buch ja auch geschildert wird (Facebook, Homepage von Inas Vater/Geschäft).

Wenn man jetzt noch an die vielen Kids denkt, die schon Selbstmord begangen haben, weil sie im Netz gemobbt wurden .... starker Tobak!

Gut gemacht!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 105 bis 206
Janet Clark kommentierte am 05. März 2014 um 14:29

Hallo Leia Walsh,

ich finde sehr interessant, dass die Umgangssprache sich so negativ auf dein Lesefluss auswirkt. Ich hatte meine Testleser explizit gefragt, ob sie das nervt/wie das auf sie wirkt und das Feedback war von "gewöhnungsbedürrftig, aber nach ein paar Kapiteln hat man sich daran gewöhnt über: es passt  zum Charakter bis hin zu : super." Hätte ich damals ein andere Reaktion gehabt, hätte ich das sicher geändert. 

Auch hier gehen die Meinungen auseinander, aber ich habe den Eindruck, dass es einigen aufstößt -  für mich auf jeden Fall etwas, das mich aufhorchen lässt und als zu beachtende Kritik in die nächsten Bücher einfließt. 

Dass Aarons Perspektive so geschrieben ist hat einen Grund - sein "ich" soll sich deutlich von Inas abheben und er soll dadurch auch ein Stück weit charakterisiert, und ihr als Leser "manipuliert"  werden. Durch die Umgangssprache zoome ich den Leser noch ein Stückchen näher an ihn heran, gestalte ihn aber gleichzeitig grobschlächtiger als Ina, ohne das je mit einem Wort zu beschreiben. Handwerklich ist das sauber gearbeitet, geht  aber offenbar auf Kosten des Lesevergnügens, was nicht der letzte Weisheit Schluss sein kann. Du siehst, man lernt nie aus als Autorin! 

Haben denn viele die Umgangssprache über die ersten Kapitel hinweg  als störend empfunden?

Liebe Grüße

Janet

Autor

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 105 bis 206
Leia Walsh kommentierte am 05. März 2014 um 15:00

Hi Janet!

Deine Intention hab ich sehr wohl verstanden (siehe Teil 1) und ich finde das auch gut - ABER eben nicht auf diese Weise. Es ist einfach too much. Wenn ein Protagonist seine eigene Ausdrucksweise hat, ist das immer toll. Aber Aarons Art zu sprechen, stresst mich. Zu plump, zu tölpelhaft, zu prollig.

Liegt vielleicht auch daran, dass ich eben nicht mehr 17 bin und Sprache eine Leidenschaft von mir ist. Auch ich kürze in Postings oder SMS o.ä. gern ab und lasse das "e" weg, aber ich glaube, bei solch kurzen Texten ist das einfach anders, wirkt es anders.

Vor einiger Zeit habe ich "Drecksspiel" von Martin Krist gelesen (okay, kein Jugendbuch) und er hat einen Protagonisten echt inflationär "verf....e Schei..e" sagen lassen. Das hat ebenso genervt. Ich verstehe schon, dass Du (und Krist) damit einen Charakter zeichnest. Es liest sich nur nicht gut. Ein paar "e" mehr drangelassen und es liest sich besser. Aaron muss ja nicht gleich komplett gutes Deutsch reden, aber etwas gemäßigt wäre es besser zu lesen gewesen. Dafür dann eben ein paar Ausdrücke aus dem Jugendslang oder so.

Mein Kontakt zu diversen Autoren bereichert aber auch mich ungemein: bei einem Buch z.B. war nach einer Diskussion mit der Autorin der Sinn und Zweck (das meine ich tatsächlich so!) des Buches geklärt und dadurch rückte alles dermaßen an neue Stellen, dass ein Buch, das "naja" gewesen war beim erneuten Lesen "hey, genial!" wurde. Manchmal verändert der neue Blick auf den Text (mit entsprechendem Hintergrundwissen) das Buch total. Sie war nicht mal schuld daran - der Verlag hat aus einem sozialkritischen Buch Chicklit machen wollen (von der Aufmachung und dem Klappentext her). Ich fand es unlustig. Und als ich erfuhr, dass es völlig anders gedacht war und gar nicht lustig sein soll, es Frauen aber Mut machen soll, so zu sein, wie sie sind: da war es echt genial.

Lange Rede, kurzer Sinn - der Austausch Autor/Leser ist immer gewinnbringend für beide. Und ganz sicher wird es nie das perfekte Buch geben, es immer mehrere Sichtweisen geben und genau so soll es ja sein.

Vermutlich bin ich einfach zu "erwachsen" (um nicht zu sagen "alt"), um die fehlenden "e" zu akzeptieren, ohne Zahnweh zu bekommen.

Schön, dass Du auf solche Anmerkungen eingehst, aber lass Dich nicht zu stark verbiegen, setze Deine Ideen und Vorstellungen weiter so um - das macht Dich authentisch und die Bücher auch richtig gut. Zu sehr auf die Leser eingehen kann nicht wiklich gut sein - dann schreibst Du marionettenhaft und das kann es auch nicht sein!

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 105 bis 206
Janet Clark kommentierte am 05. März 2014 um 15:57

Hallo Leia Walsh,  du schreibst: "der Austausch Autor/Leser ist immer gewinnbringend für beide. Und ganz sicher wird es nie das perfekte Buch geben, es immer mehrere Sichtweisen geben und genau so soll es ja sein."

Ich könnte dir nicht mehr zustimmen!!!!!!!

Genau deshalb finde ich diese Möglichkeit bei einer Leserunde euch über die Schulter zu schauen so genial. Als Autorin bin ich so tief in einer Geschichte, dass mir jeder Abstand fehlt, um es noch kritisch zu betrachten. Daher sind kritische Testleser ein absolutes Muss, egal wie weh es manchmal tut :-) . Der nächste Schritt ist eine Runde wie hier -  wie kommt das Buch bei den Lesern an? Wird das, was ich zu vermitteln versuche, auch so verstanden? Nur dass ich jetzt nicht mehr unmittelbar reagieren kann und das macht einen natürlich auch nervös ... Immerhin steckt in so einem Buch ein gutes Jahr  Arbeit. 

 Natürlich darf ich mich nicht verbiegen und marionettenhaft nach den Wünschen der Leser schreiben. Absolut richtig. Daher analysiere ich Kritik sehr sorgfältig. Einiges fällt unter "Lesergeschmack" - das muss ich einfach so annehmen wie es ist. Anderes zeigt mir Schwächen auf, an denen ich arbeiten kann. Oder auch, dass ein Kniff nicht so funktioniert hat, wie er hätte sollen oder nicht der Zielgruppe angemessen war. Und daraus versuche ich immer Schlüsse für die nächsten Projekte zu ziehen. Deswegen werde ich jetzt sehr aufmerksam die Kritiken verfolgen und sehen, wie oft das mit der Umgangssprache auftaucht.  Wie du schon schreibst: Vielleicht wäre hier weniger mehr gewesen.

Vielen Dank auf jeden Fall fürs Mitlesen und Kommentieren!  

Liebe Grüße

Janet

Autor

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 105 bis 206
Kat kommentierte am 09. März 2014 um 13:33

Auch ich bin mit dem zweiten Teil fertig und langsam scheine ich ins Buch reinzukommen. Ich rätsele ja immer noch ob jetzt Janosh oder so der Mörder ist....

 

Ina tut mir jetzt ja sehr leid, da sie ja jetzt im Mittelpunkt der Ermittlungen steht.... Wer weiß wie es mit ihr weiter geht. Ich bin gespannt.

Thema: Lektüre, Teil II; Seite 105 bis 206
YediRitter kommentierte am 02. April 2014 um 09:58

Für Ina scheint es in diesem Abschnitt wirklich ausweglos zu sein. Alles spricht gegen sie. Und haben Aaron und/oder Janosch was damit zu tun? Mein Bauchgefühl riet mir von dieser Theorie ab, aber es ist noch alles offen und ich rechnete noch mit Allem! Traurig fand ich, das sie anfing selbst Aaron anzuzweifeln. Dem Menschen, dem die eigentlich vertrauen sollte und der sie stärken sollte. Sie ist so ganz auf sich allein gestellt, was mich persönlich ganz verrückt machen würde. 

So habe ich mir dann auch ihre kleinen Fehler erklärt. Es gab da Dinge, die ich anders abgegangen wäre, aber man handelt in solch einer Situation bestimmt schon aus Druck nicht ganz verständlich...!