Leserunde

Leserunde zu "Zitronen" (Valerie Fritsch)

Zitronen -

Zitronen
von Valerie Fritsch

Bewerbungsphase: Bis zum 29.02.

Beginn der Leserunde: 07.03. (Ende: 28.03.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Suhrkamp Verlags – 20 Freiexemplare von "Zitronen" (Valerie Fritsch) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

// Bei diesem Beitrag handelt es sich um bezahlte Werbung, da der Suhrkamp Verlag uns für die Leserunde Freiexemplare zur Verfügung gestellt hat. Diese Werbung wird allen Mitgliedern von "Was liest Du?" angezeigt. //

ÜBER DAS BUCH:

August Drach wächst in einem Haus am Dorfrand auf, das Hölle und Paradies zugleich ist. Der Vater, von sich und dem Leben enttäuscht, misshandelt seinen Sohn, Zärtlichkeit hat er nur für die Hunde übrig. Trost findet August bei seiner Mutter, die ihnliebevoll umsorgt. Doch als der Vater die Familie verlässt, verwandelt sich die Zuwendung der Mutter: Sie mischt August heimlich Medikamente ins Essen, schwächt das Kind, macht es krank; von seiner Pflege verspricht sie sich Aufmerksamkeit und Bewunderung. Erst Jahre später gelingt es August, sich aus den Fängen der Mutter zu befreien, ein unabhängiges Leben zu führen, erste Liebe zu erfahren. Doch wie lernt ein erwachsener Mensch, das Rätsel einer Kindheit zu lösen, in der Grausamkeit und Liebe untrennbar zusammengehören? Wie durchbricht er den Kreislauf von Lügen und Betrügen? Und was passiert, wenn sich dieser Mensch, Jahre später, an den Ursprung des Schmerzes zurückwagt? Sprachgewaltig, in packenden Bildern und Episoden erzählt Valerie Fritsch in ihrem neuen Roman von der Ungeheuerlichkeit einer Liebe, die hilflos und schwach macht, die den anderen in mentaler und körperlicher Abhängigkeit hält. Ein Entkommen ist nicht vorgesehen, es sei denn um den Preis, selbst schuldig zu werden.

Rezension

»Fritsch entwickelt in ihrem neuen Roman Zitronen ... eine Geschichte, die in ihrer Radikalität bemerkenswert ist.« Carsten Otte Der Tagesspiegel 20240209

ÜBER DIE AUTORIN:

Valerie Fritsch, geboren 1989, arbeitet als freie Autorin und bereist die Welt. Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2015 wurde sie mit dem Kelag-Preis und dem Publikumspreis ausgezeichnet. 2020 erhielt sie den Brüder-Grimm-Preis für Literatur. Sie lebt in Graz und Wien.

28.03.2024

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 116 bis Ende

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Sursulapitschi kommentierte am 13. März 2024 um 13:06

Ich bin auf S. 135. 

Also, diese ganzen kruden Betrachtungen zu seiner Zeit im Leichenschauhaus verstehe ich nur, wenn August zum  Ende hin ein fieser Serienmörder wird. Wenn nicht, ist das nur ein müder Versuch zu verstören. 
Ich finde so einiges prätentiös. August ist 17, alleine in der Stadt und schlägt sich mit Jobs durch. Ja, kann es geben, ein gängiges Teenagerschicksal ist das aber nicht. Otto gibt ihm Stathilfe für das Leben in der Statdt und sagt: Guck, wie du klarkommst? Ernsthaft? 
Muss Ava unbedingt Malerin sein? Klar, kann man sich dann sehr romantisch in ihrem Atelier lieben, die Stadt, das Nachtleben, die Boheme, das ist alles sehr ausgesucht originell. 

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Rosmarin kommentierte am 22. März 2024 um 11:08

Ich finde auch, es sind Episoden, die ganz besonders detailliert beschrieben sind, was dazwischen passiert ist, kann man nur ahnen! Und ja, ich finde Ava auch sehr... überraschend, dafür aber auch sehr liebevoll und sie könnte ihm sicher gut tun.

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Sursulapitschi kommentierte am 14. März 2024 um 00:01

Uffz. Geschafft. Hinten raus hat mich das Buch nur noch genervt. Das war mir in Summe einfach alles zu schwülstig und zu kitschig. Ein einziges Ringen um Liebe, Geliebtwerden, Verlassensein, ja, ja, alles verständlich und doch maßlos übertrieben, wenn auch schön formuliert.

Ava hat schon als Kind Schneckenhäuser repariert, August hat sie versehentlich getötet. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass er Ava umbringt.

Irgendwen musste er umbringen, darauf hat man uns gründlich vorbereitet. Die lange Geschichte von Herrn Sappara lässt nichts Gutes ahnen.  Dass es dann die uralte Mutter erwischt, die auch noch krebskrank ist, ist verdient, aber harmlos.

Ich bin ein wenig verärgert. Warum verschwendet jemand so schöne Sprache auf eine schlappe Geschichte?

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Kiki2705 kommentierte am 15. März 2024 um 17:29

Ich muss zugeben, dass mir das Gerede hintenraus auch etwas zu langatmig wurde. Das blumige Umschreiben vom Finden und Verlieren der ersten Liebe, der Treffen auf dem Dach etc. war mir dann auch irgendwann zu viel. Aber das Ende war für mich nicht absehbar. Ich hatte ein klein wenig gehofft, dass August noch den Weg zur Aufklärung seiner Vergangenheit schafft und es endlich schafft, in den Dialog zu finden. Aber du hast natürlich recht, bei den ganzen Beschreibungen im Buch war das eigentlich nicht zu erwarten...

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cebra kommentierte am 28. März 2024 um 11:12

Irgendwen musste er umbringen, darauf hat man uns gründlich vorbereitet.

Ja, da hast du völlig recht. Es war unausweichlich.Trotzdem habe ich auf ein anderes Ende gehofft. 

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wandagreen kommentierte am 14. März 2024 um 20:07

Diese Geschichte ist natürlich keine schlappe Geschichte, aber eine großartige!
Wie folgerichtig es ist, was sich entwickelt. August findet endlich seine Liebe. Eine Weile ist alles gut. Ich mag das Geschehen auf dem Dach: bei dem Spiel, welche der beobachteten Leute ist wohl der Unglücklichste, entfaltet sich nicht zum ersten Mal das große Beobachtungstalent der Autorin! Die Kurzcharakterisierungen der Vorübergehenden findet so schnell nicht seinesgleichen in der Literatur.

Aus Augusts Geschichte ist klar, er folgt den Prägungen des Elternhauses - und zwar nach beiden Seiten hin, von der Mutter hat er gelernt, wer krank und verletzt ist, der bekommt Zuwendung. Also wählt er diesen Weg, wenn er nicht weiter weiß. Wie schlimm, dass seine Lebenserfahrung so gering ist, dass er nicht weiß, dass er eine Therapie bräuchte.
Vom Vater her hat er gelernt, wer schlägt, liebt. Also wird er zunächst ein Kontrollfreak und dann ein Schläger. Sehr traurig, aber auch folgerichtig.
Wie er versucht, den Zufall für sich arbeiten zu lassen, -- der Vater soll zufällig auftauchen -- und wie die Autorin mit Ottos Story von der verlorenen Brille, dies vorbereitet hat - Initiative kennt August nicht.
Als er nach Hause fährt und die Beerdigung des Mädchens miterlebt, wie phantastisch schildert die Autorin da die Menge "Das Mitleid machte sie mitleidlos".
Und dann der Knaller am Ende, der Ausraster.
Dieser Roman hat alle meine Erwartungen aufs Beste übertroffen. Eine komplette kleine AugustBiographie. Obwohl ich durchaus Kritikpunkte habe, ist "Zitronen" ein Meisterwerk und ganz klar 5 Sterne wert. Wenn der Roman nicht auf die Buchpreisliste kommt, wäre ich enttäuscht.

 

 

 

 

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Sonja_Sonnenschein kommentierte am 16. März 2024 um 07:37

"bei dem Spiel, welche der beobachteten Leute ist wohl der Unglücklichste"

Beobachten und schlussfolgern. Interessantes Spiel. Mir ist dabei aufgefallen, dass August die Toten im Leichenschauhaus auch genauestens betrachtet hat.

Du hast natürlich recht, dass diese Geschichte mehr als nur Augusts Geschichte ist. Prägungen, Gewalt, Teilnahmslosigkeit (Dorfbewohner, Lehrer, Arzt), psychische Belastungen und ihre Folgen etc.. Alles in allem auch gesellschaftskritisch.

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cebra kommentierte am 28. März 2024 um 11:33

Ja, ich sehe auch Gesellschaftskritik. Dieses Alleinsein in der Menge. Das Verratenwerden, wenn man die einzelnen Figuren als Institutionen sieht (Familie, Gemeinschaft, Gesellschaft) ist übermächtig. Inmitten von Menschen kann etwas völlig Verwerfliches gelingen und unbemerkt Früchte tragen.

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jasimaus123 kommentierte am 16. März 2024 um 08:11

Die Szenen auf dem Dach haben mir auch gut gefallen. Manchmal wenn ich in der Straßenbahn sitze, durch die Stadt fahre und die Menschen draußen beobachte, denke ich mir: "Für mich ist heute ein ganz normaler Tag. Aber wer weiß, ob nicht hemand von den Leuten draußen, gerade auf dem Weg zu einem wichtigen Bewerbungsgespräch ist, gerade erfahre ln hat, dass sie eine gefährliche Krankheit hat oder vielleicht schwanger ist?" Wir alle leben in derselben Zeit und doch lebt jeder in seiner individuellen Lebenswelt, mit Zielen, Wünschen, Schicksalsschlägen etc. Zu wissen, das so viele komplexe Leben zugleich existieren, ist, finde ich, ziemlich beeindruckend. Daran musste ich denken, als ich diese Dach-Szenen von Fritsch gelesen haben.

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jasimaus123 kommentierte am 16. März 2024 um 08:14

Stimmt, ich habe den Zufall auch als große Konstante in August Leben wahrgenommen. Nur am Ende, da ergreift er tatsächlich die Initiative. Zum ersten Mal macht er bewusst einen Schritt heraus aus der Opferrolle und das dann auch ohne groß zu zögern.

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katzenminze kommentierte am 17. März 2024 um 09:47

"Nur am Ende, da ergreift er tatsächlich die Initiative. Zum ersten Mal macht er bewusst einen Schritt heraus aus der Opferrolle und das dann auch ohne groß zu zögern."

Das Ende fand ich auch sehr passend! Ein wirklich guter Schluss! Allerdings findet der auf einer kurzen Seite statt und der Weg dorthin hat sich für mich arg gezogen.

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Himmelfarb kommentierte am 15. März 2024 um 08:46

Nach wie vor wird man von Fritschs opulenter, wunderschöner Sprache eingelullt. Auf die Länge des Buches fühle ich mich jetzt fast erschlagen von der großartigen Prosa! Zumal die Geschichte mit Augusts Fortgang aus dem heimatlichen Dorf verwässert. August lernt Ava kennen und lieben, aber da er nicht wirklich lieben kann und seine furchtbare Kindheit wie eine Haut mit sich trägt, endet auch diese Beziehung in einem Desaster. Was mich wirklich gestört hat, ist dass die Personen, die so wichtig für die Geschichte waren, aus des Lesers Fokus genauso verschwinden, wie aus Augusts Leben. Übrig bleibt der eine verkorkste Protagonist, der auch noch andere seltsame Leute kennenlernt, wie den Mörder Herrn Sappara. All die Geschichten, die August zu hören bekommt, unter anderem die von Sappara, sind trostlos und deprimierend. Das macht das Leseerlebnis leider nicht besser... Am Ende war ich froh, dass es vorbei war. 

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Sursulapitschi kommentierte am 15. März 2024 um 09:19

Im Nachhinein finde ich auch die ewigen Zitronen überall sehr mutwillig, ein schönes Bild, das dann aber penetrant in jede andere Situation gequetscht wird. Das ist dann nicht mehr elegant sondern aufdringlich. 

Ach schade, das hätte man fein in der Rezension verarbeiten können, da war ich zu schnell. :DD

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Dajobama kommentierte am 15. März 2024 um 12:09

Hach, hab gerade eben eure Beiträge zum Ende des Romans gelesen und mich darüber etwas amüsiert. Ja, ich denke dieses Werk polarisiert. Dummerweise verstehe ich alle eure Sichtweisen und bin mir nicht ganz sicher, wo ich selbst damit stehe.

Das erste Drittel fand ich hervorragend, das zweite mochte ich gar nicht, wohingehend mir der Schluss wieder recht gut gefallen hat. Bis auf einige Abschweifungen, wie die Geschichte dieses Herrn Sappora, etc. Aber wie Wanda schrieb, was passiert, ist nur folgerichtig und eine Tragödie war vorprogrammiert. Wobei ich da auch eher an Ava als Opfer gedacht hatte. Froh war ich, dass August die Sache mit den Medikamenten überhaupt rausbekommen hat, so lang wie er dafür gebraucht hat.

Fasziniert hat mich, wie deutlich rausgekommen ist, wie sehr uns die Kindheit prägt. Gerade in der Beziehung mit Ava. August hat nie eine normale Beziehung zu einem Menschen kennengelernt und war damit total überfordert. Wobei auch das ein wenig mit der Holzhammermethode vermittelt wurde. Vielleicht ein wenig schwarz/weiß. 

Insgesamt ein extrem düsteres Bild, das die Autorin da zeichnet. Bis auf diesen einen Sommer und die Zitronen auf dem Titelblatt.... Es gab auch eine glückliche Zeit mit Ava, allerdings war das dermaßen klar, dass es nicht funktionieren wird, das zählt für mich nicht.

 Dennoch, war so einiges ziemlich drüber. Die Sprache mochte ich dagegen sehr. Wie man sieht, muss ich das nochmal für mich sortieren. 

Oje, wie soll da eine Rezi draus werden?

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Kiki2705 kommentierte am 15. März 2024 um 17:33

Ich kann deiner Zusammenfassung vollkommen zustimmen. Es war auf der einen Seite ein toll geschriebenes Buch, aber es gibt einige Punkte, die drüber waren und mich gestört haben. Eine Einordnung fällt mir derzeit auch noch sehr schwer.

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Rosmarin kommentierte am 19. März 2024 um 09:33

Ach je, ich kann Dir aus vollem Herzen zustimmen! Ich war gleichermaßen fasziniert wie abgestossen...

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cebra kommentierte am 28. März 2024 um 11:38

Oje, wie soll da eine Rezi draus werden?

Ja, da stecken wir in einem echten Dilemma. Ich habe mir die gleichte Frage gestellt, noch ehe ich das Buch am Ende zugeschlagen habe :D

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Kiki2705 kommentierte am 15. März 2024 um 17:40

Nun bin ich am Ende und weiß nicht so recht, wie ich das Gelesene einordnen soll.

Zunächst ist mir beim Lesen immer wieder die Zitrone auf dem Cover aufgefallen - in jedweder Art und Weise - ob im schönen Sommer im Süden, als Bezeichnung der Größe der Tumore unter der Haut oder wie Ava die Finger in Augusts Haut schlägt. Immer wieder wird Bezug darauf genommen.

Dass die Beziehung zwischen August und Ava nicht gut gehen konnte, fand ich sehr gut beschrieben, aber dennoch schade.
August hat für sich leider nicht erkannt, dass er aus seiner Kindheit einen psychischen Schaden genommen hat und definitiv eine Therapie hätte beginnen müssen.
Man merkt beim Lesen wie hilflos er im Umgang mit der Liebe ist, weil er sie in seiner reinen Form nie kennengelernt hat und wenn sie ihm zu entgleiten droht, verfällt er in erlernte Muster und "erkrankt". Und letztlich findet sich auch die Gewalt seines Vaters in ihm wieder. Traurig!

Bei seiner Rückkehr ins Elternhause hatte ich die leise Hoffnung, dass August seine Vergangenheit aufarbeitet und das Gespräch mit seiner Mutter findet, aber bei all den deprimierenden vorangegangenen Erzählungen der Autorin war das wohl zu viel der Hoffnung.
Dass er die Mutter dann erschießt, als er des Rätsels Lösung - wieder durch reinen Zufall - entdeckt ist das Finale und für mich stimmig.

Im letzten Abschnitt hatte ich mit der Erzählweise an vielen Stellen meine Probleme - es wurde mir teilweise zu lang und der Fokus verlor sich, aber trotzdem fanden sich wieder sehr viele tolle sprachliche Bilder.

Es fällt mir derzeit noch sehr schwer, eine Rezension zu schreiben und ich muss das Gelesene erst noch setzen lassen.

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wandagreen kommentierte am 16. März 2024 um 00:24

Welcher Fokus? Das is doch nur der Verlag, der ein Buch über eine Krankheit versprach. Was man auch bekommt, aber es gibt keinen Fokus darauf, das wurde nicht versprochen. Die Augustgeschichte geschieht so nebenbei - und dann gibt es noch sehr viel Gesellschaftskritisches bei den Beschreibungen zwischendrin, die die wenigsten bisher schätzen, weil sie sich eben zu sehr auf August fokussieren. Nicht tun.

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LySch kommentierte am 29. März 2024 um 21:54

Ich verstehe deine Kritik mit dem Fokus absolut. Man weiß ab dem 2. Drittel nicht mehr so genau, was sie eigentlich erzählen möchte. Es zerfasert und das hat mir auch nicht gefallen. Ein seltsames Buch.

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Sonja_Sonnenschein kommentierte am 16. März 2024 um 07:15

So nun bin ich auch mit dem letzten Abschnitt durch. Dieser Teil fängt mit so schönen poetischen Worten an und endet so traurig. Ich muss mir noch eine Weile Gedanken um das Gelesene machen. Manche Passagen wurden hier etwas zu sehr in die Länge gezogen. Augusts Scheitern im Leben war von Anfang an vorbestimmt. Die Erlebnisse in der Kindheit, die fehlende Bindungsbeziehung und Gewalt haben bei diesem jungen Menschen so viel Schaden angerichtet, dass er weit davon entfernt war, ein ganz normales Leben zu leben. Das Ende hat mich zwar überrascht, hat aber ins Bild bzw. zu seiner Geschichte gepasst.

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jasimaus123 kommentierte am 16. März 2024 um 08:05

Ich finde das Ende auch stimmig. Mir ist aufgefallen, dass August nie wirklich über sein Leben und den Hergang der Ereignisse reflektiert hat. Vielleicht hätte er ansonsten auch schon früher begriffen, was die Mutter ihm angetan hat. Das nun das Ende so abrupt und ohne Zögern und lange gedankliche Auslegung kommt, war daher passend.

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Rosmarin kommentierte am 19. März 2024 um 09:43

Ich habe das Gefühl, dass so ein gequältes Kind ja gar nicht weiß, das sein Leben nicht der "Normalität" entspricht und daher auch nicht auf die Idee kommt, darüber nachzudenken.

Wir haben im engen Bekanntenkreis einen jungen Mann (35), dessen Mutter seinen Vater und ihn samt seinem älteren Bruder verlassen hat, als er ungefähr fünf Jahre alt war. Er hat danach nie den normalen Umgang mit einer Frau erlebt (der Vater blieb ohne weitere Beziehung) und hat unglaubliche Ängste, allein zu sein (Vater verstarb unerwartet vor fünf Jahren). Jeder erkennt auf Anhieb, woher seine Ängste rühren, rät zu psychologischer Hilfe, aber er selbst will das nicht wahrhaben. Für ihn ist das alles normal... 

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katzenminze kommentierte am 17. März 2024 um 10:08

Das ging mir auch so. Das Ende passt so toll und sie beobachtet so gut, schreibt so viel Wahres. Trotzdem hat es sich für mich in diesem Teil oft gezogen.

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jasimaus123 kommentierte am 16. März 2024 um 08:03

Beim zweiten Abschnitt hatte ich einen kleinen Durchhänger bei Augusts Ankunft in der Stadt, doch hier im letzten Abschnitt konnte mich V. Fritsch noch einmal abholen. Die Beziehung zu Ava finde ich wunderbar beschrieben. Es fühlt sich an als wäre sie für August eine zarte Blume und er sei selbst verwundert, dass so ein großes Glück in sein Leben getreten ist. Wirklich schön! Das leider auch die schönste Liebe manchmal seine Farben verliert ist zu oft der Fall. Hier fehlt mir aber ein wenig der Hintergrund, wie es zu der Entfremdung, die sich zwischen den beiden einschleicht, genau kommt.

Das August nochmal zur Mutter zurückkehrt, kam für mich sehr unerwartet. Ich habe das Gefühl, auf dem Weg dorthin wusste er selbst noch nicht ganz, was er sich von dem Besuch verspricht. Kaum kommt er an, beschreibt er wieder dieselbe Trübseligkeit, die wir von den Anfängen des Buches kennen. Die Mutter ist zwar gealtert, aber im Wesen doch gleich geblieben.

Das Ende. Puh, was soll ich sagen? Als ich den letzten Satz gelesen habe, war mein erster Gedanke: "Krass".

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jasimaus123 fragte am 16. März 2024 um 08:16

Der Titel des Buches lautet "Zitronen". Die Frucht kommt im Buch ja immer wieder vor. Was sind den eure Ansichten - warum hat sich die Autorin für diesen Titel entschieden?

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Dajobama kommentierte am 16. März 2024 um 12:19

Diese Wahl des Titels hab ich in meiner Rezi bemängelt. Für mich hätte es da passendere gegeben (nicht, dass ich da jetzt einen Vorschlag hätte..).

Teilweise waren es Vergleiche, die ich etwas an den Haaren herbeigezogen fand (Tumore der Mutter) nur um den Titel zu rechtfertigen. Oder eben eher eine Beiläufigkeit, dass halt irgendwo ein Zitronenbäumchen steht. Ich habs ehrlich nicht so ganz verstanden und finde es auch nicht sonderlich passend.

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Himmelfarb kommentierte am 16. März 2024 um 13:09

Stimme Dir da absolut zu! Ob es etwas damit zu tun hat, dass die Zitrone sowohl Süßes ( die Blüte), als auch Saures vereint? Wie das Leben? Das wäre allerdings ziemlich platt...

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wandagreen kommentierte am 16. März 2024 um 13:21

Diese Wahl des Titels hab ich in meiner Rezi bemängelt

Und ich erklärt!

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Sonja_Sonnenschein kommentierte am 17. März 2024 um 07:21

Nachdem hier die Frage nach dem Titel aufkam, habe ich mir auch so meine Gedanken gemacht. Die Erklärung in Deiner Rezi, wandagreen, finde ich sehr gut. In der Zitrone stecken viele Mineralien und Vitamin C. Dieser Frucht wird also eine heilende Wirkung attestiert. Wir schreiben ja auch der Farbe eine positive Eigenschaft zu, gibt sie uns doch ein Gefühl der Lebensfreude, hell leuchtend. Und im Gegensatz dazu Augusts Leben. So wie die Glasschplitter auf dem Cover. Sie können sich allein von der Form auch nicht mehr zu einer ganzen Frucht zusammenfügen. Zerstört und nicht mehr reparabel. 

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jasimaus123 kommentierte am 17. März 2024 um 16:05

Spannende Überlegungen! Danke fürs Teilen :)

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katzenminze kommentierte am 17. März 2024 um 09:56

"Diese Wahl des Titels hab ich in meiner Rezi bemängelt

Und ich erklärt!"

Und ich verstehe die Erklärung nicht. XD Was denn für Auslöschung?

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wandagreen kommentierte am 17. März 2024 um 12:41

Der Seele. Der Hoffnung. Der Lebensbejahung. Der Zuversicht. Gesundes Empfinden war für August nicht mehr möglich, siehe seine Liebesgeschichte.

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LySch kommentierte am 25. März 2024 um 14:29

Verstehe auch deine Erklärung der Erklärung nicht. Keine Ahnung, aber der Titel "Zitronen" ist nicht nachvollziehbar.

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katzenminze kommentierte am 17. März 2024 um 09:51

Es bei den Tumoren nochmal zu erwähnen hatte für mich auch etwas von Holzhammer. Das hätte sie nicht nötig gehabt.

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wandagreen kommentierte am 17. März 2024 um 12:38

Es ist wirklich nicht jede Metapher gelungen, aber in der Summe fand ich die unglücklichen Bilder vernachlässigbar.

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jasimaus123 kommentierte am 17. März 2024 um 16:05

Da stimme ich dir zu. In Summe sind die sprachlichen Bilder mehr als gelungen und das man mal daneben greift, kann natürlich vereinzelt passieren. Ich hätte auf jeden Fall Lust, mehr von Fritsch zu lesen.

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wandagreen kommentierte am 17. März 2024 um 19:42

Dann kann das Buch nicht schlecht gewesen sein!

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cebra kommentierte am 28. März 2024 um 11:54

Intuitiv gefällt mir der Titel sehr gut. Ich muss aber noch mal in mich gehen, weshalb eigentlich. Auszusetzen hätte ich persönlich lediglich, dass mir Zitronen zu positiv für das Buch sind. Aber das ist natürlcih sehr subjektiv, weil ich Zitronen sehr mag.

Vielleicht ist es auch gerade so gemeint: Dass sie mit ihrer frischen Farbe und angenehmen Haptik etwas ursprünglich Positives darstellen, das sich im Laufe des Romans zerstört (Scherben). Ein Sinnbild für August, der zu Beginn ja ein durch und durch liebenswertes und fröhliches Kind ist, dem auf dem Weg zum Erwachsensein sämtliche Optionen genommen werden.

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schatzye kommentierte am 27. März 2024 um 09:32

Vielleicht auch als Kontrast zu den Äpfeln, die in dem Garten in der Heimat sind? Weil die Zitronen ja auch aus einer "Zeit" kommen, in der es August ausnahmsweisemal super ging - der Urlaub :)

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christiane Fi kommentierte am 19. März 2024 um 08:10

Der dritte Teil drohte wirklich abzuschmieren. Gott sei Dank wurde es dann noch einmal besser, als er seine Frau kennenlernte. Ganz schlimm. Er hatte ja nie eine intakte Beziehung kennengelernt, wie hätte er da eine führen können?

Wo mir August zu Beginn noch so symphatisch war, fand ich ihn zum Ende einfach nur schrecklich.

Die Sprache der Autorin war wunderbar, aber es gab einige Tiefen in dem Buch, wo ich mich zum Durchhalten zwingen musste.

Jetzt lese ich eure Beiträge.

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Rosmarin kommentierte am 19. März 2024 um 09:51

Harter Tobak! Was für ein Ende! Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Da bricht die ganze Hilflosigkeit aus August heraus und wandelt sich in Gewalt. Ich möchte gar nicht wissen, wieviele Mensch Ähnliches erleben und mich beschleicht das leise Gefühl, die Autorin hatte da einen "wahren Fall" als Vorbild, schon weil sie sich in der Danksagung auch bei Menschen bedankt, die in Anonymität bleiben wollen.

Ein erschreckendes Buch, schön zu lesen aufgrund der Sprache, schwer zu ertragen aufgrund des Inhalts. Ich bin tatsächlich froh, es hinter mir zu haben, dabei hat mich die Leseprobe sehr angesprochen.  

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katzenminze kommentierte am 21. März 2024 um 11:43

Ja, das dachte ich auch! Und da gab es doch vor einer Weile diesen riesen Fall von einem Mädchen, die ihre Mutter letztlich hat umbringen lassen. Wurde mit The Act als Film oder Serie verarbeitet (ich habs aber nicht gehesen). Das Thema hat schon einen traurig-faszinierenden Grusel.

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LySch kommentierte am 29. März 2024 um 21:57

Ich bin auch froh, es hinter mir zu haben . Mich hat das Buch auch total belastet und runter gezogen. Sie streut soo viel Schrecken ein, wie nebenbei und ich versteh den Sinn einfach nicht, weil so viel Schrecken unnötig ist und nicht zur Geschichte beiträgt.

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brijo kommentierte am 20. März 2024 um 11:09

So nun habe ich das Buch bis zum Ende gelesen und ich muss sagen, das ist keine Geschichte für mich. Ich habe mich sehr schwer damit getan und mich oft sehr durch das Buch gequält. Ich möchte auch nicht weiter ins Detail gehen, weil ich hier schon eine Diskusion im ersten Leseabschnitt ausgelöst habe und dem möchte ich aus dem Weg gehen.

Trotzdem nochmals vielen Dank für das Buch, ich gebe es an einen Leser weiter, dem es gefallen wird.

Meine Rezension erfolgt zeitnah, ich muss die Geschichte erst einmal sacken lassen.

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katzenminze kommentierte am 21. März 2024 um 11:33

Meine Herrn, du hast nur eine Diskukssion ausgelöst, weil du geschrieben hast, dass du das Buch eventuell nicht zu Ende liest. Das ist ja offenbar nicht passiert und damit auch erledigt. Den Inhalt und speziell den letzten Teil haben hier die allermeisten kritisiert. Würde man merken, wenn man die Kommentare läse.

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brijo kommentierte am 21. März 2024 um 12:43

Genau das wollte ich vermeiden !!!

Ich habe geschrieben, evtl. lese ich nicht zu Ende und wurde direkt gemassregelt, das habe ich noch in keiner Leserunde mitgemacht. Man muss mir nicht sagen, was ich zu tun und zu lassen habe, das weiß ich schon selber. Und wieder fragt keiner, warum ich solch ein Problem mit dem Buch habe? Vielleicht sollte man meinen Kommentar genau lesen ?

Aber zu Deiner Beruhigung, ich habe das Buch zu Ende gelesen, kannst Du meinen Kommentaren entnehmen und ich habe alle anderen Kommentare gelesen, das mache ich immer - ich weiß wie Leserunden gehen, dazu habe ich schon zu viele mitgemacht.

Also bitte nicht so aufregen, das muss nicht sein.

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LySch kommentierte am 25. März 2024 um 14:26

Stimme Katzenminze zu. Niemand hat dich dafür kritisiert, dass du das Buch nicht magst, sondern wegen der Tatsache, dass du es abbrechen wolltest. Mehr nicht... Da jetzt so ein Fass aufzumachen ist völlig unnötig.
Berechtigte und begründete Kritik ist doch in jeder Leserunde völlig in Ordnung. Ich fand den Roman zB auch nicht so prickelnd und hatte meine Probleme damit. Man sollte seine Meinung argumentativ unterfüttern, dann ist es nachvollziehbar und in Ordnung.

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brijo kommentierte am 25. März 2024 um 14:54

Ich habe keine Lust mehr mit Euch zu diskutieren, weil nur Eure Meinung zählt. Auf meine Fragen habe ich von Euch keine Antworten bekommen. Mir wird nur gesagt, was ich machen muss und ich werde für meine Posts kritisiert und das findet Ihr in Ordnung? Aber lasst es einfach, ich habe mit diesem Buch schon abgeschlossen.

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LySch kommentierte am 25. März 2024 um 15:01

Das ist doch albern. Deine Antwort nimmt überhaupt keinen Bezug zu meinem Kommentar.
Die ganze Zeit betonst du, dass du Probleme mit dem Roman hattest, aber es weiß bis heute niemand, worin diese Probleme bestanden oder was genau dir nicht gefallen hat. Genau das meinte ich: Begründe deine Abneigung doch und nimm uns mit, dann können wir dich verstehen und deine Meinung nachvollziehen. Das machst du aber partout nicht. Und ab dem Moment macht eine Unterhaltung auch keinen Sinn, da hast du völlig Recht.

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 116 bis Ende
Himmelfarb kommentierte am 21. März 2024 um 11:51

Es gibt ja wohl in den allermeisten Leserunden unterschiedliche Bewertungen, Kritikpunkte und Lob für die jeweiligen Bücher. Wenn man Kritik nicht verträgt, oder eine andere Meinung nicht annehmen kann, sollte man nicht an Leserunden teilnehmen. Nur Friede, Freude, Eierkuchen gibt's nicht. Die Anmerkung im ersten Leseabschnitt galt, wie katzenminze richtig feststellt, ja Deiner Ankündigung, das Buch nicht zu Ende zu lesen! Mit einer inhaltlichen Bewertung, oder einer Diskussion zu deinen Eindrücken, hatte das null komma nichts zu tun!

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 116 bis Ende
brijo kommentierte am 21. März 2024 um 12:51

Genau das wollte ich vermeiden und wenn Du meine Kommentare genau lesen würdest, wüsstest Du das ich evtl. aufhören wollte zu lesen, es aber nicht gemacht habe. Und wieder wird nur an mir rum kritisiert und keiner fragt, warum ich diese Probleme mit dem Buch habe.

Zum Inhalt werde ich mich auch nicht weiter äußern, weil mir das viel zu schwer fällt - ja warum wohl ?

Ich kann mit Sicherheit Kritik einstecken und man muss mir nicht unterstellen, das ich das nicht kann und nicht an Leserunden teilnehmen sollte !!! Nur ich lasse mich nicht massregeln und man muss mir nicht sagen, was ich zu tun oder zu lassen habe - das weiß ich schon selber.

Also regt Euch doch nicht so auf - ich bin mit dem Thema durch.

 

 

 

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 116 bis Ende
Leapunch kommentierte am 21. März 2024 um 16:45

Ich habe das Buch nun auch beendet und ich bin froh, dass ich mir damit ein bisschen Zeit gelassen habe, so konnte ich es noch besser genießen.

Rückblickend ist es erstaunlich was aus August geworden ist und ich finde die Autorin hat sehr genau gezeigt, wie er durch seine Eltern bzw. seine "Erziehung" gelenkt wurde. Er hat es von seinem Vater vorgelebt bekommen und leider eine ähnliche Richtung eingeschlagen, er kontrolliert und schlägt. Ich finde es sehr schade, allerdings war es auch nicht überraschend bei seiner Kindheit. Und auch das Verhalten der Mutter hat ihn natürlich sehr geprägt!

Die Charaktere, die in Augusts Leben erscheinen, bleiben leider alle nicht sehr lange und obwohl mir schon zu Beginn klar war, dass es hier kein "Happy End" geben wird, tut es mir leid wie alleine er ist.

Die Sprache hat mich an der ganzen Geschichte am meisten beeindruckt, mit welcher Leichtigkeit sie interessant die Trostlosigkeit von Augusts Leben aufzeigt, einfach genial.

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 116 bis Ende
LySch kommentierte am 24. März 2024 um 21:41

Ganz ehrlich? Ich bin echt froh, dass das Buch vorbei ist. Es hat mich im dritten Abschnitt einfach nur noch genervt.
Schon das Zitat zu Beginn des Abschnitts sorgte bei mir für Augenrollen: "Jede Stadt wird erst in jenem Augenblick, in dem man einen anderen Menschen in ihrem Inneren liebt, zu einem Zuhause." Ok, jetzt wird es also auch noch kitschig. Die Beschreibungen von dieser jungen und schnellen Liebe und dem groooßen Ende fand ich schon sehr melodramatisch... So viel an diesem Buch ist mir too much, es wirkt dadurch künstlich und nicht real. Auch hier ging es wieder weiter mit den Beschreibungen der Grausamkeiten... Zu welchem Zweck? Ich verstehe es einfach immer noch nicht! Und das Ende: Nunja, auch das hat mich weder überrascht noch schockiert. Ich habe mir im Ernst etwas komplett anderes erhofft. Eine sensible Auseinandersetzung mit der Krankheit der Mutter und der Mutter-Sohn-Beziehung...irgendwie sowas. Stattdessen bekomme ich eine Geschichte, die ich so schön gefühlt tausendfach gelesen und gehört habe: Junger Mann mit schwieriger Kindheit, körperlich und psychisch schwer misshandelt, wird selbst zum Täter. Sorry, aber Valerie Fritsch Bieter nichts Neues. Außer eine zu Beginn hinreissende Sprache, die einen aber mehr und mehr in einen erdrückenden Schraubstock aus Kunstfertigkeit presst. Es ist zuviel von allem und ich habe es wirklich entsetzlich genervt zugeklappt. Absolut nicht meine Fall!

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 116 bis Ende
Dajobama kommentierte am 25. März 2024 um 17:36

Ja, ich kann deine Sichtweise sehr gut verstehen, auch wenn ich es am Ende nicht ganz so "streng" beurteilt habe.

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 116 bis Ende
schatzye kommentierte am 27. März 2024 um 09:23

Der letzte Teil ist gemeistert. Ich schreibe bewusst "gemeistert", da auch dieser Teil leider nichts rausgeholt hat. Das Buch ist sich selbst treu geblieben und für manche ist das bestimmt großartig. Für

Leute, die den Schreibstil feiern und die Handlung mögen. Aber für mich war es weiterhin ein kleines Quälen. MMn passiert sehr wenig in diesem Buch. Die neutrale Beschreibung, die sehr ausschweifend und blumig ist, macht es leider nicht interessanter. Es sind Ereignisse aneinandergereiht, die kaum miteinander verknüpft werden. Ich empfinde gegenüber August nur Langeweile. Ich muss einen Hauptprotagonisten nicht unbedingt mögen, damit mir ein Buch gefällt. Aber irgendwelche Gefühle sind schon notwendig, ob Neugier, "Liebe", Hass. 

Rund ist es für mich, dass er seine Mutter erschießt. Aber daran habe ich auch noch einmal gemerkt, wie sang und klanglos der Vater im ersten Teil verschwunden ist. 

Und seine erste Beziehung? Für mich leider auch sehr oberflächlich. Und dann wird er halt "wie sein Vater". Ja, Personen mit so einer Kindheit haben es sehr schwer. Wenn man nicht weiß, wie es sein kann, ist es natürlich viel schwieriger, sich zu ändern. Aber dadurch war es auch keine Überraschung.

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 116 bis Ende
LySch kommentierte am 29. März 2024 um 22:02

Ich stimme dir zu, mir geht es da wie dir. August gegenüber war ich auch irgendwie "neutral". Dagegen hat mich die Gewalt gegen Kinder, Babys sehr erschreckt und heruntergezogen. Aber die ganzen Geschehnisse wurden nicht verknüpft, sie stehen einfach so da, ohne Kontext. Das hat mich wahnsinnig gemacht! Und ich stimme dir zu: Valerie Fritsch erzählt einfach nichts Neues. Das ist Baukasten-Psychologie und mir einfach zu wenig. Weil dafür die Story rund um August nicht interessant genug ist. Und die Sprache zieht es leider auf Dauer auch nicht raus.

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 116 bis Ende
cebra kommentierte am 28. März 2024 um 11:22

Was mir in der Seele hängen bleibt: Es ist ein grundtrauriges Buch, das ich nicht so leicht bewältigen werde. Tatsächlich würde ich es trotz der Sprache, die mich völlig einfing und verzaubern konnte, mir wünschen, es nie gelesen zu haben. Der frische Einband, der Titel, der Einstieg, all das hat mich darüber hinweg getäuscht, dass es hier keinerlei Leichtigkeit gibt. 

Natürlich muss ich zugestehen, dass neben der Sprache auch die Konstruktion der Geschichte großartig ist. Beinahe habe ich das Gefühl, am Anfang des Schreibens müsse das Ende der Geschichte gestanden haben, um dann den exakt richtigen Weg dorthin zu finden.

Das ist eine Sternebewertung zu pressen, wird mir nicht leicht fallen.

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 116 bis Ende
her_favourite_books kommentierte am 29. März 2024 um 17:03

Wow, ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich von der Geschichte halte. Auf einer Seite ist sie auf jeden Fall keine leichte Kost. Auf der anderen: es ist nichts Neues, was wir noch nicht kennen. Eine heftige Story nur anders verpackt. Die Sprache fand ich faszinierend sowie verwirrend. Manchmal hatte ich Schwierigkeiten zu verstehen, was genau die Autorin uns sagen wollte. Das Ende kam unerwartet. Ich habe bereits auf irgendetwas erschütterndes gewartet aber nicht in diesem Maß. Jetzt muss ich meine Gedanken sortieren und Rezension erfassen. 

Thema: Lektüre Teil lll; Seite 116 bis Ende
Hobee77 kommentierte am 01. April 2024 um 18:37

Der 3. Teil war für mich sehr verwirrend, ich hatte oft Mühe, am Text/Ball zu bleiben und bin immer wieder in Gedanken abgedriftet.

Einige Partien waren echt harte Kost, was einen aber aufgrund der sehr literarischen Sprache gar nicht so tief berührt hat, man war zu sehr damit beschäftigt, den Text richtig zu verstehen und zu verarbeiten.