Rezension

Leider hatte ich mir deutlich mehr erhofft

Dreizehn Tage - V. M. Giambanco

Dreizehn Tage
von V. M. Giambanco

Bewertet mit 3 Sternen

In Seattle werden ein Anwalt und seine Familie ermordet aufgefunden. Es hat den Anschein, als ob der Täter den Tod des Familienoberhaupts in vollen Zügen genossen hätte. Am Tatort finden die Ermittler nicht nur den Hinweis "13 Tage", sondern auch noch erste Spuren, die darauf hindeuten, dass ein gesuchter Krimineller die Morde begangen hat. Detective Alice Madison und ihr Partner setzen alles daran, den Aufenthaltsort des Mannes so schnell wie möglich auszumachen. Dabei stellt sich allerdings heraus, dass nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Alice Madison muss tief in der Vergangenheit graben, um dem Täter auf die Spur zu kommen, und dabei Kopf und Kragen riskieren....

Covergestaltung, Buchtitel und Inhaltszusammenfassung lassen auf einen spannenden Thriller hoffen. Auf den ersten Seiten scheint sich diese Hoffnung auch zu bestätigen. Denn das Interesse an den Hintergründen des Mordes wird sofort geweckt. Geheimnisvolle Rückblicke in die Vergangenheit, sorgen außerdem dafür, dass man das Gefühl hat, das hier noch sehr viel mehr im Verborgenen liegt. Der Grundstein für eine hochspannende Thrillerhandlung ist also gelegt.

Doch leider bleibt die erwartete Spannung schon bald auf der Strecke. Denn langatmige Umschreibungen und Szenen, bei denen man das Gefühl hat, dass man seitenweise auf der Stelle tritt, verwandeln den erhofften Nervenkitzel in ein ziemlich zähes Lesevergnügen. Dabei ist man schon fast versucht die besonders ausufernden Beschreibungen zu überfliegen, um endlich zu den spannenden Stellen vorzustoßen. Weniger Seiten hätten der Thrillerhandlung hier sehr gut getan. Beim finalen Showdown überschlagen sich allerdings die Ereignisse, obwohl die rasante Action sehr zu Lasten der Glaubwürdigkeit geht.

Die Charaktere können leider auch nicht überzeugen, da sie ziemlich blass bleiben, sodass man sich nicht mit ihnen identifizieren kann. Wohltuende Ausnahme ist da die Hauptprotagonistin Alice Madison. Denn sie wirkt durchgehend glaubhaft und lebendig. Die Rückblicke in ihre Vergangenheit zeigen eine facettenreiche Persönlichkeit, deren Handlungen man gerne verfolgt.

Ich habe mir von diesem Thriller deutlich mehr erhofft und deshalb fällt meine Bewertung nicht gerade euphorisch aus. Obwohl ich sonst eine sehr schnelle Leserin bin, habe ich für dieses Buch gefühlte Ewigkeiten gebraucht. Plot und Hauptprotagonistin konnten mich zwar überzeugen, doch die Umsetzung und die teilweise recht zähen Ausführungen, sorgen dafür, dass das Buch von mir "nur" drei von fünf Sternen bekommt.