Rezension

Sommerlichtblick

Nachts erzähle ich dir alles -

Nachts erzähle ich dir alles
von Anika Landsteiner

Bewertet mit 5 Sternen

 

Ich habe bereits das erste Buch von Anika Landsteiner gelesen und es zwar in Ansätzen für gut, aber dennoch für ausbaufähig befunden. Ich bin froh, nun ein weiteres Mal zu einem Roman der Autorin gegriffen zu haben, denn "Nachts erzähle ich dir alles" hat mich vollständig überzeugt. 
Im Buch geht es um Lea, die in Deutschland lebt, obwohl ihre Wurzeln in Südfrankreich liegen. Nach vielen Jahren kehrt sie nun in das Haus ihres Großvaters zurück, wo sie einst die Sommer ihrer Kindheit und Jugend verbrachte, um sich dort eine Auszeit von einem Leben zu nehmen, in dem sie nicht weiß, welche Richtung sie als nächstes einschlagen soll. Eines Nachts taucht im Garten dieses Hauses ein junges Mädchen auf. Am nächste Morgen ist das Mädchen tot und sein Bruder steht vor der Tür, mit hundert Fragen, in die sich die beiden nach und nach verstricken. 

Die Geschichte liest sich überraschend neu, mir ist eine ähnliche Handlung so noch nicht angekommen. Der Schreibstil ist bildreich und plastisch, manchmal sind die Beschreibungen Südfrankreichs fast ein wenig klischeehaft, aber nie so, dass es eine gewisse Grenze überschreitet. Ich mag, wie die Geschichte zwischen Spannungsroman, Gegenwartsliteratur und Feminismus divergiert. Denn zwischen den Zeilen geht es immer wieder um feministische Themen, insbesondere um weibliche Selbstbestimmung, und die Gefahren, mit denen man als Frau immer zu rechnen hat. Das alles wird auf eine Weise in den Text eingewoben, die niemals aufgesetzt wirkt. Die Figuren wirken authentisch und lebensecht, ich konnte sie greifen und verstehen, was sie angetrieben hat. 
Gefallen hat mir außerdem, dass Landsteiner hier den klassischen Urlaubs-/Sommerroman auf eine ganz neue Art und Weise interpretiert. Trotz der an einen Spannungsroman erinnernden Handlung und der ernsten Grundthematik bleibt ein gewisses Urlaubsflair, eine Atmosphäre, ein Feeling irgendwie greifbar. Und gleichzeitig geht dabei auch der Ernst der Thematik nicht verloren. "Nachts erzähle ich dir alles" ist wirklich eine neue Darstellung eines Genres, das man bereits zahllos oft gelesen hat, und in dieser Form wenig kennt. 

Fazit: 
In das warme gelbgoldene Licht des südfranzösischen Sommers getaucht, ist "Nachts erzähle ich dir alles" ein ernster, atmosphärischer Roman, hinter dem eine starke Idee steckt, die entsprechend stark umgesetzt wurde.

Ich habe bereits das erste Buch von Anika Landsteiner gelesen und es zwar in Ansätzen für gut, aber dennoch für ausbaufähig befunden. Ich bin froh, nun ein weiteres Mal zu einem Roman der Autorin gegriffen zu haben, denn "Nachts erzähle ich dir alles" hat mich vollständig überzeugt. 
Im Buch geht es um Lea, die in Deutschland lebt, obwohl ihre Wurzeln in Südfrankreich liegen. Nach vielen Jahren kehrt sie nun in das Haus ihres Großvaters zurück, wo sie einst die Sommer ihrer Kindheit und Jugend verbrachte, um sich dort eine Auszeit von einem Leben zu nehmen, in dem sie nicht weiß, welche Richtung sie als nächstes einschlagen soll. Eines Nachts taucht im Garten dieses Hauses ein junges Mädchen auf. Am nächste Morgen ist das Mädchen tot und sein Bruder steht vor der Tür, mit hundert Fragen, in die sich die beiden nach und nach verstricken. 

Die Geschichte liest sich überraschend neu, mir ist eine ähnliche Handlung so noch nicht angekommen. Der Schreibstil ist bildreich und plastisch, manchmal sind die Beschreibungen Südfrankreichs fast ein wenig klischeehaft, aber nie so, dass es eine gewisse Grenze überschreitet. Ich mag, wie die Geschichte zwischen Spannungsroman, Gegenwartsliteratur und Feminismus divergiert. Denn zwischen den Zeilen geht es immer wieder um feministische Themen, insbesondere um weibliche Selbstbestimmung, und die Gefahren, mit denen man als Frau immer zu rechnen hat. Das alles wird auf eine Weise in den Text eingewoben, die niemals aufgesetzt wirkt. Die Figuren wirken authentisch und lebensecht, ich konnte sie greifen und verstehen, was sie angetrieben hat. 
Gefallen hat mir außerdem, dass Landsteiner hier den klassischen Urlaubs-/Sommerroman auf eine ganz neue Art und Weise interpretiert. Trotz der an einen Spannungsroman erinnernden Handlung und der ernsten Grundthematik bleibt ein gewisses Urlaubsflair, eine Atmosphäre, ein Feeling irgendwie greifbar. Und gleichzeitig geht dabei auch der Ernst der Thematik nicht verloren. "Nachts erzähle ich dir alles" ist wirklich eine neue Darstellung eines Genres, das man bereits zahllos oft gelesen hat, und in dieser Form wenig kennt. 

Fazit: 
In das warme gelbgoldene Licht des südfranzösischen Sommers getaucht, ist "Nachts erzähle ich dir alles" ein ernster, atmosphärischer Roman, hinter dem eine starke Idee steckt, die entsprechend stark umgesetzt wurde.