Rezension

Vorahnungen

Lotusblut - Judith Winter

Lotusblut
von Judith Winter

Bewertet mit 3 Sternen

Ems und Zhous neuester Fall bringt Em zurück in ihre Kindheit.
Ein grausamer Doppelmord in einem Hotel, in dem die Polizei beinah noch den Mörder erwischt. Em und Zhou kommen schnell darauf, dass ein Mädchen im Zimmer war und nun flüchtet. Zuerst gelingt es ihnen, das Mädchen zu finden und ins Krankenhaus zu bringen, doch Kaylin flüchtet wieder, als sie zurück zu ihrem Onkel soll. Die beiden Beamtinnen sind ratlos: warum rennt Kaylin immer weg, was weiß sie? Die Lösung des Falls verlangt alles von den beiden Frauen ab und bringt sie an ihre Grenzen.

Vor allem, weil ihnen von allen Seiten Steine in den Weg gelegt werden. Judith Winter baut ihren Fall sehr undurchsichtig auf und zwar von der ersten Seite an. Und wenn der Leser denkt, jetzt wisse er, worum es geht – dann nimmt die Handlung wieder eine unerwartete Wendung. Anfangs ermitteln Em und Zhou noch miteinander, irgendwann gehen sie getrennte Wege und spätestens hier will keiner mehr das Buch aus der Hand legen. Denn beide nähern sich der Lösung von einer anderen Seite – um dann gemeinsam den wahren Täter ausfindig zu machen.

Die Handlung ist klug aufgebaut und versteht es zu fesseln, wenn auch an manchen Stellen – aus meiner Sicht – ein wenig mehr Emotion oder Grusel (durch die Folterung!) aufgebaut hätte werden können. Die kleine Kaylin hat mir gut gefallen, Em und Zhou scheinen sich auch zusammen zu raufen, aber warum in aller Welt duzen sie sich nicht endlich?? 
Die Sache mit der Intuition und dem ständigen Gegenwartfühlen hat mich aber eher genervt, das war eindeutig zu viel. Ansonsten fand ich den Thriller sehr gut, aber eher als Krimi, denn als Thrill.