Rezension

Wahnsinn!

Die Bestimmung
von Veronica Roth

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:
Beatrice Prior lebt in einer Welt, die in 5 Fraktionen eingeteilt ist: die Selbstlosen (Altruan), die Furchtlosen (Ferox), die Gelehrten (Ken), die Freimütigen (Candor) und die Freundlichen und Friedfertigen (Amite). Bis zum 16ten Lebensjahr gehört man der Fraktion seiner Eltern an und so ist Beatrice zu Beginn Teil der Altruan. Sie fühlt sich allerdings nicht wohl in ihrer Haut, und auf keinen Fall "selbstlos". Ihr Eignungstest, der den 16-jährigen sagen sollen, für welche Fraktion sie am besten geeignet sind, nicht einstimmig ausfällt (sie ist eine "Unbestimmte") verstärkt sich ihr innerer Konflikt. Sie entschiedet sich letztlich dafür, ihre Fraktion zu verlassen und zu den Ferox zu wechseln. Dort müssen sie für ihren Platz in der Fraktion allerdings noch auf das Unerbittlichste kämpfen, doch nicht nur von der Seite geht Gefahr aus...

Zur Bewertung:
Bevor der Film am 10.04.2014 erscheint, habe ich noch schnell Die Bestimmung gelesen, welches schon seit ungefähr eine halben Ewigkeit auf meinem SuB lag.
Das Buch beginnt eher ruhig, der Leser wird erst einmal in die Welt eingeführt. Und die ist einfach grandios! Klar, dass einem die Idee ein bisschen bekannt vorkommt, doch die Einteilung in die fünf Fraktionen, die sich einen Wert, z.B. Selbstlosigkeit oder Freundlichkeit, als höchstes Ziel setzen, unterscheidet sich dann doch von den anderen bekannten Büchern (ich spiele da auf Panem an). 

Tris (Beatrice) fand ich auf anhieb sympathisch. Ihr Zwiespalt zu Beginn, ob sie sich nun für "ihre" Fraktion entscheidet oder sie zur Zeremonie doch wechselt, wurde sehr bildhaft beschrieben. Ihre Reaktionen sind nachvollziehbar und man spürt wie sehr sie aus ihrer alten Haut heraus möchte. Dabei ist ihre Entwicklung bzw. dabei sind ihre Fortschritte nicht übertrieben und sehr realistisch.
Four ist der männliche Hauptprotagonist des Buches. Und mit "männlich" meine ich nicht nur "männlich", sondern auch "männlich", wenn ihr versteht. Das betont auch Tris ab und zu. Der aufmerksame Leser merkt bzw. ahnt was sich zwischen beiden Hauptpersonen anbahnt, aber trotzdem ist man doch hin und wieder sehr überrascht von Fours Verhalten. Auf der einen Seite nett, auf der anderen Seite wieder ein kompletter Arsch - aber ich mag so ein Hin- und Herschwanken, wenn es so wie in dem Buch in einem wirklichkeitsgetreuem Rahmen gehalten wird. Dass er Gerechtigkeit schätzt, wird einem schon zu Beginn klar, sowie man auch sonst schnell hinter seine "wahre" Identität kommt, was mich persönlich aber nicht gestört hat.
Auch die anderen Charaktere fand ich sehr gut dargestellt. Zumal es nicht auf einmal hieß "Hey, wir sind jetzt in einer Fraktion, lass uns eine große, glückliche Familie sein.", welches in der durch Fraktionen geprägten Welt, einfach undenklich gewesen wäre.

Fazit:
Veronica Roth hat eine durchdachte, realistische Zukunftswelt erschaffen, in der auch die Charaktere überzeugen. Somit ist "Die Bestimmung" ein sehr gelungenes Buch und ich bin gespannt, wie der Film wird.