Wenn Menschen Gott spielen wollen...
Bewertet mit 4.5 Sternen
Inhalt:
Remexan ist ein neues Medikament, welches die Welt revolutionieren soll. Mit Hilfe des Mittels soll jeder in Zukunft nur noch eine Stunde Schlaf am Tag brauchen. Während die Mächtigen im Land schon dabei sind das Medikament zu verabreichen um die Menschheit möglichst effizient zu machen, bekommt es Kommissar Lindberg mit einer Leiche zu tun. Ausgerechnet der ehemalige CEO des herstellenden Pharmakonzerns wird ermordet aufgefunden, präpariert wie ein Versuchstier. Auf den ersten Blick scheinen militante Tierschützer ihre Finger im Spiel zu haben, doch Lindberg erkennt schnell das auch das Medikament selbst keine unwichtige Rolle spielt. Nachdem die Leiche einer Prostituierten gefunden wird, die bei einer Studie des Mittels mitgewirkt hat, wird ihm klar das hinter den Kulissen viel größere Zusammenhänge auf ihre Aufklärung warten.
Meinung:
Dank Thomas Kowa durfte ich mit Remexan seit längerem mal wieder ein Highlight des Genres lesen. Dem Buch liegt eine tolle Idee zu Grunde, die es neben einem gewöhnlichen Thriller auch zu einem Wirtschaftsthriller mit utopischen Zügen werden lässt. Mord und Totschlag erhalten hier einen genauso großen Raum wie Gesellschaftskritik und ethische Fragen.
Der Roman liest sich durchweg flüssig und es lässt an Spannung nicht mangeln. Gut recherchiert und mit umfangreichen Kenntnissen der Thematik, lässt uns der Autor hinter die Fassade eines Pharmariesen schauen und geht dabei schonungslos zu Werke. Besonders Kleinigkeiten, die auf den ersten Blick unbedeuten sind, machen das Buch zu etwas besonderem. Ebenso positiv sind die Eigenheiten der Schweiz die Kowa gut beleuchtet.
Lindberg als Protagonist macht Spaß, auch wenn er nicht immer nachvollziehbar handelt. Er hat Mut, ohne zu offensiv zu sein und vertraut auf seinen Instinkt. Interessanter als Lindberg selbst, sind aber vor allem die kleinen Rollen. Sie machen den Thriller lebendig und lassen eine gute Portion Humor einfließen. Bis auf das etwas überzogene Ende hat es wirklich Spaß gemacht den Roman zu lesen und sicherlich auch zum Nachdenken angeregt.
Fazit:
Für mich ein Highlight des Genres und eine klare Leseempfehlung.