Rezension

Wunderschön geschrieben!

Love Letters to the Dead
von Ava Dellaira

Inhalt:

„Vielleicht ist das etwas, was man lernt, wenn man erwachsen wird: das man nicht dazu verdammt ist, ein Charakter in einer Geschichte zu sein, dem Dinge passieren, sondern dass man auch derjenige sein kann, der die Geschichte schreibt.“ (S.381)

Laurels Leben ist in Scherben zerbrochen, als ihre Schwester May gestorben ist. Seitdem versucht sie, ins Leben zurückzufinden. Und so fängt Laurel an, Briefe an verstorbene Persönlichkeiten zu schreiben. Laurel erzählt: von ihrem Neuanfang an der Highschool, von ihren Freunden und ihrer ersten großen Liebe. Und von der Nacht, in der May starb…

Meine Meinung:

Schon lange hat mich kein Buch mehr so zwiegespalten zurückgelassen wie „Love Letters to the Dead“. Ich kann es mir noch gar nicht so richtig erklären, wie das Buch mich gleichzeitig tief berühren und irgendwie auch nerven konnte. Für mich steht einfach nur fest: „Love Letters to the Dead“ hat viele Pluspunkte, aber auch sehr viel, das man kritisieren kann.

Die Idee mit den Briefen an verstorbene berühmte Persönlichkeiten fand ich super, das hat das Buch schon zu etwas Besonderem gemacht. In vielen Briefen hat man auch etwas über die Empfänger erfahren, und das fand ich toll. Man bekommt Informationen über Kurt Cobain, Heath Ledger, Amy Winehouse und viele andere, und Laurel, die Protagonistin, vergleicht ihr Leben auch manchmal mit dem der Verstorbenen, was ich sehr spannend fand. Viele dieser Persönlichkeiten sind ja auf sehr tragische Art und Weise verstorben, und das passt manchmal wirklich gut zu Laurels Situation. Dadurch wird ein toller Bogen zwischen den Briefen und Laurels Situation gezogen.

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich wunderschön. Es gab unheimlich viele Stellen, bei denen ich einfach das Bedürfnis hatte, mir die Sätze abzuschreiben, damit ich sie mir später nochmal durchlesen kann. Das Buch ist wirklich wundervoll geschrieben und dadurch schafft die Autorin es auch, dass es zum Ende hin wirklich berührend wird.

Leider muss ich aber auch meckern: Mein großes großes Problem mit dem Buch war die Protagonistin, Laurel. Ich hatte an keiner Stelle das Gefühl zu wissen, wer Laurel wirklich ist. Ständig versucht sie nur, wie ihre verstorbene Schwester zu sein (was ich ja nicht verurteilen möchte), aber ihre eigene Persönlichkeit bleibt dabei auf der Strecke. Und sobald sie neue Freunde findet, scheint sie alles zu tun, um ihnen zu gefallen. Das hat mich wirklich extrem gestört.

Was mich außerdem gestört hat, war, dass das Buch eine unübersehbare Ähnlichkeit zu einem meiner Lieblingsbücher hatte, „Das also ist mein Leben“ von Stephen Chbosky. Erst dachte ich, dass ich mir das nur einbilde, aber die Autorin dankt Chbosky sogar in ihrer Danksagung. Ich will überhaupt nicht sagen, dass es irgendwie nachgemacht ist oder so, aber es bestehen auf alle Fälle Parallelen.

Fazit:

„Love Letters tot he Dead“ lässt mich hin- und hergerissen zurück. Mit der Protagonistin Laurel konnte ich wirklich nichts anfangen, dafür ist das Buch aber wunderschön geschrieben und die Idee ist auch super!