Rezension

Leise und doch gewaltige Geschichte

Windstärke 17 -

Windstärke 17
von Caroline Wahl

Bewertet mit 5 Sternen

Ida hält es Zuhause, das sich einfach nicht mehr nach Zuhause anfühlt, nicht mehr aus. Sie will einfach nur weg, und landet schließlich auf Rügen. Als sie einen Kellnerjob in einer kleinen Kneipe annimmt, um über die Runden zu kommen, findet sie überraschend Anschluss. Knut und Marianne nehmen sie auf, ohne groß Fragen zu stellen, und für eine Weile genießt Ida den neuen Alltag – bis ein Schicksalsschlag sie wieder aus der Bahn wirft.

Der erste Roman der Autorin, „22 Bahnen“, hatte mich letztes Jahr sehr begeistert. Deswegen habe ich mich riesig gefreut, so schnell schon wieder etwas Neues von ihr zu lesen – und dann noch aus der gleichen „Welt“. Gleich vorweg: Wem schon „22 Bahnen“ gefallen hat, der wird hier ähnlich begeistert sein.

Ida war im ersten Buch nur eine Nebenfigur, aber hier bekommt sie ganz viel Platz und man darf als Leser an ihren ganz eigenen Gedanken und Gefühlen teilhaben. Caroline Wahl hat einen sehr schlichten, aber poetischen Schreibstil und lässt trotz der vielen schwierigen Moment auch ein wenig trockenen Humor einfließen, was mir auch diesmal wieder richtig gut gefallen hat.

Eigentlich ist es eine leise Geschichte, die ohne pompöse Ereignisse auskommt, und trotzdem ist sie manchmal so gewaltig wie eben Windstärke 17 am Meer. Man kann komplett drin abtauchen und kommt erst ganz am Schluss wieder an die Oberfläche. Alles in allem ein weiteres geniales Buch der Autorin, das mich vollends begeistern konnte. Absolute Leseempfehlung!