Rezension

Ein großer, sprachgewaltiger Roman

In den Farben der Dunkelheit -

In den Farben der Dunkelheit
von Chris Whitaker

Bewertet mit 5 Sternen

„In den Farben des Dunkels“ hat mich wirklich begeistert. Es ist ein Buch das Zeit braucht, denn die Themen sind nicht locker-fröhlich, der Autor lässt sich viel Zeit, seine Handlung und die Charaktere zu entwickeln und es wirkt definitiv auch noch nach.

Patch und Saint sind beste Freunde als Patch entführt wird und das Leben der beiden dadurch auf absolut prägende und tragische Weise nachhaltig verändert wird. Für Saint bleibt das Leben still stehen und ihr einziges Ziel ist es, ihn wieder zu finden. Tatsächlich gelingt es ihr, doch weiterhin überschattet das Ereignis ihr Leben.

Das Buch ist von vorne bis hinten stimmig und folgt erzählerisch gekonnt seinem roten Faden. Motive wie das Piratentum oder auch die Kunst sind komplett durchdacht in die Handlung eingebettet.

Dabei entwickelt der Autor unheimlich starke Charaktere. Vom Leben nicht gerade mit Blumen überschüttet, gehen sie ihren Weg ohne die Menschen, denen ihr Herz gehört jemals aus den Augen zu verlieren. Zeitweise dachte ich, einige Passagen hätten etwas schneller sein können, aber je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr war ich der Überzeugung, dass es so genau richtig ist. Geschildert wird eine Suche, ein ganzes Leben und ein Schicksalsschlag, der so viele Menschen nachhaltig erschüttert hat - dies wird somit sehr deutlich aufgezeigt und für den Leser greifbar gemacht ohne langweilig zu werden.

Dieser Roman ist wirklich ein sehr intensives Hörerlebnis über so viele starke Themen - insbesondere über bedingungslose Liebe, aber auch über Schicksal, Verlust und die Wirren des Lebens. Der Sprecher setzt die Stimmung sehr gut um und verleiht den Personen ihren einzigartigen Charakter. Auch über die etwas längeren Passagen im Mittelteil hat er mich gut mitgenommen und meine Aufmerksamkeit zu keinem Zeitpunkt verloren.

Ich bin sehr froh, dass ich dieses Buch und diesen Autor für mich entdeckt habe - das wird für mich nicht das letzte Buch aus seiner Feder bleiben.