Rezension

Zähe Story und anstrengende Protagonistin

No Longer Yours - Mulberry Mansion -

No Longer Yours - Mulberry Mansion
von Merit Niemeitz

Bewertet mit 2 Sternen

Bei "No Longer Yours - Mulberry Mansion" von Merit Niemeitz haben mich die ganzen positiven Rezensionen dazu gebracht, mir das Buch zu besorgen, doch mich konnte das Buch überhaupt nicht überzeugen. Ich musste mich wirklich zwingen, das Buch weiterzulesen, es nicht abzubrechen. Vor allem die Länge von 528 Seiten hat mir echt zu schaffen gemacht. Weniger wäre vielleicht besser gewesen, denn es war oft wirklich zu langatmig und langgezogen, obwohl es sogar Zeitsprünge gab, sodass es an sich so war, dass genug Zeit verging, aber es fühlte sich oft so zäh an. Ich musste mich wirklich zwingen, das Buch wieder zur Hand zu nehmen und es zu beenden, aber ich breche vielleicht ein Buch in einem Jahr ab, weil ich weiß, dass viel Arbeit darin steckt und ich hatte gehofft, dass es besser wird, immerhin waren wirklich viele Leser von dem Buch so begeistert.

Dabei klingt der Klapptext erst einmal spannend. Denn Avery will weg von ihrer Familie und mit etwas Abstand zu ihnen studieren. Deshalb hat sie sich an der Mulberry Mansion beworben. Bei dem Wohnprojekt baut sie mit anderen jungen Studenten die englische Villa wieder auf. Dabei trifft sie ihren Ex-Freund Eden wieder, der ihr damals das Herz gebrochen hat. Und langsam kommen sich die beiden wieder näher, doch aus dem warmherzigen Jungen ist ein verschlossener junger Mann geworden.

Ich mag Liebesgeschichten, die ein wenig schnulzig sind, gerade auch wenn beide ein wenig Drama mit sich herumtragen. Aber irgendwie hat jeder Charakter in diesem Buch tausende Probleme, selbst diejenigen, die an sich vor jedem gut gelaunt sind weinen hinter verschlossenen Türen und das war mir doch etwas zu viel. Schon klar, dass jeder sein eigenes Buch bekommen soll, beziehungsweise einige Charaktere auch noch verkuppelt werden sollen und die natürlich dann einigen Kram lösen müssen, mit viel Drama, weinen und dem großen Knall, wie es sich für so ein Buch gehört, aber es ist doch ein wenig zu viel, gerade auch in diesem Buch. Vor allem auch bei Avery. Ihr Vater ist durch einen Mann gestorben, der ihn totgeprügelt hat und weswegen sie Panikattacken bekommt, wenn sie auch nur ansatzweise mit Gewalt in Verbindung kommt, sei es bei einem Rugbyspiel, wenn ein Kerl zu aufdringlich wird und sie zu grob packt usw. Sie hat auch keinerlei Gewalttoleranz und akzeptiert auch keine Meinungen, wenn man zum Beispiel boxt. Sicherlich kann ich verstehen, dass es für sie schwer ist, dass sie unter dem Verlust ihres Vaters sehr leidet, aber so in ihrer eigenen Meinung festgefahren zu sein und nur ihre zu akzeptieren finde ich sehr engstirnig, aber so ist sie sehr oft. Sie will andere gar nicht verstehen, so kommt es jedenfalls meistens rüber, gerade auch bei ihrer Familie, bei der man bis zum Ende gar nicht weiß, wieso sie mit denen nicht redet. Edens Art kann ich durch seine Vergangenheit schon eher nachvollziehen, aber er ist mir auch zu starköpfig. Er zieht sich zu sehr zurück und will niemanden zu nahekommen und ich habe nie ganz verstanden wieso das so ist. Natürlich gibt es das altbekannte hin und her zwischen den zwei Protagonisten, was oftmals wieder recht anstrengend wurde.

Da ich gerade mit Avery nicht warm wurde und ich weitestgehend nur genervt war, die Seiten gefühlt nicht weniger wurden und die Handlung einfach nur sehr zäh war, kann ich dem Buch nur zwei Sterne geben. Ich weiß nicht, was andere an dem Buch so toll fanden, aber mich konnte es leider nicht mitnehmen.