Rezension

Die Folgen eines Familiengeheimnisses

Leuchtfeuer -

Leuchtfeuer
von Dani Shapiro

Bewertet mit 3 Sternen

„...Sein Fuß auf den Gaspedal. Er weiß eigentlich gar nicht genau, was er da macht, aber davon lässt er sich nicht aufhalten. Er ist total aufgekratzt, wie es nur ein Fünfzehnjähriger sein kann. Er hat etwas zu beweisen. Sich selbst. Misty. Seiner Schwester...“

 

Als Theo diese Gedanken durch den Kopf gehen, sind es nur wenige Minuten bis zur Katastrophe. Das Auto schießt an einen Baum kurz vor ihrem Elternhaus. Misty hat den Unfall nicht überlebt. Die 17jährige Sarah sagt aus, dass sie gefahren ist.

Die Autorin hat eine heftige Familiengeschichte geschrieben. Darin wird erzählt, wie die Familie zu bestimmten Zeiten mit dieser Vergangenheit umgeht. Der Roman ist nicht chronologisch aufgebaut, sondern springt zwischen Gegenwart und unterschiedlichen Zeiten der Vergangenheit hin und her. Damit vermittelt der Schriftstil nur Episoden dreier Leben.

Der Vater von Sarah und Ben ist Arzt. Er hat sich als erster um Misty gekümmert und dabei einen Fehler gemacht. Das wird ihn für die kommenden Jahre prägen. Er verliert seine Leichtigkeit und seine Sicherheit in beruflichen Dingen.

Theo und Sarah gelingt es, sich ein eigenständiges Leben aufzubauen. Es bleiben aber spuren zurück, die sich immer wieder zeigen und zu Fehlentscheidungen führen.

Gleichzeitig wird eine weitere Familie in die Geschichte einbezogen. Sie wohnt gegenüber von Ben, dem Vater. Ihm ist zu verdanken, dass bei der Geburt von Waldo, dem Sohn, alles gut gegangen ist. Zehn Jahre später wird Ben den Jungen erneut treffen.

Die Geschichte lässt mich mit einer Menge an Fragen zurück, die sich unter anderen daraus ergeben, dass der Unfall, meiner Meinung nach, in der Familie nie aufgearbeitet wurde. Jeder fühlt sich schuldig und jeder trägt seine Schuld allein. Bei Sarah klingt das so:

 

„...Aber irgendein wesentlicher Teil von ihr ist nicht wirklich präsent. Das trifft schon so lange auf sie zu, dass sie es kaum noch merkt...“

 

Es gibt Sätze im Buch, die im Gedächtnis bleiben. Andererseits erscheint mir das eine oder andere unvollständig. Auf eienr der lletzten Seiten bringt es Waldo, der mittlerweile Phxysik srtudiert, auf den Punkt.

 

„...Wenn man die Zeit als Ganzes begreifen könnte, würde man sehen, da die Vergangenheit bestehen bleibt und nicht im Rückspiegel verschwindet...“

 

Das Buch hat mir gut gefallen. Die Vielzahl der angesprochenen Probleme aber geht zulasten der Spannung.