Rezension

Ein Plädoyer für Geschichten

Die Bibliothek der Hoffnung -

Die Bibliothek der Hoffnung
von Kate Thompson

Die Bibliothek der Hoffnung ist ein Plädoyer für Geschichten! Der Roman zeigt wie wichtig Bücher, Bibliotheken, das (Vor-)Lesen und das Zuhören sind und das auf so vielen Ebenen.
Es geht um die Bethnal Green Library in London, die zu Beginn der Blitzkriegs in die noch nicht eröffnete U-Bahnstation umziehen musste, in der auch viele Bewohner des Londoner Stadtteils Zuflucht suchten. Die leitende Bibliothekarin, aus Ermangelung eines anwesenden Mannes, macht es sich zur Aufgabe, den Menschen zu helfen und ihnen Ablenkung, Trost und Hoffnung zu schenken. Sie liest Kindern vor, gründet einen Lesezirkel und hat ein offenes Ohr und eine Buchempfehlung für alle Menschen die zu ihr kommen.
Eine wunderschöne Idee war für mich die Rahmenhandlung, bei der eine alte Mutter in der Coronapandemie durch Schilder in der U-Bahnstation an diese Zeit erinnert wurde und sie ihren Kindern davon erzählt. Zu einer Zeit in der das "Ende der Zeitzeugenschaft" eingeläutet wird, zeigt diese Rahmenhandlung, wie wichtig es ist, den wenigen Verbliebenen zuzuhören und daraus zu lernen. Aber auch die Geschichte rund um die Bibliothek in er U-Bahnstation, die auf wahren Begebenheiten beruht, ist schön zu lesen und trotz der düsteren Thematik oft erheiternd und hoffnungsspendend. Gegen Ende hin, wurde es mir jedoch zu sehr in die Länge gezogen und der Fokus war teilweise zu sehr auf den zwei großen Liebesgeschichten.